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Der Kanton Graubünden soll das geplante Fernwärme-Versorgungsnetz der Kehrichtverbrennungsanlage Trimmis - Chur Nord finanziell unterstützen. Die Bündner Regierung schlägt einen Kantonsbeitrag von 3.7 Millionen Franken an die Investitionskosten vor. Sie hat die entsprechende Botschaft an den Grossen Rat verabschiedet. Dieser wird das Geschäft in der Augustsession behandeln.

Eine Interessengemeinschaft aus dem Gemeindeverband für Abfallentsorgung in Graubünden (GEVAG), der IBC Energie Wasser Chur und des Kantonsspitals Graubünden plant, eine Fernwärmeleitung von der Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis nach Chur zu erstellen. Ziel ist es, Gebäude des Kantonsspitals und der Kantonsschule sowie weitere grössere Liegenschaften des Kantons im Gebiet Chur Nord mit Wärmeenergie zu versorgen.
Nach Ansicht der Regierung ist die Nutzung von Abwärme besonders sinnvoll, da Wärme genutzt wird, die ohnehin anfällt. Dies trägt zur Versorgungssicherheit sowie zur Reduktion des CO2-Ausstosses und zum Ersatz von fossilen Energieträgern bei. Nicht nur energiepolitisch, sondern auch als Massnahme gegen die negativen wirtschaftlichen Tendenzen ist nach Meinung der Regierung ein Beitrag an das Fernwärmenetz sinnvoll.
Vorgesehen ist, dass die Kehrichtverbrennungsanlage Trimmis jährlich rund 40 Millionen Kilowattstunden thermische Energie an das Fernwärmenetz Chur liefert. Konkret wird durch die Verbrennung des Abfalls auf 120 Grad erhitztes Wasser in unter der Erde verlegte Rohre nach Chur transportiert. Durch den Anschluss verschiedener öffentlicher Gebäude an das Fernwärmenetz lassen sich jährlich rund 8`800 Tonnen CO2 einsparen. Zudem wird die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verkleinert, wobei sich jährlich umgerechnet rund 3,8 Millionen Liter Heizöl ersetzen lassen.
In einer ersten und zweiten Phase sollen das Evangelische Alters- und Pflegeheim Chur, das Bürgerheim, die Psychiatrische Klinik Waldhaus, das Altersheim Kantengut, die Pädagogische Hochschule und das Kantonsspital an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Später können sich noch weitere Verwaltungsgebäude des Kantons anschliessen. Der Zeitplan sieht vor, im Verlauf des vierten Quartals 2009 mit den Bauarbeiten an den Leitungen zu beginnen. Wenn alles planmässig verläuft, könnte das Fernwärmenetz im vierten Quartal 2010 in Betrieb genommen werden.

Chance für Umstieg auf erneuerbare Energie
Die Regierung beurteilt das Projekt sowohl aus technischer als auch aus energie- und umweltpolitischer Sicht als nachhaltig und unterstützungswürdig. Eine Beteiligung am Vorhaben steht im Einklang mit der kantonalen Energiepolitik. Für den Kanton als Grossendverbraucher bietet sich dabei eine echte Chance für den Umstieg von fossilen Energieträgern hin zur Fernwärme aus erneuerbarer Energie.
Insgesamt rechnet die Trägerschaft mit Investitionskosten von 26.8 Millionen Franken für den Bau der Leitungen und der technischen Einrichtungen. Die Regierung schlägt dem Grossen Rat vor, das Fernwärmenetz mit einem kantonalen Investitionsbeitrag von 3.7 Millionen Franken zu unterstützen. Dieser Beitrag soll schliesslich auch als eine direkt umsetzbare Stabilisierungsmassnahme den gegenwärtigen negativen Konjunkturtendenzen im Kanton entgegenwirken.

Auskunftsperson:
Regierungsrat Stefan Engler, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, Tel. 081 257 36 01

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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