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Nachdem in verschiedenen öffentlichen Gebäuden des Kantons und der Stadt Chur das Umweltgift PCB (Polychlorierte Biphenyle) in Betonfugendichtungen und anderen Baumaterialien entdeckt wurde (vgl. dazu die Medienmitteilungen vom 2. und 22. November 2000), beauftragten der Kanton und die Stadt Chur die EMPA Dübendorf, Raumluftmessungen durchzuführen. Diese Messungen dienten als Versuchs- und Pilotmessungen an beispielhaften Objekten. Sie wurden im Rahmen des Programms der Projektgruppe "PCB-haltige Fugendichtungen" des Bundes durchgeführt.
Die Projektleitung des Bundes hat kürzlich eine provisorische Empfehlung mit provisorischem Richtwert für die Raumluftbelastung veröffentlicht (Medienmitteilung vom 10. April 2001). Der Richtwert ist als Jahresmittelwert aus Winter- und Sommermessungen definiert. Er beträgt 6 (g PCB pro m3 Raumluft.
Die Raumluftmessungen in Chur fanden Ende Februar statt und charakterisieren die Raumluftbelastung während der kalten Schuljahreszeit. Bei den folgenden Resultaten der Wintermessungen ist zu beachten, dass sie nicht direkt mit den Richtwerten verglichen werden können, weil dazu auch die Sommerwerte bzw. Jahresmittelwerte bekannt sein müssen. In der provisorischen Empfehlung des Bundes wird die Annahme getroffen, dass die Sommerwerte temperaturbedingt um einen Faktor zwei höher liegen können:

- In der Kantonsschule mit stark belasteten Fugendichtungen in Innenräumen wurden entsprechend den Erwartungen erhöhte Raumluftbelastungen gefunden. Die Wintermessungen erreichen ungefähr die Hälfte des provisorischen Richtwerts.
- Im Verwaltungsgebäude Hofgraben 5 mit einem PCB-haltigen Bodenbelag im Keller lag die Raumluft-Belastung im tiefen Bereich von 0.14 (g PCB pro m3 Raumluft.
- In der Gewerbeschule und im Kindergarten Au der Stadt Chur mit wesentlich geringerer Materialbelastung in Innenräumen wurden entsprechend tiefere Raumluft-Belastungen von 0.21 bzw. 0.34 (g PCB pro m3 Raumluft gefunden. Sie liegen somit deutlich unter dem provisorischen Richtwert.
- In einem Zimmer der Kantonsschule und im Kindergarten Au wurde versucht, die Raumluftbelastung durch mit Feuchtreinigung und Lüftung zu senken. Während dies in der Kantonsschule nicht gelang, konnte die Belastung im Kindergarten deutlich gesenkt werden.
Zusammenfassend konnten mit den Raumluftmessungen im Kanton die bereits im Ausland und in anderen Kantonen gemachten Erfahrungen bestätigt werden. Reinigung und gute Lüftung können helfen, die Raumluftbelastung zu senken. Überstürztes Einleiten von Sanierungsmassnahmen ist fehl am Platz, hingegen sind sorgfältige Abklärungen erforderlich für eine ins Auge zu fassende Sanierung. Die Projektarbeiten werden sowohl seitens des Bundes, wie auch des Kantons fortgesetzt.
Diese Meldung liegt nur in deutscher Sprache vor.

Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden
Quelle: dt Amt für Umwelt Graubünden

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