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Der neue hindernisfreie Zugang zum Grossratsgebäude in Chur ist zum Auftakt der Augustsession fertiggestellt worden. Menschen mit und ohne Behinderungen gehen nun den gleichen Weg. Das Parlamentsgebäude hat einen würdevollen, repräsentativen Zugang und es wird allen Besucherinnen und Besuchern möglich sein, ohne sich zu exponieren, hindernisfrei in das Grossratsgebäude zu gelangen.

Im Rahmen des kantonalen Konzeptes „Hindernisfreies Bauen“ wurde auch das Grossratsgebäude den Vorgaben und Anforderungen entsprechend zugänglich gemacht. Dieses Vorhaben war nicht einfach umzusetzen, handelt es sich beim Grossratsgebäude doch um ein historisches Gebäude von öffentlicher Bedeutung an höchst exponierter Lage. Um den Anforderungen gerecht zu werden, führte das Hochbauamt zur Lösungssuche ein Projektwettbewerb unter Bündner Architekten durch.

Der Zugang sollte nicht allein hindernisfrei sein, sondern auch von repräsentativer Wirkung und architektonisch hoher Qualität. Dies alles in einem Projekt zu vereinen, gelang Architekt Valerio Olgiati am Besten und er erhielt den Zuschlag zur Ausführung. Mit lediglich drei Elementen – einer Rampe, einer tragenden Scheibe, einem alles überspannenden Dach – wird eine skulpturale Architektur geschaffen, welche die funktionalen, städtebaulichen und gestalterischen Anforderungen erfüllt. Das Projekt übernimmt den archaischen Charakter des Zeughauses von Johannes Ludwig von 1863 und zeigt in seiner klaren, radikalen Haltung eine dem Haus angemessene Grosszügigkeit.

Die Einfachheit der Form- und Materialwahl des Zugangsbaus täuscht jedoch über die Komplexität des Bauwerks hinweg. Es stellte eine grosse Herausforderung für Ingenieur und Baumeister dar. Freigestellt vom bestehenden Bau liegt das weit auskragende, vorgespannte Dach mit seinen 90 Tonnen Eigengewicht exzentrisch auf einer Scheibe, welche nebst der Lastaufnahme auch die Stabilisierung der horizontalen Einwirkungen wie Wind und Erdbeben übernimmt. Die noch vorhandenen rein ästhetischen Mängel werden voraussichtlich nach Abschluss der Augustsession behoben.

Das Bauwerk, dessen Kosten auf 670‘000 Franken veranschlagt sind, ist kein ausschliesslicher Zweckbau. Es markiert den Eingang zum öffentlichsten und vielleicht wichtigsten Gebäude des Kantons und hat somit auch den Anspruch an Repräsentanz.

Auskunftsperson:
Markus Dünner, Kantonsbaumeister, Hochbauamt, Tel. 081 257 36 31

Gremium: Hochbauamt
Quelle: dt Hochbauamt
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