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Wald und Wasser - Eine lebensnotwendige Gemeinschaft
In der Schweiz wird der Internationale Tag des Waldes jeweils am 21. März begangen. Dieses Jahr steht er in engem Zusammenhang mit dem UNO-Jahr des Süsswassers.

Wald und Wasser gehören zusammen, denn im Kreislauf des Wassers fällt dem Wald eine wichtige Rolle zu. Als ausgedehnter Wasserspeicher dient er dem Schutze vor Hochwasser und Bodenerosion. Zugleich verdunstet über die Bäume eine gewaltige Menge an Wasserdampf, was sich - gerade im Sommer - sehr wohl tuend auf das Klima auswirkt.

Wald speichert und reinigt Wasser
Lockerer Waldboden mit zahlreichen Hohlräumen und Poren nimmt Niederschläge rasch auf und gibt das Wasser aber nur allmählich wieder ab. Die Wurzeln der Bäume bilden mit Moosen und Pilzen eine Lebensgemeinschaft. Moose können sehr grosse Mengen an Wasser speichern. Die Abflussmengen aus Waldgebieten sind gleichmässiger verteilt als diejenigen aus offenem Gelände. Hochwasser kommen daher selten vor. Quellen, welche sich im Wald befinden, spenden auch bei anhaltender Trockenheit Wasser. Dieses Wasser besitzt meist immer Trinkwasserqualität. Das langsame Durchsickern des Wassers durch den Waldboden ersetzt aufwändige Reinigungsmassnahmen. Von 100 Kubikmeter Wasser, welche jährlich auf die Fläche eines Baumes fallen, nimmt er 40 Kubikmeter auf und speichert davon etwa 30 Kubikmeter.

Bewirtschaftung von Wald regelt den Wasserhaushalt
Der Wald trägt in besonderem Mass zur lebensnotwendigen Sicherung der Trinkwasserversorgung bei. Die Bewirtschaftung der Wälder erfordert deshalb ein besonders vielfältiges Wissen, beispielsweise über die Baumartenwahl oder über Massnahmen zur Pflege und Verjüngung unserer Wälder. Zudem muss die Bewirtschaftung der Wälder, beispielsweise bei Quellenschutzgebieten, den erforderlichen Rahmenbedingungen des Gewässerschutzes gerecht werden. Nur so ist sichergestellt, dass die zahlreichen Quellen ein über den Jahresverlauf gleichmässiges Aufkommen von kühlen, in der Temperatur wenig schwankenden Trinkwasser spenden können.

Wald schützt vor Naturgefahren
Zu wenig Niederschlag führt zu ‚Stress' für Baum und Wald, zu viel Niederschlag zu Rüfen und Rutschungen. Wenn wieder einmal ein "Jahrhundertniederschlag" grosse Schäden anrichtet - so wie es im vergangenen November in weiten Teilen des Kantons Graubünden geschehen ist - und in den Medien in grossen Lettern darüber berichtet wird, dann wird vielen klar, dass auch im Zeitalter der Hochtechnologie der Mensch der plötzlich auftretenden Wucht dieser Naturgewalten nach wie vor ausgeliefert ist.

Dort wo aber Wald steht, werden Rüfen weniger oder erst bei extremen Niederschlägen eintreten. Dies haben Untersuchungen zu den Unwettern von Sachseln im Kanton Obwalden eindrücklich gezeigt. Hinzu kommt, dass die gezielte Pflege des Waldes diese Schutzwirkungen unterstützt und verbessert. Im Kanton Graubünden haben rund 30% der Wälder eine besondere Schutzfunktion. Diese Schutzwälder stehen in direktem Zusammenhang mit dem Schutz von Personen, Gebäuden und technischen Infrastrukturen. Bauliche und organisatorische Massnahmen können diesen Schutz zwar ergänzen, nie aber ersetzen. Deshalb bleibt der Wald das Fundament für die Besiedelung der Alpen und Voralpen.


Gremium: Amt für Wald Graubünden
Quelle: dt Amt für Wald Graubünden
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