Navigation

Inhaltsbereich

  • Erste Mitteilung
  • Neuen Beitrag einfügen
Eine vom kantonalen Amt für Energie und Verkehr in Auftrag gegebene Studie weist für Graubünden ein zusätzliches realistisches Potenzial von jährlich rund 600 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien ohne Grosswasserkraft aus. Photovoltaik und Windkraftanlagen haben das grösste Potenzial.

Zurzeit werden in Graubünden ca. 600 Gigawattstunden (600 Millionen Kilowattstunden) Strom pro Jahr aus erneuerbaren Energien ohne Grosswasserkraft produziert. Gut 90 Prozent davon stammen aus Kleinwasserkraftwerken bis zehn Megawatt Leistung, fünf Prozent aus dem Holzkraftwerk in Domat/Ems und drei Prozent aus der Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis. Die restlichen zwei Prozent verteilen sich auf Photovoltaikanlagen, Kläranlagen sowie Biogasanlagen.

Das realistische Potenzial einer zusätzlichen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien wird primär durch die Verfügbarkeit der einzelnen Ressourcen (z.B. Sonneneinstrahlung, Windaufkommen, Biomasse) bestimmt. Zudem beeinflussen ökologische, technische, wirtschaftliche und politische Faktoren die Höhe des Potenzials (z.B. Natur- und Heimatschutz, periphere Lagen, fehlende Infrastrukturen). Unter Berücksichtigung dieser Faktoren besteht in Graubünden laut der vom Amt für Energie und Verkehr in Auftrag gegebenen Studie bis zum Jahr 2035 ein zusätzliches Potenzial von 600 Gigawattstunden Strom, welcher jährlich aus erneuerbaren Energien ohne Grosswasserkraft produziert werden kann. Dabei stellen die Photovoltaik und die Windenergie mit je ca. 200 Gigawattstunden sowie Kleinwasserkraftwerke mit ca. 135 Gigawattstunden die grössten Potenziale dar.

Unter Berücksichtigung von Kosten/Nutzen-Überlegungen kommt die Studie zum Schluss, dass ökologisch unproblematische Windkraftwerke sowie ökologisch unproblematische Wasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von mindestens einem Megawatt prioritär erstellt werden sollten. Eine zusätzliche Förderung der Photovoltaik durch weitere Anreize und die Machbarkeit der hydrothermalen tiefen Geothermie im Churer Rheintal sollen ebenfalls geprüft werden.

Graubünden baut sein Förderprogramm aus
Rund die Hälfte aller Energie wird für die Beheizung und die Erzeugung von Warmwasser in Bauten benötigt. Altbauten weisen ein sehr grosses Effizienzpotential auf. Mit einer Gesamtsanierung kann gut 50 Prozent der Heizenergie eingespart werden.
Um den Anreiz für energetische Gesamtsanierungen bestehender Bauten zu erhöhen, wird der kantonale Gesamtsanierungsbonus von heute 50 Prozent, bezogen auf die Fördersumme des nationalen Programms "Das Gebäudeprogramm", auf 100 Prozent verdoppelt. Ebenfalls werden die Förderbeiträge für thermische Solaranlagen, Wärmepumpenanlagen, kontrollierte Lüftungen und Fernwärmenetze deutlich erhöht. Schliesslich erhalten auch Bauherren von Minergie-P- und Minergie-A-Häusern eine um rund 50 Prozent höhere finanzielle Unterstützung.


Hinweis:
Die Studie "Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ohne Grosswasserkraft" kann beim Amt für Energie und Verkehr Graubünden (Tel. 081 257 36 24, E-Mail info@aev.gr.ch) bezogen werden. Sie steht auch im Internet unter www.aev.gr.ch zum Download zur Verfügung.


Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement Graubünden, Tel. 081 257 36 01
- Erich Büsser, Vorsteher Amt für Energie und Verkehr, Tel. 081 257 36 21


Gremium: Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
Quelle: dt Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement
Neuer Artikel