Navigation

Inhaltsbereich

  • Erste Mitteilung
  • Neuen Beitrag einfügen
Die Jagd auf Hirsch- und Rehwild ging am Sonntag, 17. Dezember 2000, erfolgreich zu Ende. Erlegt wurden insgesamt 4'230 Hirsche und 3'009 Rehe.
Obwohl die Herbstjagd in einzelnen Regionen auch in diesem Herbst zu Diskussionen Anlass gab, konnte mit ihr einmal mehr eine Anpassung der Wildbestände an den Winterlebensraum erreicht werden. Die Einführung der qualitativen Abschussplanung beim Hirsch hat die Feuerprobe bestanden. Mit ihr wird ein möglichst naturnaher Bestandesaufbau angestrebt.

Regulation mit Hochjagd und ergänzender Herbstjagd
Auch in diesem Jahr wurde die Hirsch- und Rehjagd in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt. Im September fand die traditionelle Bündner Hochjagd statt, bei der alle Jäger während drei Wochen im ganzen Kanton jagen konnten. Von Mitte November bis Mitte Dezember erfolgte die Feinregulierung mit regionalen Herbstjagden, möglichst effizient, an maximal 10 halben Tagen.
Die Herbstjagden gestatten ein differenziertes Vorgehen, das auf die örtlichen Verhältnisse ausgerichtet ist. Diese Jagden werden regional, mit einer bekannten Jägerzahl, zum günstigsten Zeitpunkt, d.h. nach dem Zuzug der Tiere in ihre Wintereinstände durchgeführt. Sie stehen nicht in Konkurrenz zur Hochjagd, sondern ergänzen diese optimal.
Mit Ausnahme der Regionen Sur und Suot Funtauna merla (früher Wintereinbruch) im Oberengadin konnten alle Jagden durchgeführt werden. Es zeigte sich einmal mehr, dass für eine effiziente Jagd eine minimale Schneedecke vorteilhaft ist.

Hirsch
Zur Erhaltung eines gesunden, natürlich strukturierten Hirschbestandes und zur Vermeidung von Wildschäden, waren in diesem Jahr im Kanton Graubünden 4'270 Hirsche zu erlegen. Mit dieser Entnahme (34 Prozent) gelingt es den Frühjahresbestand von gut 12'600 Hirschen zu stabilisieren.
Auf der Hochjagd wurden 3'054 und auf der Herbstjagd 917 Hirsche erlegt. Diese Strecken wurden ergänzt durch die Abschüsse von verwaisten Kälbern, verletzten und schadenstiftenden Tieren. Das Gesamtergebnis sieht wie folgt aus:

Hirschwildstrecken a)Total b)Stiere c)Kühe d)Kälber
Hochjagd (inkl. Abschüsse Wildhut) a)3'171 b)1'769 c)1'273 d)129
Herbstjagd (inkl. Abschüsse Wildhut) a)1'059 b)98 c)427 d)534
Total (Plan = 4'270) a)4'230 b)1'867 c)1'700 d)663
Der Abschussplan wurde, gemessen an der Gesamtstrecke (quantitativ) zu 99 Prozent, gemessen an der Anzahl erlegter weiblicher Tiere (qualitativ) zu 95 Prozent erfüllt. Mit Ausnahme der Regionen Herrschaft-Seewis, Vorderprättigau und jenen im Oberengadin wurden sie in allen Regionen erfüllt. Bei den diesjährigen Voraussetzungen ist dies insgesamt ein gutes Resultat.
Jäger, die die Herbstjagd ausübten, taten dies sorgfältig und der Zielsetzung entsprechend. Auf 917 Hirsche erlegten sie 452 Kälber, 390 Schmaltiere und Hirschkühe sowie 75 Spiesser und Stiere. Ebenfalls durch Jäger konnten mehrere Hirsche mit alten Verletzungen erlegt werden.

Reh
Beim Rehwild wurde während der Hochjagd 2'397 Tiere erlegt. Auf Grund der Bockstrecke im September wurde für jede Region der Abschussplan für die gesamte Rehjagd erstellt. Demnach betrug der Abschussplan insgesamt 3'203 Rehe, für die Herbstjagd 779 Rehe. Die Ergebnisse für die beiden Phasen der Rehjagd sehen wie folgt aus:
Rehwildstrecken
a)Total b)Böcke c)Geissen d)Kitze
Hochjagd (inkl. Abschüsse Wildhut) a)2'441 b)1'304 c)1'084 d)53
Herbstjagd (inkl. Abschüsse Wildhut) a)568 b)30 c)205 d)333
Total (Plan = 3'203) a)3'009 b)1'334 c)1'289 d)386
Dieser Abschussplan wurde zu 94 Prozent erfüllt. Die Vorgaben für die Herbstjagd wurden in den Regionen Sur und Suot funtauna merla, Val Poschiavo, Sent-Ftan, Herrschaft-Seewis, Mittel-/Hinterprättigau sowie im Areal Davos nicht erreicht.
Auch bei dieser Jagd wurde insgesamt sorgfältig gejagt, ist doch der Kitzanteil der Strecke (13 Prozent) - wie angestrebt - nochmals deutlich angestiegen.

Jagd - Passion und Freude, aber auch Aufgabe
In mehreren Regionen gab die Herbstjagd im Schnee Anlass zu heissen Diskussionen und Leserbriefen. Es wird auch künftig eine wichtige Aufgabe sein, die Bevölkerung und die Jägerschaft über die Ziele und Aufgaben der Jagd sowie über die entsprechenden jagdlichen Möglichkeiten zu informieren.
Die Hirsch- und Rehbestände konnten mit der Bündner Patentjagd weitgehend reguliert werden. Somit können die Bestände dieser Arten in angemessener Grösse und in einer guten Bestandesstruktur in den Winter ziehen. Dies war aber nur möglich dank den regulierenden Herbstjagden, der konsequenten Entnahme auch von weiblichem und jungem Wild sowie dem Teilschutz ausgewachsener männlicher Tiere.
Die Bündner Patentjagd hat auch in diesem Jahr ihre Aufgabe im Dienste der Öffentlichkeit wahrgenommen und erfüllt. Dies war nur dank dem tatkräftigen Einsatz einer aufgeschlossenen Jägerschaft möglich. Dafür gebührt ihr Dank und Anerkennung.

Gremium: Jagd- und Fischereiinspektorat Graubünden
Quelle: dt Jagd- und Fischereiinspektorat Graubünden

Neuer Artikel