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In einer Standortbestimmung für den Wirtschaftsstandort Graubünden zieht der Kanton ein positives Fazit. Auf Einladung der Regierungsräte Hansjörg Trachsel und Martin Schmid diskutieren Wirtschaftsvertreter heute Nachmittag die künftigen "Herausforderungen für den Unternehmensstandort Graubünden". Für den Kanton ist es ein zentrales Ziel, der Bündner Wirtschaft auch in Zukunft attraktive Rahmenbedingungen zu bieten und ein verlässlicher Partner zu sein.

Die Wirtschaft wird immer internationaler und vernetzter. Damit verbunden ist, dass die Unternehmen einem immer rascher stattfindenden technologischen und strukturellen Wandel unterliegen. Dies gilt auch für Graubünden. Was gestern noch gut war, kann morgen schon nicht mehr genügen. Die Anforderungen an die Unternehmen steigen ständig. Die Wirtschaft fordert entsprechend vom Staat die benötigten Rahmenbedingungen ein. Für den Kanton Graubünden ist es ein zentrales Ziel, der Bündner Wirtschaft attraktive Möglichkeiten zu bieten und ein verlässlicher Partner zu sein.

Standortbestimmung mit positivem Fazit
Der Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales, Regierungsrat Hansjörg Trachsel, und der Vorsteher des Departements für Finanzen und Gemeinden, Regierungsrat Dr. Martin Schmid, haben eine Standortbestimmung für den Wirtschaftsstandort Graubünden vorgenommen und ziehen gemeinsam ein positives Fazit für die Periode 2005 - 2009:

  • Es gelang, die Wachstumsschwäche der Neunziger Jahre zu überwinden und in den Jahren 2005 bis 2008 wieder höhere Wachstumsraten zu erzielen.
  • In den Jahren 2005 bis 2008 konnten Beschäftigungsgewinne im Bau- und Gastgewerbe, bei sozialen Dienstleistungen und auch in der Industrie verzeichnet werden.
  • Die Bevölkerungszahl stieg in den letzten Jahren gegenüber der Periode 1995 – 2005 wieder stärker an, wenn auch weniger stark als das nationale Mittel.
  • Der Tourismus, als wichtiger Pfeiler in der Bündner Volkswirtschaft, hat sich gut entwickelt, die Zahl der Logiernächte stieg zwischen 2005 und 2008 um jährlich knapp 4 % an.
  • Zahlreiche exportorientierte KMU wurden angesiedelt und gefördert. Auch der Bestandespflege wurde grosses Gewicht beigemessen.
  • Die Stiftung für Innovation, Forschung und Entwicklung Graubünden konnte im Januar 2008 gegründet werden.
  • Das CSEM Landquart, als wichtiger Akteur im Bereich des Wissens- und Technologietransfers, und das Sägewerk Mayr-Melnhof, mit welchem Impulse für die Holzwirtschaft Graubünden gegeben werden konnten, wurden angesiedelt.
  • Es gelang, die während vielen Jahren bestehenden steuerlichen Nachteile des Standorts Graubünden zu beseitigen, so dass der Kanton heute steuerlich konkurrenzfähig ist. Der maximale Steuersatz für juristische Personen konnte um mehr als 60 % von 15 % auf 5,5 % und zudem auch noch der Steuerfuss um 5 % gesenkt werden.
  • Per 1. Januar 2006 wurde für massgebliche Beteiligungen eine wesentliche steuerliche Entlastung eingeführt (sog. Halbsatzverfahren). Dieses System wurde dann, um mit dem Bund gleichzufahren, per 1. Januar 2009 durch das sogenannte Teilbesteuerungsverfahren abgelöst.
  • Der Kanton konnte seine Finanzen mit einem Sparpaket und konsequenter Ausgabendisziplin ins Lot bringen. In den letzten Jahren fielen die Jahresergebnisse sehr positiv aus. Für die Jahre 2008 und 2009 resultierten ordentliche Gewinne von 176 und 127 Mio. Franken.
  • Dank der guten Jahresergebnisse und Sondereffekten (SNB-Golderlös, Graubündner Kantonalbank) erreicht das Eigenkapital des Kantons beinahe die Milliardengrenze.

Herausforderungen für die Zukunft
Die beiden Regierungsräte zeigen sich erfreut, dass der Kanton und seine Wirtschaft die Wirtschaftskrise bisher relativ erfolgreich gemeistert haben und im Durchschnitt gut gerüstet die Zukunft angehen können. Gleichzeitig weisen sie aber auf die zahlreichen Herausforderungen für den Standort Graubünden hin:

So wird sich der Standortwettbewerb verstärken und auch der Steuerwettbewerb unter den Kantonen wird weiter gehen. Ausserdem rechnet auch der Kanton Graubünden in seiner Finanzplanung in den nächsten Jahren wieder mit Defiziten. In Graubünden stehen zudem mit der Gebietsreform und der Neugestaltung des Finanzausgleichs grosse Strukturreformen an. Ebenso noch nicht abgeschlossen ist die Tourismusreform mit der Schaffung einer neuen Tourismusfinanzierung.

An Bedeutung gewinnen werden künftig der Wissens- und Technologietransfer sowie die Innovationsförderung. Eine grosse Herausforderung ist vor allem auch der Brain drain und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, denen der Kanton mit einer aktiven Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik begegnen will. Damit verbunden sind auch strategische Fragen für die Weiterentwicklung des Bildungsstandortes Graubünden (Hochschulen mit technischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildungen). Bedeutsam sind schliesslich aber ebenso die demografischen Probleme mit der Überalterung und dem Geburtenrückgang. Die Regierung sieht eine entsprechende Wachstumspolitik im Regierungsprogramm vor. Als weitere Herausforderungen in Graubünden erweisen sich die Sicherung von Flächen für exportorientierte Unternehmen und die Nutzung des Wertschöpfungspotenzials entlang der gesamten Holzkette.

Der Kanton wird diese Herausforderungen nicht alleine lösen können, sondern nur zusammen mit der Bündner Wirtschaft und den Gemeinden. Um diese Zusammenarbeit zu fördern, findet am Donnerstag, 6. Mai 2010, um 17.00 Uhr in Reichenau ein Treffen mit den exportorientierten und überregional tätigen Bündner Firmen zum Thema "Herausforderungen für den Unternehmensstandort Graubünden" statt.


Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Hansjörg Trachsel, Vorsteher Departement für Volkswirtschaft und Soziales, Tel. 081 257 23 01
- Regierungsrat Dr. Martin Schmid, Vorsteher Departement für Finanzen und Gemeinden, Tel. 081 257 32 01


Gremium: Departement für Finanzen und Gemeinden/Departement für Volkswirtschaft und Soziales
Quelle: dt Departement für Finanzen und Gemeinden/Departement für Volkswirtschaft und Soziales
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