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Die Regierungschefs der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) befassen sich unter dem Vorsitz von Regierungsrat Martin Schmid mit der Energiefrage. An der nächsten Regierungschefkonferenz am 18./19. Juni 2009 in Flims werden eine Vergleichsstudie über die Nutzung erneuerbarer Energien und natürlicher Ressourcen in den Alpenländern vorgestellt und eine Resolution zur Energiepolitik verabschiedet. Die Resolution soll sich zu den langfristigen Zielsetzungen der 2000-Watt-Gesellschaft bekennen. Mit der Regierungschefkonferenz geht das Arge-Alp-Vorsitzjahr von Graubünden zu Ende.

Der Kanton Graubünden befindet sich mit dem Präsidium der Arge Alp auf Zielkurs. Im Juni 2008 hatte Graubünden an der Regierungschefkonferenz in Prien von Bayern turnusgemäss für ein Jahr den Vorsitz der Arge Alp übernommen. Letztmals führte Graubünden in den Jahren 1993 und 1994 die Präsidentschaft der Arge Alp. Während seines Vorsitzjahres will Graubünden verschiedene Schwerpunkte setzen. Bereits im vergangenen Dezember ist das Symposium "Arge Alp wohin - Herausforderungen und Perspektiven" erfolgreich über die Bühne gegangen. Die Veranstaltung, die am 10. Dezember 2008 im Grossen Rat in Chur während der Session des Parlaments stattfand, löste eine angeregte Diskussion zu Rolle und Zukunft der Arge Alp aus.
Graubünden gehört zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp). Die 1972 gegründete Arge Alp war europaweit der erste vergleichbare Zusammenschluss staatlicher und autonomer Einheiten auf Ebene unterhalb der National- und Bundesstaaten. Der Arge Alp gehören an die österreichischen Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg, die Autonomen Provinzen Bozen-Südtirol und Trient sowie die Region Lombardei in Italien, das Deutsche Bundesland Bayern und die Schweizer Kantone Tessin, St. Gallen und Graubünden.

Energiefragen im Mittelpunkt der Konferenz
Als weiteren politischen Schwerpunkt in der Arge Alp wird der Kanton Graubünden die Energiefrage thematisieren. Im Hinblick auf die Diskussion an der nächsten Regierungschefkonferenz vom 18./19. Juni 2009 in Flims hat der Kanton Graubünden eine Vergleichsstudie zur Nutzung erneuerbarer Energien und zu den Energieeffizienzmassnahmen in den Mitgliedsländern der Arge Alp erstellen lassen. Die Energiepolitik ist für den Alpenraum in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung: Als hochsensibles Ökosystem ist der Alpenraum von der Klimaänderung überdurchschnittlich stark betroffen. Mit seinen reichlich vorhandenen Zukunftsressourcen trägt der Alpenraum zudem wesentlich zu einer klimafreundlichen Energieversorgung bei und die Energiewirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsmotor.
Gerade im Alpenraum bestehen besondere Chancen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und gleichzeitig die Wertschöpfung in der Region zu steigern. Im Rahmen eines von Graubünden eingereichten Resolutionsentwurfes werden die Regierungschefs der Arge Alp über die 2000-Watt-Gesellschaft und die Übernahme ihrer langfristigen Zielsetzungen diskutieren. Danach soll jeder Erdenbürger längerfristig nicht mehr als 2000 Watt Dauerleistung an Energie benötigen. Weiter hält der Resolutionsentwurf fest, dass die Wasserkraft als wichtigste erneuerbare Energie in ihrer Effizienz zu fördern und auszubauen ist, wo dies ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist. Dabei ist das Potenzial der Wasserkraft bei Neu-, Um- und Ausbauten nachhaltig zu nutzen. Zudem soll der Alpenraum aus der Ressource Wasser angemessenen Nutzen ziehen können.

Gegen digitale Spaltung
Neben der Energiepolitik werden sich die Regierungschefs der Arge Alp an ihrer Konferenz auch mit den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien befassen. Gerade der Alpenraum könnte davon künftig profitieren. Dafür muss aber die Infrastruktur frühzeitig und flächendeckend gesichert werden. Das Risiko in alpinen und peripheren Regionen ist jedoch, dass die neuen Technologien oft verspätet eingeführt werden oder gar nicht verfügbar sind. Eine von Graubünden eingebrachte Resolution zum Thema Informationsgesellschaft und Infrastrukturpolitik ruft in Erinnerung, dass eine genügende Infrastruktur für die neuen Kommunikationstechnologien für den Alpenraum von zentraler Bedeutung ist. Daher sollte die Politik den Ausbau der Breitbandinfrastruktur auf verschiedenen Ebenen unterstützen. Vor allem in abgelegenen Regionen muss durch Massnahmen eine digitale Spaltung in versorgte und unterversorgte Gebiete verhindert werden.

Mit Arge Alp Musikpreis der Jugend eine Stimme geben
Einen frischen Akzent setzt Graubünden während seines Vorsitzjahres mit der Ausschreibung des Arge Alp Preises 2009. Der Wettbewerb ist im vergangenen Dezember als Musikpreis ausgeschrieben worden und soll der Jugend eine Stimme geben. Prämiert wird ein musikalischer Beitrag, der sich kreativ mit dem Thema Alpen befasst. Der Arge Alp-Preis, der mit 15'000 Euro dotiert ist, soll gleichzeitig dazu dienen, junge Musikerinnen und Musiker im Alpenraum zu fördern und ihnen Auftrittmöglichkeiten im ganzen Arge Alp-Raum zu verschaffen. An der Regierungschefkonferenz werden nun die Gewinner des Musikpreises bekannt gegeben. Insgesamt sind 112 Beiträge eingereicht worden. Eine internationale Jury hat die Gewinner ermittelt.

Auskunftsperson:
- Regierungsrat Dr. Martin Schmid, Vorsitzender der Arge Alp, Tel. 081 257 32 01

Gremium: Standeskanzlei Graubünden
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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