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Nach dem Attentat auf die israelische Delegation an den Olympischen Spielen 1972 in München wurden europaweit Antiterror-Einheiten der Polizei gegründet. Auch bei der Kantonspolizei Graubünden, welche heuer das 50 Jahre Jubiläum ihrer Einheit feiern konnte.

Der Terrorakt in München begann am frühen Morgen mit dem Überfall auf das israelische Wohnquartier im olympischen Dorf, bei dem zwei Sportler ermordet und neun weitere als Geiseln genommen wurden. Nach ergebnislosen Verhandlungen endete er in der Nacht zum 6. September 1972 mit einem misslungenen Befreiungsversuch auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck. Dabei wurden alle neun israelischen Geiseln, ein Polizist sowie fünf der acht Geiselnehmer getötet. (Quelle: Wikipedia)

Im Kontext der damaligen Lage rekrutierte die Kantonspolizei Graubünden im Jahre 1973 einige Mitarbeiter aus dem Ordnungsdienst und bildete diese als Grenadiere aus. 1977 wurde die Antiterror-Einheit gegründet und erhielt später den klangvollen Namen "Kristall". Die Mitglieder wurden mehrheitlich aus den Grenadieren rekrutiert, wobei nicht alle die Aufnahmebedingungen (Fitness, Ausdauer, Schiessen, etwas theoretisches Wissen, Mutprobe) erfüllten.

Die Einheit hielt mit den Anforderungen der jeweiligen Zeit mit entsprechender Aus- und Weiterbildung, Technik und Einsatzerfahrung stand. Sie kommt insbesondere für den Schutz gefährdeter Personen, gegen Schwerkriminelle oder zur Bewältigung lebensbedrohlicher Lagen zum Einsatz.

Am Samstag 11. November 23 wurde eine Jubiläumsfeier durchgeführt. Gäste aus Politik, Partnerorganisationen sowie ehemalige Interventionisten (früher auch Grenadiere genannt) waren geladen. Der erste Chef der Einheit, Andreas Donatsch, gab die Chronik mit Erzählungen aus der Gründerzeit zum Besten. Er sorgte sowohl für Lacher mit einer der damaligen Mutproben "Als Nichtschwimmer in ein Wasserbecken springen" als auch für ernste Gesichter mit einem Fall aus den 1980er-Jahren "Ein um sich schiessender und die Region terrorisierender Mann im Calancatal".

Links und rechts eines gerahmten Fotos je ein Mann.
Der erste Chef der Interventionseinheit übergibt seinem aktuellen Nachfolger einen Zeitzeugen aus den Gründerjahren.

 

Sowohl der Kommandant der Kantonspolizei Graubünden als auch der Chef der Sicherheitspolizei und der heutige Chef der Interventionseinheit beleuchteten Aspekte aus Entstehung, Gegenwart und Zukunft der Einheit.

Ein Bild auf das in einer Halle sitzende Publikum. An der Decke Fahnen mit Kantonswappen.

Zum offiziellen Teil der Feier eingeladen waren Gäste aus Politik, der Armee sowie Vertreter verschiedener Polizeikorps und ehemalige Mitglieder der Interventionseinheit.

Im Anschluss an den offiziellen Teil mit Technik- und Einsatzpräsentation war der Anlass für die Einsatzkräfte und deren Familien reserviert. Das Verständnis von Familienmitgliedern für diesen Teil der Polizeiarbeit wurde besonders verdankt. Denn eines bleibt sich vom Anfang der Einheit bis heute und auch in Zukunft gleich: Unbedingter Einsatzwille zum Wohle von Bevölkerung und Gästen fordert nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch deren Familien!

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