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Gleiche Leistungsqualität zu tieferen Kosten lautet das Ziel des Effizienzsteigerungsprojekts "Hippokrates" im Kantonsspital in Chur. Durch ein Optimieren der betrieblichen Abläufe und Strukturen soll die Leistungsqualität bei tieferen Kosten erhalten werden. Es gilt, die Interessen der Patientinnen und Patienten, die im Mittelpunkt der Anstrengungen stehen, mit den Anliegen der Prämien- und Steuerzahler in Einklang zu bringen.
Der kantonale Finanzhaushalt hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Der Grosse Rat des Kantons Graubünden hat im Rahmen der Umsetzung des "Massnahmenplans Haushaltsgleichgewicht 1999" auch für das Gesundheitswesen restriktive Massnahmen angeordnet. Auf Grund der Grossratsbeschlüsse entschied die Regierung, dass der Aufwand der Spitäler im Voranschlag 1999 gegenüber dem Voranschlag 1998 um mindestens drei Prozent zu senken sei.

Leistungsqualität erhalten
Die Vorgaben des Kantons stellen für das Kantonsspital als kantonalem Zentrumsspital eine grosse Herausforderung dar. Das Kantonsspital will nämlich die hohe Qualität seiner medizinischen und pflegerischen Leistungen nicht nur erhalten und möglichst verbessern, sondern es will sein Angebot entsprechend dem medizinischen Fortschritt auch in Zukunft weiter entwickeln und ausbauen können. Die strengen finanziellen Vorgaben des Kantons müssen nach Meinung der Betriebskommission des Kantonsspitals deshalb erfüllt werden, ohne dass es zu Leistungseinbussen kommt. Im Zentrum aller Bestrebungen stehen für die von Regierungsrat Peter Aliesch präsidierte Betriebskommission deshalb immer die Patientinnen und Patienten. Es gilt demnach, die nur noch beschränkt vorhandenen finanziellen Mittel möglichst optimal zu Gunsten der Patientinnen und Patienten einzusetzen.

Gestaffeltes Massnahmenpaket
Nach der Analyse und den folgenden Entscheidungen der Betriebskommission sind die finanziellen und betrieblichen Vorgaben nur mit einer gestaffelten Vorgehensweise zu erfüllen. Beschlossen wurden deshalb zum einen Sofortmassnahmen, die auf den bestehenden betrieblichen Strukturen aufbauen. Zum Zweiten sind mittelfristig die Strukturen und Prozesse zu optimieren, um die Qualität der Leistungserbringung des Spitals trotz der harten finanziellen Vorgaben zu sichern und möglichst noch weiter zu verbessern. Die Betriebskommission des Kantonsspitals beschloss, in den nächsten Monaten den gesamten Spitalbetrieb durch eine externe Firma einer Effizienzanalyse zu unterziehen. Diese hat die kurz- und mittelfristigen Kostensenkungspotentiale aufzuzeigen. Die Betriebskommission wird nach Abschluss der Effizienzanalyse die Umsetzungsmassnahmen beschliessen. Ein erstes Massnahmenpaket muss bereits im Lauf des Jahres 1999 greifen, damit die Budgetvorgaben des Kantons umgesetzt werden können. Die Betriebskommission ist überzeugt, dass es mit dem beschlossenen Vorgehen trotz des harten finanziellen Umfeldes möglich sein wird, die hohe Qualität des Bündner Zentrumsspitals zu erhalten und - wo notwendig - zu verbessern sowie das Angebot bedarfsgerecht auszubauen.

Projekt Hippokrates fordert alle
Das Projekt zur Effizienzsteigerung und Optimierung der Patientenprozesse im Kantonsspital wird unter dem Namen Hippokrates realisiert. Von diesem Projekt werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals betroffen sein. Sie sind darum gemäss den Entscheidungen der Betriebskommission detailliert zu informieren und in das Projekt miteinzubeziehen. Das Projekt kann nur dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn alle im Spital tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatkräftig mitwirken. Das Projekt Hippokrates ist am Donnerstag, 26. November 1998, durch den Präsidenten des Kantonsspitals, Regierungsrat Peter Aliesch, mit einem so genannten "Kick-off-Meeting" gestartet worden. Anwesend war neben den Projektverantwortlichen das Kernteam, das im Kantonsspital verantwortlich am Projekt mitwirken wird. Am Freitag, 27. November 1998, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kantonsspitals an einer Orientierungsveranstaltung über das Projekt orientiert. Parallel dazu sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeit des Spitals schriftlich über das Projekt Hippokrates informiert worden.

