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Luftqualität beim Feinstaub und Ozon nach wie vor ungenügend

Ein Trend zur Besserung der Luftqualität besteht zwar schon seit Jahren. Wegen der Wiedereröffnung des Gotthard-Strassentunnels hat die Luftverschmutzung im Vergleich zum Vorjahr zusätzlich abgenommen. Trotzdem ist die Luft auch im Kanton Graubünden nach wie vor zu stark mit Feinstaub und Ozon belastet. Dies zeigen die Messergebnisse des Amtes für Umwelt des Jahres 2002.

Ergänzt werden die Werte der rund um die Uhr messenden Stationen durch ein Netz von Passivsammlern für Stickstoffdioxid. Dieses erlaubt eine flächendeckende Beurteilung der Luftqualität im Kanton Graubünden. Der Kanton beteiligt mit dem Messnetzteil im Rheintal und der Information der Bevölkerung an der interkantonalen Zusammenarbeit OSTLUFT. Unter dem Namen OSTLUFT überwachen die Ostschweizer Kantone und das Fürstentum Liechtenstein die Luftqualität gemeinsam. Die Messwerte der Stationen werden viermal täglich aktualisiert und stehen der Bevölkerung unter www.afu.gr.ch zur Verfügung. Die Messdaten der ganzen Ostschweiz werden unter www.ostluft.ch veröffentlicht.

Erhöhte Feinstaubbelastung im Misox und Puschlav
Beim Feinstaub (PM10) wurde der Tagesmittelgrenzwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft (µg/m3) an allen Stationen überschritten. Ausgesprochen hoch war die Belastung im Puschlav gefolgt vom Misox. Neben dem Verkehr und dem Schadstoffimport sind in diesen Talschaften die Holzfeuerungen und die Laubverbrennung im Freien die grössten Feinstaubquellen. Speziell belastend wirken sich in Strassennähe zudem die Russemissionen von Dieselfahrzeugen sowie aufgewirbelte Strassenstäube aus. Daneben gibt es auch natürliche Quellen, wie beispielsweise der Transport von Saharastaub zu den Alpen, welcher gelegentlich in höheren Lagen zu erhöhten Feinstaubbelastungen führt.

Stickstoffdioxid: Treten an Ort
Seit 1990 sind die Stickstoffdioxidwerte (NO2) erfreulicherweise um bis zu 40 Prozent zurückgegangen. Leider hat sich im Jahr 2002 dieser sinkende Trend der vergangenen Jahre nicht weiter fortgesetzt. Auf Grund der Abgasvorschriften bei Motorfahrzeugen sollten die Stickstoffdioxidwerte in den kommenden Jahren noch weiter zurückgehen, falls diese Abnahme nicht durch den prognostizierten Mehrverkehr wettgemacht wird. Entlang der A13 hat die Stickoxidbelastung im Vergleich zur Zeit während der Gotthard-Umleitung wieder deutlich abgenommen. Trotzdem führte der auf Grund des am Gotthard eingeführten Dosiersystems immer noch erhöhte alpenquerende Schwerverkehr auf der A13 zu einer Mehrbelastung im Vergleich zur Zeit vor der Sperrung des Gotthards.

Während mehreren hundert Stunden zu viel Ozonabnahme der Spitzenbelastungen
In Bodennähe braucht es zur Bildung von Ozon einerseits Vorläuferschadstoffe wie Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen, anderseits aber als Auslösebedingung auch sonniges und warmes Wetter. Letzteres war im vergangenen Jahr bereits im März und anschliessend noch bis im August der Fall. In diesen Monaten wurde der Stundenmittelgrenzwert von 120 Mikrogramm je Kubikmeter Luft während mehreren hundert Stunden teilweise massiv überschritten. So kam es in den Bündner Südtälern und im Rheintal während einer hochsommerlichen Schönwetterlage Ende Juni zu Ozonspitzenwerten von mehr als 160 Mikrogramm. Bereits im August ging dann die "Ozonsaison 2002" wegen der wechselhaften und teilweise sehr niederschlagsreichen Witterung zu Ende.

Die Zahl der Stunden über dem Grenzwert von 120 Mikrogramm je Kubikmeter Luft hängt stark von der Witterung ab und zeigt über die Jahre keinen Trend. Im Gegensatz dazu zeigt sich bei den Spitzenbelastungen eine Abnahme. Seit Beginn der 90er Jahre haben die Spitzenbelastungen vor allem im Misox um gegen 30% abgenommen. Grund dafür sind die getroffenen Massnahmen zur Reduktion der Vorläufersubstanzen. Diese Abnahme darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stundenmittelgrenzwert trotzdem noch während mehrerer hundert Stunden überschritten wird.

Gremium: Amt für Umwelt
Quelle: dt Amt für Umwelt
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