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Im Konkursverfahren des Sägewerks in Domat/Ems wurden heute Montag (27.06.2011) die Anlagen an die Klausner Holz Thüringen GmbH versteigert. Da der Käufer einen Abtransport der Maschinen vorsieht, wird der Sägereibetrieb definitiv abgebaut. Innerhalb der Waldwirtschaft Graubündens haben die beispiellosen Aktivitäten, um den Weiterbetrieb des Sägewerks zu ermöglichen, neue Wege der branchenübergreifenden Zusammenarbeit geebnet. An einer gemeinsamen Medienkonferenz in Chur informierten Branchen-, Standort- und Kantonsvertreter über die Errungenschaften des einmaligen Efforts.
 
Innerhalb von gut sechs Wochen haben Gemeinden, Waldeigentümer, Forstunternehmer und Holzvermarkter aus dem Kanton Graubünden über 150'000 Festmeter Rundholz einem potenziellen Investor für zehn Jahre zugesichert. Nach einem für die Branche neuartigen Preismodell sollten Preisschwankungen ausgeglichen und die nachhaltige Bewirtschaftung des Rohstoffes Holz in guten wie schlechten Zeiten sichergestellt werden. "Das Bedürfnis der Waldeigentümer nach einer Beruhigung des unberechenbaren Holzmarktes ist gross", erklärte Andrea Florin, Präsident des Waldwirtschaftsverbandes SELVA. "Neue Mechanismen der Preisbildung in der Holznutzung könnten die Partnerschaft zwischen Waldeigentümern und Sägereien nachhaltig verändern. Das haben wir in diesem europaweit einmaligen Vorhaben bewiesen", so Florin. Die Bereitschaft aller Beteiligten, sich für die Erreichung eines grossen Zieles anzupassen und einzuordnen, habe ihn beeindruckt, sagte Kantonsförster Reto Hefti. Die Errungenschaften aus dem Projekt sind für Hefti bleibende Werte, die sich vorteilhaft auf die zukünftige Entwicklung auswirken werden.

Pionierleistung setzt neue Akzente
Auch wenn die Holzverarbeitung am Standort Domat/Ems nicht mehr möglich sein wird, hat der branchenübergreifende Einsatz ein zentrales Anliegen der Forstwirtschaft bewusst gemacht. Wie Regierungsrat Mario Cavigelli (Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement) ausführte, hat die öffentliche Diskussion im Zusammenhang mit den neuartigen Lieferverträgen die Wichtigkeit der Waldpflege und das Problem der hohen Bewirtschaftungskosten aufgezeigt. "Die Pionierleistung der Waldbesitzer und Vermarktungsorganisationen hat im Kanton Graubünden neue Kräfte für die Waldbewirtschaftung gebündelt, die uns auch ohne Sägerei erhalten bleiben. Mit der anstehenden Totalrevision des Waldgesetzes setzen wir für die nötigen Strukturverbesserungen in der Forstwirtschaft auch im rechtlichen Bereich neue Akzente", so Cavigelli.

Gemeinde und Kanton prüfen Standortentwicklung
Beatrice Baselgia, Grossrätin und Gemeindepräsidentin von Domat/Ems, erklärte am Montagabend, die Gemeinde Domat/Ems prüfe nun zusammen mit der Landeigentümerin (der Bürgergemeinde Domat/Ems) und dem Kanton Graubünden mögliche zukünftige Nutzungen des Areals. Das Ende des Kapitels Sägewerk mache für Domat/Ems den Weg frei für eine vielversprechende neue Entwicklung eines ausgezeichnet erschlossenen Standorts.


Auskunftsperson:
Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement Graubünden, Tel. 081 257 36 01


Gremium: Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
Quelle: dt Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
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