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Stefan Niggli, bisheriger Vorsteher des Amts für Volksschule und Kindergarten im Erziehungsdepartement Graubünden, geht Ende September 1998 in die wohlverdiente Pension. Sein Nachfolger, Paul Engi, ist seit Anfang August 1998 im Amt.
Wir möchten Stefan Niggli ganz herzlich für seinen grossen Einsatz danken. Er war ein Schulmann, der über Jahrzehnte hinweg die Belange der Bündner Schule mitgeprägt, mitgestaltet, mitgeformt hat. In seiner bescheidenen, zurückhaltenden Art hat er Grosses im Kleinen geleistet. Viele durften von seiner Arbeit profitieren. Der ursprüngliche Primar- und spätere Sekundarlehrer hat nach Jahren der Schulpraxis im Prättigau das Amt als Schulinspektor von 1975 bis 1993 im heutigen Bezirk Herrschaft/Prättigau/Davos bekleidet. 1993 trat Stefan Niggli die Nachfolge von Paul Ragettli im Erziehungsdepartement als Vorsteher des Amtes für Volksschule und Kindergarten an. Während fünf Jahren versah er diese Stelle mit seiner ihm eigenen Verantwortung gegenüber den Anliegen der Volksschule und der Erziehungsfragen. Er konnte von einem grossen Erfahrungsschatz profitieren, den er ins Departement mitnehmen durfte. Diszipliniert war sein Arbeitsstil, beharrlich sein Wirken, ruhig seine Bewegungen und sein Auftreten, unterstützend die Begegnungen mit ihm. Seine Selbstdisziplin fand auch ihre Ausstrahlung auf die Menschen, die im engeren Sinne mit ihm zu tun hatten. Immer wieder musste man staunen, mit welcher Genauigkeit Stefan Niggli die einzelnen Arbeiten anging und diese zu einem Ganzen zu verschmelzen versuchte. Dort, wo es galt, Zusammenhänge herzustellen, entwickelte Stefan Niggli eine sehr hohe Kompetenz. Die Schule in ihrer Ganzheitlichkeit war ihm ein sehr wichtiges Anliegen. Er wirkte gelegentlich als Bewahrer von bewährten Strukturen, aber auch als Förderer von neuen Strömungen und Ideen, die das Erziehungswesen umfassten.
Stefan Niggli verfügt über eine sehr positive Grundhaltung, die Resignation gar nicht erst aufkommen lässt. In seinem Kern war er Pädagoge, Lehrer geblieben.
Während seiner Amtszeit fanden viele Erneuerungswellen ihren Niederschlag in der Volksschule, deren Bearbeitung sehr viel Kraft und Durchhaltewillen erforderten. Dazu gehörten beispielsweise das Umsetzen neuer Lehrplanteile, das Verwirklichen des koedukativen Handarbeits- und Hauswirtschaftsunterrichts, Konzepte zur Oberstufenreform und zur Schülerinnen- und Schülerbeurteilung, das Begleiten von Schulversuchen, die Auseinandersetzung mit neuen Modellen der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung, Teilrevisionen des Schulgesetzes, die Vorbereitung auf den künftigen Zweitsprachunterricht an den deutschsprachigen Bündner Primarschulen und Kleinklassen. Eine Vielzahl von Schulhaus-Bauten wurden aus schulisch-pädagogischer Sicht seitens des Amtsvorstehers begleitet, wobei viele Gespräche, Schreiben, Abklärungen und Überzeugungsarbeit sowie Geduld notwendige Instrumente waren. Alle Arbeiten waren geprägt von einem starken Glauben an die pädagogische Notwendigkeit einer steten Erneuerungsbereitschaft der Schule. Die Anliegen der Jugend bildeten dabei die tragende Basis.
In Dankbarkeit blicken wir zurück auf die Bereicherung, die die Bündner Schule durch das Wirken von Stefan Niggli in den vergangenen Jahren erfahren hat. Wir wünschen dem aus seinem Dienst scheidenden Pädagogen in seiner Pensionierungszeit alles Gute und immer wieder die Freude, gelegentlich die Früchte einer einst angelegten Saat in der nun angebrochenen wertvollen dritten Lebensphase reifen zu sehen.

Regierungsrat Joachim Caluori
Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement

Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden
Quelle: dt Regierungsrat Joachim Caluori
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