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Ohne Wald kein Wirtschaften, kein Wohnen, kein Verkehr, kein Tourismus in weiten Teilen Graubündens: Am Abend des 18. Oktober 2011 konnte sich der Bündner Grosse Rat im Bonaduzer Wald davon überzeugen, dass eine starke, geschlossene Holzkette vom Baum bis zum Holzbau für Graubünden von existentieller Bedeutung ist. Graubünden lebt mit und vor allem dank seinen Wäldern. Eingeladen hatten das Amt für Wald und Naturgefahren und der Dachverband der Bündner Wald- und Holzwirtschaft, Graubünden Holz.

Beim Blockhaus Bot Mulins im Bonaduzer Wald zeigten Forstleute den Mitgliedern des Grossen Rates am Dienstagabend praxisnah, wie im Wald dafür gesorgt wird, dass er weiterhin Siedlungen und Verkehrswege schützen, das Klima regulieren und Raum für Biodiversität und Erholung bieten kann. Säger, Holzbauer und Schreiner führten anschaulich vor, wie sie den nachwachsenden Rohstoff in der Holzkette wertschöpfend zu Ausgangsmaterialien für das Baugewerbe, zu Inneneinrichtungen, Möbeln, ja zu ganzen Häusern weiterverarbeiten. Das anfallende Restholz liefert Energie, die zunehmend auch industriell genutzt wird.

Regierungsrat Mario Cavigelli brachte seinen Eindruck nach dem informativen Rundgang um das Blockhaus auf den Punkt: „Der Wald ist unverzichtbar! Graubünden lebt dank seines Waldes, wir leben mit unserem Wald und, so hoffe ich zuversichtlich, Graubünden wird zunehmend auch wieder von seinem Wald leben. Der Wald ist in unserer Zeit schwindender Ressourcen eine unversiegbare Quelle ökologischen und ökonomischen Nutzens.“

Potenziale ausschöpfen
Das laufende Regierungsprogramm sieht vor, dass nicht ausgeschöpfte Potenziale in der Wald- und Holzwirtschaft zu nutzen sind. Und solche gibt es: In den Bündner Wäldern stehen und wachsen grosse, derzeit tendenziell unternutzte Holzmengen. Bei nachhaltiger Ausschöpfung des Hiebsatzes fallen in Graubünden Jahr für Jahr um die 350‘000 Kubikmeter Rundholz aller Sortimente an, die verwertet werden müssen. Nur so bleibt der Bündner Wald im Gleichgewicht und kann seine Schutz- und Nutzfunktionen auch in Zukunft erfüllen. Theoretisch könnte man im Bündner Wald jedes Jahr sogar bis zu 600`000 m3 Holz nutzen (350`000 m3 Rundholz, 250`000 m3 Energieholz), ohne ihn übermässig zu beanspruchen. Benötigt werden daher Ideen, Initiativen und Investitionen, die den Holzabsatz fördern.

Beim Rundgang im Bonaduzer Wald wurden die Parlamentarierinnen und Parlamentarier auch auf schwache und fehlende Glieder in der Bündner Holzkette hingewiesen: Derzeit wird Bündner Rundholz grösstenteils ausserkantonal eingesägt, weiterverarbeitende Holzindustrie fehlt im Kanton weitgehend. Die Chance, Holz in Graubünden wertschöpfend zu hochwertigen Produkten für ausserkantonale und internationale Märkte weiter zu verarbeiten, wird nicht wahrgenommen. Dies ist aus volkswirtschaftlicher und ökologischer Sicht schlecht.

Die Zeichen der Zeit sprechen für Holz
Beim Rundgang auf dem Forstweg bei Bot Mulins wurden die Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit den bedeutenden Leistungen des Waldes vertraut gemacht. Bäume schützen den Menschen, sie prägen die Landschaft, liefern wertvolle Rohstoffe, geben Arbeit und dienen der Wohlfahrt. Vor allem als Baustoff hat Holz eine grosse Zukunft: Seit einiger Zeit werden dank neuer Technologien und Bauvorschriften auch hohe Häuser in Holz gebaut – eine Revolution in der Baubranche. Das zurzeit höchste Holzgebäude in der Schweiz hat sechs Stockwerke.

Gepflegte Schutz- und Nutzwälder, das Bauen mit Holz und sein Einsatz als Energieträger leisten zudem entscheidende Beiträge zur Erreichung der klimapolitischen Ziele. Die Zeichen der Zeit sprechen für Holz! Graubünden Holz, die Dachorganisation der Holzkette, arbeitet derzeit an der Entwicklung einer weitgespannten Strategie, auf deren Basis Graubünden zum eigentlichen „Holzkompetenz – Kanton“ werden soll.


Hinweis:
Bilder des Anlasses sind am Mittwoch, 19. Oktober 2011 ab 09.00 Uhr auf der Homepage von Graubünden Holz abrufbar (www.graubuendenholz.ch).

Weitere Informationen:
Graubünden Holz ist der Zusammenschluss aller am Bündner Holz interessierten Verbände, Unternehmungen, Institutionen und Persönlichkeiten. Gemeinsames Ziel ist die Erhöhung der Wertschöpfung in der Holzkette unter gleichzeitiger Mehrnutzung von Bündner Holz. Erreicht wird die Zielsetzung durch eine starke Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, eine gute Zusammenarbeit der beteiligten Akteure sowie eine wirksame Vermarktung der Ressource Holz und der daraus produzierten Produkte. Graubünden Holz ist die kompetente Anlaufstelle für Holzfragen im Kanton und richtet seine Aktivitäten konsequent auf diese Zielsetzung aus.

Auskunftspersonen:
Reto Hefti, Kantonsförster, Tel. 079 659 69 18, reto.hefti@awn.gr.ch  
Dr. Markus Fischer, Präsident Graubünden Holz , Tel. 079 330 33 79, fischer.trin@bluewin.ch  


Gremium: Amt für Wald und Naturgefahren
Quelle: dt Amt für Wald und Naturgefahren
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