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Das Ergebnis der diesjährigen Hochjagd ist gut ausgefallen. Gute Wildbestände haben zu einer hohen Schalenwildstrecke geführt. Eine Herbstjagd auf Hirsch- und Rehwild wird in den meisten Regionen notwendig. Die Herbstjagd hat bekanntlich zum Ziel, die Wildbestände an ihre Wintereinstände anzupassen. Damit werden gezielt Wintersterben vermieden.

Auf der Bündner Hochjagd wurde eine gute Jagdstrecke erzielt. Hohe Wildbestände insbesondere bei Reh und Hirsch liessen ein gutes Resultat erwarten. Dies trotz der im September noch sommerlichen Vegetationsverhältnisse und einigen trüb-nebligen Tagen. Leider kam es bei der Jagdausübung im vergangenen September zu zwei schweren Unfällen, einer davon mit tödlichem Ausgang.

Gute Hirschstrecke
Die Hirschstrecke (Anzahl erlegter Hirsche) ist zwar geringer als die Rekordstrecke im Vorjahr. Trotzdem ist sie um 10% höher, als der Durchschnitt der Jahre 1997-2006. Der Abschuss männlicher Tiere ist um ca. 300 Hirsche tiefer als im Vorjahr. Während der zweitägigen Jagd auf beidseitige Kronenhirsche wurden 22 kapitale Stiere erlegt. Der Anteil weiblicher Tiere ist höher als im Vorjahr.

Höchster Rehabschuss der letzten 10 Jahre
Die Rehbestände in Graubünden haben sich erholt. Die hohe Rehstrecke widerspiegelt die auch im Feld festgestellte Zunahme der Rehbestände in fast allen Regionen des Kantons. Die Rehjagd wurde denn auch wieder von 17 auf 21 Tage verlängert. Ein Ungleichgewicht besteht in vielen Regionen nach wie vor zwischen der Intensität der Bejagung der Böcke bzw. der Geissen. Beim Reh liegt der Fallwildanteil gegenüber der jagdlichen Entnahme deutlich höher als bei den anderen Wildarten.

Gemsjagd leidet unter den Folgen der Gemsblindheit
Die gegenüber den Vorjahren etwas geringere Gemsstrecke kann unter Berücksichtigung der Voraussetzungen als mittel bis gut bezeichnet werden, wenn auch mit grossen regionalen Unterschieden. In verschiedenen Regionen (Surselva-Calanda, Mittelbünden-Schams-Avers-Bregalia -Oberengadin) wurde die Gemsjagd wegen Bestandeseinbrüchen infolge der Gemsblindheit um 3 Tage verkürzt und auf eine weibliche Gemse pro Jäger beschränkt.
Während der Hochjagd wurden Neuausbrüche der Gemsblindheit im Prättigau und Unterengadin beobachtet.

Wildschweine in der Mesolcina
Der Wildschweinbestand im Tessin und im angrenzenden Misox wächst. Mit der Erlegung von 15 Tieren (9 Bachen und 6 Keiler) erfolgte ein Beitrag zur Reduktion der erheblichen durch die Präsenz der Wildschweine verursachten Schäden. In den anderen Talschaften des Kantons wurden weder Wildschweine erlegt, noch beobachtet.

Total männlich weiblich

Geschlechterverhältnis

Hirsch 3'185 (3'648) 1'779 (2'104) 1'406 (1'544) 1 : 0.79 (0.73)
Reh 2'902 (2'658) 1'770 (1'799) 1'132 (859) 1 : 0.64 (0.48)
Gemse 3'255 (3`335) 1'652 (1'645) 1`603 (1'690) 1 : 0.97 (1.03)
Wildschwein 15 (7) 6 (2) 9 (7)
Total Schalen-wild: 9'357 (9`648) Murmeltier 4'277 (5'091)

Eine Herbstjagd auf Hirsch- und Rehwild wird notwendig
Trotz der guten Hochjagdresultate kann auf eine Herbstjagd auf Hirsch- und Rehwild nicht verzichtet werden. Die hohen Bestände dieser beiden Arten erfordern eine konsequente Bejagung. Diese erfolgt im kommenden Spätherbst beim Hirsch in allen Regionen, allerdings in unterschiedlichem Ausmass. In 16 von 21 Regionen wird auch eine Herbstjagd auf Rehwild durchgeführt.
Eine massvolle Bestandsregulierung auch bei weiblichen und Jungtieren ist durchaus sinnvoll, um grösseren Wintersterben gezielt vorzugreifen. Damit wird die wichtigste Hegemassnahme umgesetzt, die Anpassung der Bestandesgrösse eines Wildbestandes an die Kapazität des Lebensraumes. Dadurch werden auch die Voraussetzungen geschaffen, dass die zahlreichen Wildruhezonen ihre Funktion erfüllen können.
Für die Herbstjagd haben sich 2'400 Jägerinnen und Jäger angemeldet. Die an der Herbstjagd teilnehmenden Jägerinnen und Jäger erfüllen mit der Anpassung der Wildbestände an ihre Wintereinstände eine wichtige Aufgabe. Dies führt dazu, dass Wintereinstände nicht übernutzt, hohe Winterverluste vermieden und damit der Fallwildanteil reduziert wird. Mit einer konsequenten Bejagung werden aber auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen reduziert bzw. verhindert.

Zunehmende Jägerzahl - mehr Jägerinnen
5'544 (68 mehr als im Vorjahr) Jäger, davon 140 (118) Jägerinnen, haben an der Bündner Hochjagd teilgenommen. 977 oder 17.6% davon blieben ohne Jagderfolg.

Gremium: Amt für Jagd und Fischerei
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei
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