In Kürze wird im Kanton Graubünden und in elf weiteren Kantonen schrittweise das Neue interkantonale Agrarinformationssystem NikA eingeführt. Es ersetzt das bisherige System Agricola, das den Landwirtinnen und Landwirten bislang unter den Anwendungen agriPortal und agriGIS bekannt war. Eingesetzt wurde es insbesondere für die Herbsterfassung, die Strukturdaten- und Sömmerungserhebung. Innerhalb der Verwaltung diente Agricola der Abwicklung und Auszahlung der Direktzahlungen. Agricola stammt aus den Anfängen der Direktzahlungen und wurde seither kontinuierlich erweitert, etwa durch agriGIS und zusätzliche Programmfunktionen. Inzwischen hat das System seine Kapazitätsgrenze erreicht und musste weiterentwickelt und modernisiert werden, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Regierungen der zwölf Agricola-Kantone entschieden daher, eine neue gemeinsame IT-Lösung für den Vollzug der landwirtschaftlichen Gesetzgebung im Rahmen eines Submissionsverfahrens öffentlich auszuschreiben. Da sich der bisherige Anbieter nicht für eine weitere Zusammenarbeit bewarb, erfolgte der Wechsel zum neuen Anbieter Softec AG. Mit NikA steht nun eine moderne, leistungsfähige und zukunftsgerichtete IT-Lösung zur Verfügung.
Gleiche Funktionen wie bisher
Für die Landwirtinnen und Landwirte ändert sich im Wesentlichen nichts, da sämtliche bisherigen Funktionen auch in NikA verfügbar sind. Das System basiert auf der Grundstruktur des landwirtschaftlichen Informationssystem Lawis, welches bereits in sechs Kantonen erfolgreich im Einsatz steht und von der IT-Firma Softec AG betreut wird. Auch wenn sich das Erscheinungsbild ändert, bleiben die Abläufe unverändert. Der Kanton Schwyz hat die Rolle des Pilotkantons übernommen und die Umstellung bereits in diesem Jahr erfolgreich vollzogen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sind unmittelbar in die Weiterentwicklung des Projekts eingeflossen und tragen wesentlich zur Senkung der Entwicklungs- und Finanzierungsrisiken bei.
Schrittweise Ablösung
Die Ablösung des bisherigen Systems Agricola durch NikA erfolgt schrittweise. Erstmals zum Einsatz kommt NikA im Rahmen der Herbsterfassung 2025 für die Programmanmeldung des Jahres 2026. Die Bestätigung der Flächenbewirtschaftung sowie die Sömmerungserhebung 2025 erfolgen hingegen ein letztes Mal im bisherigen System. Auch die Haupt- und Schlusszahlung der Direktzahlungen für das Jahr 2025 werden zum letzten Mal über Agricola abgewickelt.
Unterstützung durch das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (ALG)
In der nächsten Ausgabe des Bündner Bauer, die in einer Woche erscheint, erhalten die Landwirtinnen und Landwirte wie gewohnt das Aufgebot zur Herbsterfassung. Im Hinblick auf die bevorstehende Systemumstellung wird das ALG die Landwirtschaftsbetriebe gezielt an das neue System heranführen. Die erforderlichen Schritte werden in einer Anleitung verständlich erläutert. Wie bisher steht auch in NikA ein digitaler Assistent zur Verfügung, der die Betriebe Schritt für Schritt durch den Erfassungsprozess führt. Gleichzeitig bietet das ALG weiterhin auch telefonische Unterstützung bei der Herbsterfassung an.
Wir blicken der Einführung von NikA mit Zuversicht entgegen und freuen uns, die Umstellung gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten erfolgreich umzusetzen.