Arbeiten laufen schon
Zur Vorbereitung des Effizienzsteigerungsprojekts sind in den vergangenen Wochen bereits umfangreiche Datenerhebungen und erste Interviews mit den Bereichsverantwortlichen durchgeführt worden. Der weitere Projektverlauf ist in drei Phasen gegliedert: In einer ersten Phase werden Effizienzsteigerungsmassnahmen identifiziert und entwickelt. Ab Februar 1999 sollen sie in einer zweiten Phase nach den entsprechenden Beschlüssen der Betriebskommission umgesetzt werden. In der dritten Projektphase sind die Anforderungen an die Führung des Kantonsspitals zu definieren. Das Projekt wird vom November 1998 bis Ende April 1999 dauern. Ein erster Zwischenbericht über den Projektstand soll Ende Dezember erstellt werden.

Hoch gesteckte Ziele
Die Betriebskommission hat den Effizienzsteigerungssuftrag der Firma "The Boston Consulting Group" (BCG) vergeben. Die BCG hat mittels einer prozessorientierten Effizienzanalyse die Massnahmen vorzuschlagen, damit die Betriebskosten des Kantonsspitals mittelfristig, d.h. bis ins Jahr 2002, um 20 Prozent, und kurzfristig, d.h. für das Jahr 1999, um mindestens drei bis fünf Prozent gesenkt werden können. Das Projekt hat zudem die Grundlagen für eine spätere Prozesskostenrechnung zu liefern.

Eine erfahrene Beratungsfirma
Die für das Projekt verantwortliche Boston Consulting Group hat als erfahrene Beratungsfirma bereits in vielen Spitälern des In- und Auslands ähnliche Projekte abgewickelt. Die Aufgabe von BCG wird es sein, bei allen Analysen stets an die Projektziele zu erinnern, das Projekt vernünftig zu strukturieren, den Terminplan einzuhalten, Hilfestellungen bei der Problemanalyse zu geben und Lösungsansätze sowie notwendiges Vergleichsmaterial aus andern Spitälern aufzuzeigen. Es sollen Lösungsvorschläge erarbeitet werden, die später auch umsetzbar und funktionsfähig sein müssen. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass aktuell anstehende Entscheide aufgeschoben werden können.
Die BCG wurde 1963 in Boston gegründet und verfügt heute weltweit über 44 Büros mit rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In der Schweiz ist BCG mit einem Büro in Zürich vertreten. Die Boston Consulting Group gehört zu den grossen internationalen Beratungsfirmen. Der Bereich Gesundheitswesen wird durch eine der weltweit tätigen sieben Branchenpraxisgruppen abgedeckt. Die Boston Consulting Group gilt als Marktführerin im Entwickeln und Umsetzen von Strategien. Sie kann eine breite Erfahrung im Neuausrichten und Optimieren von Leistungsprozessen in Spitälern vorweisen.
Für das Projekt am Kantonsspital sind von Seiten der BCG Dr. Thomas Gartenmann, Dr. Francesco Morra, Marc Pfitzer, Dr. Christoph Heinzen und Nathalie Gerber verantwortlich. Je nach Projektbedarf will die BCG im Verlaufe der Arbeiten noch zusätzliche Mitarbeitende für die Problemanalyse und Problemlösung einsetzen.

Diese Meldung liegt nur in deutscher Sprache vor.
Kontaktpersonen:
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Regierungsrat Dr. Peter Aliesch, Präsident des Stiftungsrats und der Betriebskommission des Kantonsspitals, Tel. 081-257 25 01, E-Mail Peter.Aliesch@jpsd.gr.ch -
Peter Klinger, Spitaldirektor, Tel. 081-256 67 00, E-Mail peter.klinger@ksc.chur.ch
Gremium: Rätisches Kantons- und Regionalspital Chur
Quelle: dt Justiz-, Polizei- und Sanitätsdepartement Graubünden
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