Navigation

Inhaltsbereich

  • Erste Mitteilung
  • Neuen Beitrag einfügen
Traumhafte Skiabfahrten, wildes Freeriden abseits der Piste oder Schneeschuhlaufen durch eine frisch verschneite Winterlandschaft, das sind einmalige Erlebnisse, die man in Graubünden geniessen kann. Wenn dabei nicht Rücksicht auf die Natur genommen wird, dann verursacht dieser Genuss aber Leiden und Opfer unter den einheimischen Tieren. Um Konflikte zwischen Mensch und Wild zu vermeiden, wurden in Graubünden in den letzten Jahren 240 Wildruhezonen rechtskräftig ausgeschieden oder vereinbart. Die aktuellen Informationen zu Lage und Bestimmungen jeder Zone finden sich auf dem Internet unter www.wildruhe.gr.ch.
Der Winter mit Schnee und Kälte hat im Lauf von Jahrmillionen bei vielen Tieren phänomenale Anpassungen bewirkt. In der heutigen Freizeitgesellschaft eröffnen die vielfältigen technischen Entwicklungen dem Menschen enorme Möglichkeiten zur mühelosen Fortbewegung in der Natur.

Überleben dank Energiesparen
Tiere, die ganzjährig bei uns bleiben, wie das Schalenwild oder die Raufusshühner haben sich an den Winter angepasst, indem sie das Energiesparen maximiert und die Futterverwertung optimiert haben. Wintereinstandsgebiete liegen oft in klimatisch bevorzugten Lagen, in denen sich der Mensch im Winter ebenfalls gerne aufhält. Damit sind Konflikte vorprogrammiert. Verschärft werden diese, wenn der Mensch bei seiner Freizeitbeschäftigung auch in Räume vordringt, in denen er sich früher ohne technische Hilfsmittel kaum fortbewegen konnte. Fluchten bei hohen Schneelagen bzw. tiefen Temperaturen führen zu grossen Energieverlusten mit negativen Folgen für das einzelne Tier. Aber auch der Lebensraum kann beeinträchtigt werden, wenn die Tiere versuchen, die Energieverluste zu kompensieren und Jungbäume verbeissen oder schälen.

Orientierung übers Internet: www.wildruhe.gr.ch
Auf der Grundlage des Bündner Jagdgesetzes können Gemeinden seit 1989 Wildruhezonen ausscheiden und das freie Betreten von Wald und Weide zeitlich und örtlich einschränken. Damit konnten viele Probleme vor Ort, meist auf Initiative von Jägern, Naturschützern und der Wildhut gelöst werden.
Um die lokal erlassenen Regelungen allgemein zugänglich zu machen, wurde die Internetseite www.wildruhe.gr.ch eingerichtet. Bürgerinnen und Bürger können sich über die bestehenden Regelungen bzw. Verbote im gewählten Touren- oder Wandergebiet detailliert informieren. Auch ältere Tourenkarten und Routenführer können mit diesen Informationen à jour geführt werden.
Auf diese Wintersaison wurde die Karte aktualisiert und mit den 10 neu erlassenen Wildruhezonen ergänzt. In der Zwischenzeit umfasst dieses Inventar 240 Objekte. Der Tourismuskanton Graubünden setzt damit neue Massstäbe bei der Lösung und der Kommunikation der Störungsproblematik und zeigt, dass ein Nebeneinander von Natur, Kultur und Tourismus möglich ist.

Ruhezonen respektieren
Dank Entgegenkommen des Eidgenössischen Institutes für Schnee- und Lawinenforschung befindet sich auch auf dem regionalen Lawinenbulletin ein Link zu www.wildruhe.gr.ch. Dort werden auf einer Bündnerkarte die rechtskräftig ausgeschiedenen und vereinbarten Wildruhezonen zusammen mit den eidgenössischen Jagdbanngebieten und dem Schweizerischen Nationalpark dargestellt. Der interessierende Bereich kann ausgewählt und bis auf einen Massstab 1:5'000 gezoomt werden. Über einen Info-Bottom können die gültigen Regelungen eingeblendet werden. Im Gelände sind die Wildruhezonen mit einheitlichen Tafeln markiert. Diese Markierungen werden durch die örtlichen Jäger im Rahmen ihrer Hegetätigkeit in Zusammenarbeit mit der Wildhut unterhalten.
Mit gutem Willen und der Bereitschaft, vernünftige und notwendige Einschränkungen zu akzeptieren, können die Konflikte zwischen Mensch, Wildtier und Lebensraum gelöst werden. Das Motto lautet:
Sei fair zur Natur - respektiere die Wildruhezonen in Graubünden und im ganzen Alpenraum!

Gremium: Amt für Jagd und Fischerei
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei
Neuer Artikel