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Graubünden übernimmt für ein Jahr den Vorsitz der Arge Alp
Der Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer (Arge Alp) geht von Bayern an den Kanton Graubünden. Die diesjährige Konferenz der Regierungschefs der Arge Alp findet am Freitag, 20. Juni 2008, in Prien beim Chiemsee statt. Der Kanton Graubünden wird sein Vorsitzjahr nutzen, um politische Akzente in der Alpenpolitik zu setzen: Dazu gehören ein Symposium zur Zukunft der Arge Alp im Grossen Rat, die Bündelung der Ressourcen im alpinen Tourismus und die Erschliessung mit Telekommunikationsdiensten. Im kulturellen Bereich soll ein Musikpreis für junge Interpreten ausgeschrieben werden.

An der 39. Jahreskonferenz der Regierungschefs werden Vertreterinnen und Vertreter folgender zehn Länder, Provinzen und Kantone erwartet: Bayern, Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Südtirol, Tirol, Tessin, Trentino und Vorarlberg. Die 1972 gegründete Arge Alp setzt sich durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit dafür ein, gemeinsame Probleme und Anliegen, insbesondere auf ökologischem, kulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet zu behandeln. Zudem will sie das gegenseitige Verständnis der Völker im Alpenraum fördern und das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für den alpinen Lebensraum stärken.

Politik und Kultur dominieren
Nach der Regierungschefkonferenz der Arge Alp in Bayern wird der Kanton Graubünden turnusgemäss für ein Jahr den Vorsitz der Arge Alp übernehmen. Letztmals führte Graubünden in den Jahren 1993 und 1994 die Präsidentschaft. Regierungsrat Martin Schmid wird beim Treffen der Regierungschefs die geplanten Eckpunkte des Vorsitzjahrs von Graubünden vorstellen. Eines der Schwerpunkte ist das Symposium zum Thema "Arge Alp wohin - Herausforderungen und Perspektiven". Dieses wird am 10. Dezember 2008 im Grossen Rat in Chur während der Session des Parlaments stattfinden. Zum Symposium werden Regierungschefs der Arge Alp und weitere namhafte Persönlichkeiten aus der Alpenpolitik eingeladen. Graubünden will damit einen politischen Beitrag zur künftigen Ausrichtung der Arge Alp leisten.
Als weitere politische Schwerpunkte will Graubünden den Alpentourismus sowie die Informationsgesellschaft und Infrastrukturpolitik thematisieren. Diese Bereiche sind für eine aktive Alpenpolitik entscheidend. Die Bündelung der Ressourcen im alpinen Tourismus sowie die Förderung des Alpenraums als Feriendestination sind wirtschaftlich von grösster Bedeutung. Wichtig für die Bevölkerung im Alpenraum und speziell für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist zudem die Grundversorgung mit qualitativ hochstehenden Telekommunikationsdiensten. Geplant sind hierzu zwei Resolutionen, die an der nächsten Regierungschefkonferenz behandelt werden sollen. Diese wird im Juni 2009 in Flims über die Bühne gehen.
Einen frischen Akzent will Graubünden während seines Vorsitzjahres mit der Ausschreibung des Arge Alp-Preises 2009 setzen. Der Wettbewerb soll als Musikpreis ausgeschrieben werden und der Jugend eine Stimme geben. Prämiert werden soll ein musikalischer Beitrag, der sich kreativ mit dem Thema Alpen befasst. Der Arge Alp-Preis soll gleichzeitig dazu dienen, junge Musikerinnen und Musiker im Alpenraum zu fördern und ihnen Auftrittmöglichkeiten im ganzen Arge Alp-Raum zu verschaffen.

Breite Themenvielfalt an der Konferenz in Prien
Das diesjährige Treffen der Arge Alp-Regierungschefs in Prien beim Chiemsee steht unter dem Motto "Arge Alp - starkes Rückgrat für Europa". Dabei werden die Regierungsvertreter aktuelle Entwicklungen zu verschiedenen Themen erörtern. Unter anderem wird Bayern einen Bericht über den Klimawandel und die Biodiversität im Alpenraum vorstellen. Ein weiteres Thema ist die Zukunft der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung im Alpenraum. In diesem Zusammenhang ist die Verabschiedung einer Resolution geplant, worin die zentrale Rolle der Land- und Forstwirtschaft für den Erhalt der Kulturlandschaft in den Alpen betont wird.
Ausserdem werden die Regierungschefs ihre Erfahrungen austauschen, wie ungenutzte Potenziale im ländlichen Raum besser genutzt werden können. Dazu wird der Kanton Graubünden eine Studie vorstellen. Diese kommt zum Schluss, dass es keine Räume ohne Potenziale gibt, wobei die Frage ist, ob die vorhandenen Potenziale erkannt und genutzt werden können.
Ein wichtiges Thema werden auch die aktuellen Entwicklungen beim alpenquerenden Verkehr sein. Bayern hat dazu im Mai eine internationale Konferenz "Verkehr in den Alpen - Vorrang für die Schiene" durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass die Bewältigung der Verkehrszunahme eine der zentralen politischen Aufgaben für die Mitglieder der Arge Alp bleibt. Die Ausbaumassnahmen am Brenner-Basis-Tunnel sollen daher mit maximalen Ressourcen weiter vorwärts getrieben werden. Diskutieren werden die Regierungschefs auch über den Ausbaustand der Neuen Alpentransversalen (NEAT) und die Anbindung Italiens an das Eisenbahnprojekt.

Acht gemeinsame Projekte der Arge Alp
Zuhanden der Regierungschefkonferenz hat der Leitungsausschuss der Arge Alp insgesamt acht Projekte eingereicht. Vom Kanton Graubünden betreut werden die erfolgreichen Arge Alp Spiele. An den Sportveranstaltungen nahmen im Sportjahr 2006/2007 rund 1'400 Jugendliche teil. Im August wird in Südtirol die erste Arge Alp Behindertensportveranstaltung stattfinden. Weitergeführt wird auch das bewährte Lehrlingsaustauschprojekt "XChange".
Von Graubünden neu eingereicht wird das Projekt "Grossraubtiere in den Alpen". Dieses will sich mit den einst in den Alpenregionen einheimischen Grossraubtieren wie Bär, Wolf oder Luchs befassen. Thematisiert werden sollen die gewandelten Voraussetzungen bei den Lebensräumen und die damit verbundenen Konfliktpotenziale. Das Projekt strebt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit und einen Erfahrungsaustausch auf fachlicher Ebene an. Schliesslich sollen an der Regierungschefkonferenz weitere Projekte wie insbesondere der "Sprechende Dialektatlas", an welchem auch die Walservereinigung Graubünden mitwirkt, genehmigt werden.

Weiterführende Informationen:
Eine Übersicht über die wichtigsten Projekte der Arge Alp kann hier herunter geladen werden.
www.argealp.org

Auskunftsperson:
Regierungsrat Martin Schmid, Vorsteher Departement für Finanzen und Gemeinden,
Tel. 081 257 32 01

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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