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Die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) im Kanton Graubünden arbeiten sehr erfolgreich. Gegenüber dem schweizerischen Durchschnitt von 156 Taggeldern beziehen Stellensuchende im Kanton Graubünden lediglich 111 Taggelder. Mit diesem Wert nehmen die RAV in Graubünden im interkantonalen Vergleich hinter Nid- und Obwalden den zweiten Platz ein. Das RAV-Konzept hat sich bewährt. Die RAV haben sich zu kompetenten Dienstleistungszentren entwickelt.
Seit zwei Jahren untersucht das Eidg. Staatssekretariat für Wirtschaft seco die Wirkung der RAV-Dienstleistungen auf dem Arbeitsmarkt und vergleicht die kantonalen Resultate. Der Vergleich zeigt, wie schnell und nachhaltig Arbeitslose mit Hilfe der RAV wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Mit den untersuchten Zahlen wird belegt, dass die RAV einen beachtlichen Beitrag dazu leisten, die durchschnittliche Bezugsdauer von Taggeldern und damit auch der Arbeitslosenquote zu senken. Sie arbeiten mittlerweile nicht nur kostendeckend, sondern tragen zur Kostensenkung bei.

RAV als Instrument der Arbeitsmarktpolitik
Während der ersten Hälfte der 90-er Jahre sah sich unser Land relativ hilflos mit stetig steigenden Arbeitslosenzahlen konfrontiert. Im Rahmen der nationalrätlichen Debatte einer Teilrevision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes wurde 1995 die Idee der RAV geboren. In der Rekordzeit von etwa eineinhalb Jahren wurden die RAV-Strukturen in der Schweiz aufgebaut. Von August 1996 bis Januar 1997 haben die sechs RAV im Kanton Graubünden ihren Betrieb aufgenommen.

Beratung statt Stempelkontrolle
Mit der Einführung der RAV wurde die Stempelkontrolle durch Beratungsgespräche ersetzt. Der Personalberater klärt im Gespräch mit dem Stellensuchenden dessen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt ab. Bei Bedarf können Spezialisten beigezogen werden. Falls Aus- und Weiterbildungsbedarf besteht, werden die notwendigen Massnahmen eingeleitet. Zur Vermeidung sozialer Ausgrenzung nehmen Stellensuchende, welche nicht kurzfristig vermittelt werden können, an Beschäftigungsprogrammen teil.

Breite Palette an arbeitsmarktlichen Massnahmen
Die Abteilung arbeitsmarktliche Massnahmen (AAM) ermittelt in Zusammenarbeit mit den RAV den Bedarf an Weiterbildungs- und Beschäftigungsmassnahmen und organisiert die entsprechenden Angebote. Je nach der Anzahl der Teilnehmenden werden Aus- und Weiterbildungskurse selbst organisiert oder an private Anbieter vergeben. Viele Stellensuchende besuchen individuelle Aus- und Weiterbildungskurse. Im Jahr 2000 haben etwa 1'900 Personen an arbeitsmarktlichen Massnahmen teilgenommen.

Stark wechselnder Personalbedarf
Mit bis zu 200 Stellensuchenden, welche jeder der 21 Personalberater zu betreuen hatte, stiessen die RAV 1997, zu Beginn ihrer Arbeit, an ihre Belastungsgrenze. Angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen wurde der Personalbestand um zusätzliche fünf Personen auf 26 Personalberater aufgestockt. Heute betreut ein Personalberater im Durchschnitt etwa 110 Personen. 1998 beschäftigte das kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) 91 Mitarbeitende in den Aufgabenbereichen RAV, arbeitsmarktliche Massnahmen und Arbeitslosenkasse. Auf Grund der sinkenden Arbeitslosenzahlen ist der Personalbestand mittlerweile auf 52 Mitarbeitende abgebaut worden.

Gute Zusammenarbeit mit Unternehmungen
Trotz anfänglicher Skepsis hat sich die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmungen und den RAV gut entwickelt. Die Personalberater kennen die Betriebe, deren Bedürfnisse und verfügen über die notwendige Beratungskompetenz. Die Mehrheit der Personalberater hat mittlerweile die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zum Personalberater mit Eidg. Fachausweis absolviert. Ziel der RAV ist es, Stellensuchende rasch und nachhaltig zu vermitteln und dabei den Firmen keinen ungeeigneten Bewerber zuzuweisen.

RAV als Dienstleistungszentren des Arbeitsmarkts
Die RAV entwickeln sich zusehends zu Dienstleistungszentren, welche nicht nur von Arbeitslosen, sondern je länger je mehr auch von Personen in Anspruch genommen werden, die nicht arbeitslos sind. Mit der Inkraftsetzung der bilateralen Verträge werden die Bündner RAV mit dem EURES-Netz verbunden. EURES ist ein Vermittlungssystem, welches die Ausschreibung von Stellen und die Vermittlung von Arbeitskräften innerhalb des gesamten EU-Raums ermöglicht. Mit der Anbindung an das EURES-Netz sind die RAV in der Lage, die Bündner Wirtschaft, insbesondere die Tourismuswirtschaft, bei der Personalrekrutierung tatkräftig zu unterstützen.

Gremium: Departement des Innern und der Volkswirtschaft Graubünden
Quelle: dt Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit
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