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Gemeindepolitik ist konkret und lebensnah. Und sie gilt als Sprungbrett für eine weitere politische Karriere. Allzu wenige Frauen wagen den Tanz auf dem politischen Parkett, weder auf Gemeinde-, noch auf kantonaler oder gar Bundesebene. Woran liegt's? Dies will die neue Studie des Gleichstellungsbüros Graubünden ergründen. Beteiligt sind die Gemeinden Domat/Ems, Schnaus, Vaz/Obervaz und Vella.

Tatsache ist (dies zeigt die Gemeindestudie des Gleichstellungsbüros aus dem Jahr 2000 besonders genau): Frauen sind in den politischen Gremien auf Gemeindeebene auch in Graubünden spärlich vertreten. Warum eigentlich? Mit Pauschalerklärungen (Politik interessiert Frauen nicht...) sollte man sich nicht zufrieden geben. Aber: es gibt kaum wissenschaftlich erhärtetes Material zu dieser Frage. Deshalb hat sich die Stabsstelle für Gleichstellungsfragen dazu entschlossen, eine Untersuchung zum Thema durchzuführen. Diese soll Aufschluss darüber geben, wie die Frauen selber die Situation einschätzen - ganz konkret, bei sich und in ihrer Gemeinde - und wo sie Handlungsmöglichkeiten und -bedarf sehen. Die Studie geht von einem positiven Ansatz aus: wie müssten die Verhältnisse sein, damit Frauen sich ein politisches Amt in ihrer Gemeinde vorstellen könnten?

Untersuchung in vier Bündner Gemeinden
Vier Gemeinden waren (auf Grund der ersten Befragung im Jahr 2000) bereit, das Thema zusammen mit dem Gleichstellungsbüro weiter zu verfolgen. Es sind dies Domat/Ems, Schnaus, Vaz/Obervaz und Vella. In diesen vier Gemeinden sollen alle Stimmbürgerinnen mittels eines Fragebogens zu ihren politischen Aktivitäten und den damit verbundenen Erfahrungen befragt werden. Mit einzelnen Frauen finden ausführlichere Interviews statt. Die Auswertung dieser Daten wird Einblick in die Beweggründe ermöglichen, die für oder gegen ein politisches Engagement sprechen. Und diese Einsicht kann wiederum als Grundlage für weitere Massnahmen dienen - ein weiteres Ziel der Untersuchung.
Der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit kommt bei diesem Projekt ein hoher Stellenwert zu, sowohl auf Gemeinde- wie auf Kantonsebene. Es gibt verschiedene Gründe dafür: Die Studie betritt Neuland und kann neue Erkenntnisse zu Tage fördern, die auf breites Interesse stossen werden. Frauen in Graubünden wurden noch nie in ähnlicher Art und Weise befragt. Von Konzept und Ansatz der Studie her ist es unerlässlich, innerhalb der Gemeinde eine gute und transparente Informationspolitik zu betreiben. Hinzu kommt, dass mit der Studie grundsätzlich eine Sensibilisierung für das Thema erreicht werden soll.

Aktueller Stand
2001 wurden die Projekt-Vorarbeiten an die Hand genommen und ein Projektteam zusammengestellt. Dieses setzt sich zusammen aus der Sozialwissenschafterin Katharina Belser, Peiden, der Germanistin und Journalistin Silvia Hofmann-Conrad, Chur, der Historikerin Silke Redolfi, Masein, und der Vertreterin der Projektträgerschaft, Sina Bardill, Leiterin des Gleichstellungsbüros. Wichtiger Bestandteil dieser Vorarbeiten war das Aufgleisen der Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Auf Grund des Grobkonzepts sprach die Regierung einen grösseren Beitrag aus dem Landeslotterie-Fonds für das Projekt mit der Auflage, die Ergebnisse der Untersuchung im Jubiläumsjahr 2003 zu veröffentlichen.
In den vergangenen Monaten wurde der Fragebogen erstellt. Dieser befindet sich nun in der Pilotphase und wird von Frauen des Landfrauen-Vereins Masein getestet, wie auch von einer Reflexionsgruppe aus externen Fachpersonen kritisch begutachtet. Die Befragung mit dem definitiven Fragebogen wird dann im Mai/Juni 2002 durchgeführt.

Gremium: Gleichstellungs-Büro Graubünden
Quelle: dt Gleichstellungs-Büro Graubünden
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