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Polycom ist die Bezeichnung für das nationale flächendeckende Sicherheitsfunknetz der Schweiz. Es ermöglicht sämtlichen Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit des Bundes, der Kantone und der Gemeinden (BORS) den gemeinsamen Funkkontakt über eine einheitliche und homogene Infrastruktur zu nutzen. Die dazu benötigten Investitionen werden von Bund und Kantone getragen. Zwischen 2001 und 2015 realisierten die Teilnetzte der Kantonen und des Bundes ein nationales Sicherheitsfunknetz von nationaler Bedeutung. Seit der Inbetriebnahme decken rund 750 Antennen die gesamte Schweiz ab und bedienen über 55'000 Nutzer. Polycom ist abhörsicher und funktioniert unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung. Damit Polycom weiter genutzt werden kann, muss es aufgrund des Technologiewandels erneuert werden.

Ein Helikopter fliegt Material zu der Basis und Richtfunkstation Lumbrein. Am Boden ein Flughelfer, der den Abladeort dem Pilot weitergibt. Das Bild wird mit verschneiten Bergen sowie blauem Himmel abgerundet.
Basis- und Richtfunkstation Lumbrein

 

Dazu hat 2016 die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats einen Verpflichtungskredit von 159,6 Millionen Franken für die Erneuerung einstimmig angenommen. Mit dem Umbau auf die IP-Technologie (Sprachkommunikation über Internet Protokoll "IP") kann die Funktionsfähigkeit bis mindestens 2030 sichergestellt werden. Die Regierung des Kantons Graubünden gab ebenso die entsprechenden Verpflichtungskredite für den Ersatz des Richtfunknetzes als auch des Werterhalts Polycom frei.

Häuschen der Basis- und Richtfunkstation in Rothenbrunnen mit Blick Tal auswärts. Vor dem Häuschen stehen leere Schaltkasten.
Basis- und Richtfunkstation in Rothenbrunnen

 

Diese Erneuerung bringt:

  • Ein schnelleres Zellwechselverhalten der Funkgeräte
  • Schweizweite systemische Abdeckung
  • Vereinfachung der Bedienung in der taktischen Verwaltung
  • Einfachere Konfiguration von Gleichwellenzellen

Eckdaten für den Kanton Graubünden (Stand 2023)

Standorte Richtfunk                       134 (Kanton GR + BAZG (*1))
Standorte Basisstationen               89 (Kanton GR + BAZG (*1))
Funkgeräte                                     ca. 2600 (verwaltet durch das Kompetenzzentrum Funk der Kapo (*2) GR)
Funkleitstand                                  3 (Kapo (*2) ELZ (*3), SNZ (*4) 144, EZ (*5) BAZG (*1))

Im Teilnetz Graubünden wurden dazu unterschiedliche Meilensteine und Projekte geplant:

  • Projekt Ersatz Kantonales Richtfunknetz Graubünden EKRGR: An sämtlichen Richtfunk-Standorten werden im laufenden Betrieb die Antennen, sämtliche Verkabelung, als auch die Systemhardware ersetzt und die Stromverteilung neu angepasst. Das gesamte Richtfunknetzwerk kann über ein neues Netzwerkmanagement-System betrieben und überwacht werden. Der Rollout an den Standorten ist bis Ende Dez. 2023 terminiert. Ab dann ist das Richtfunknetz für das nächste Projekt, in dem die neuen IP-basierten Basisstationen installiert werden, vorbereitet.
  • Werterhalt Polycom 2030 WEP2030: Die Kernsysteme für die neue Polycom Infrastruktur sind mittlerweile aufgebaut und im Betrieb. Bis Ende 2024 werden im laufenden Betrieb sämtliche Basisstationen im Teilnetz Graubünden abgelöst. Die gesamte Infrastruktur, Richtfunknetz als auch Basisstationen, entspricht dann der heutigen IP-Technologie.
  • Projekt EKRGR/ WEP2030: Zwischen 2024/25 sind Rückbau-, Abbauarbeiten oder Versetzungen der bestehenden Infrastrukturen geplant.
  • Ab 2025 wird der Funkleitstand der Einsatzzentrale zwischen der Kapo (*2) / SNZ (*4) 144 und dem BAZG (*1) getrennt und auf die neue IP-Technologie angepasst.
  • Budget Kapo GR 2025/26 (Geplant)
    Ablösung Funkendgerät TPH-700 (Hand- und Stationsfunkgeräte) der Kapo GR
  • Budget Kapo GR 2025 – 2028 (Geplant)
    Ablösung Funkendgerät TPM-700 (Fahrzeuge) der Kapo GR

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(*1) Bundesamt für Zoll und Grenzschutz
(*2) Kantonspolizei Graubünden
(*3) Einsatzleitzentrale
(*4) Sanitätsnotrufzentrale
(*5) Einsatzzentrale

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