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Unter der Führung der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) ist ein Initiativpapier für eine makroregionale Alpenraumstrategie erarbeitet worden. Das Papier wird am 29. Juni 2012 in Bad Ragaz von einer internationalen Konferenz der Alpenregionen verabschiedet. Der Kanton Graubünden hat das Initiativpapier mitentworfen.

Im Juni 2011 beschloss die Regierungschefkonferenz der Arge Alp in Salzburg eine Resolution zu einer "Makroregion Alpenraum". Darin wurde zum Ausdruck gebracht, dass es die Arge Alp als notwendig erachtet, die von der Europäischen Union (EU) angestossene Entwicklung von Makroregionen auch für den Alpenraum aufzunehmen. Ein Jahr später wird nun am 29. Juni 2012 in Bad Ragaz im Anschluss an die 43. Regierungschefkonferenz der Arge Alp eine Konferenz der Alpenregionen stattfinden, an der das unterdessen ausgearbeitete Initiativpapier für eine "Makroregionale Strategie für den Alpenraum" unter Einbezug aller interessierten Länder, Regionen und Kantone des Alpenbogens verabschiedet wird. Im Papier wird die Stossrichtung der auszuarbeitenden Strategie festgehalten. Gleichzeitig werden damit die nationalen Regierungen im Alpenraum um Unterstützung und Zusammenarbeit ersucht. Sie werden aufgefordert, sich für einen Auftrag des Europäischen Rates an die Europäische Kommission zur Erarbeitung einer Strategie für den gesamten Alpenraum unter Einschluss der Nichtmitgliedstaaten, wie der Schweiz und Liechtenstein, einzusetzen.

Probleme über die Staatsgrenzen hinweg angehen
In der "Makroregionalen Strategie für den Alpenraum" sehen die beteiligten Regionen eine Chance, gemeinsame Herausforderungen effektiver anzugehen und die Potenziale des Alpenraumes besser zu nutzen. Mit aufeinander abgestimmten Konzepten kann in bestimmten Themenbereichen mehr erreicht werden als mit einzelstaatlichen Lösungen. Die Schwerpunkte liegen laut dem Initiativpapier insbesondere in folgenden Bereichen: 
  • Wettbewerbsfähigkeit und Innovation; 
  • Wasser, Energie, Umwelt und Klima; 
  • Zugänglichkeit, Verkehrsmittel und Transport.
Gerade bei den Themen Energie / Wasser sowie Verkehr sind heute breit abgestützte Strategien gefragt. So kann der Umstieg auf alternative Formen der Stromerzeugung letztlich nur im Rahmen eines grenzüberschreitenden Konzepts der Energiegewinnung, -speicherung und -verteilung gelingen. Ebenso werden die Anliegen des Alpenraumes in Verkehrsfragen nur dann wahrgenommen, wenn ihre Regionen gegenüber den Staaten und Institutionen der EU mit geeinter Stimme auftreten. Bei beiden Beispielen kann eine Alpenraumstrategie spürbare Fortschritte bringen.
Die Bündner Regierung befürwortet die Anstrengungen zur Entwicklung der Strategie. In den vergangenen Monaten hat sich der Kanton Graubünden aktiv an den Arbeiten zum Initiativpapier beteiligt und dieses mitgestaltet.

Permafrost-Projekt aus Graubünden am Start
Vor der Konferenz der Alpenregionen zieht die Regierungschefkonferenz der Arge Alp in Bad Ragaz Bilanz über das Tätigkeitsjahr 2011/2012. Die Arge Alp zeichnet sich insbesondere durch zahlreiche länderübergreifende Projekte unter anderem auf ökologischem, kulturellem, sozialem und ökonomischem Gebiet aus. Die Regierungschefkonferenz wird am 29. Juni über neue Projektvorschläge ihrer Mitglieder entscheiden.
Der Kanton Graubünden hat ein Projekt zur Untersuchung des Einflusses von Permafrost auf Berg- und Felsstürze eingereicht. Ziel des Projektes ist es, am Beispiel des Bergeller Bergmassivs ein System zu entwickeln, das grossräumige Felsinstabilitäten lokalisieren und überwachen kann. Beobachtungen und Messungen im Bergeller Massiv sollen zudem Aufschluss darüber geben, welche Situationen zu Felsinstabilitäten in Permafrostgebieten führen und zeigen, welche Mechanismen Felsstürze auslösen können. Das Projekt dauert bis Mitte 2015 und steht unter der Leitung des kantonalen Amtes für Wald und Naturgefahren.
Eine Übersicht über laufende und neu eingereichte Projekte der Arge Alp ist als PDF-Datei hier elektronisch abrufbar.

Das Tätigkeitsjahr 2011/2012 der Arge Alp unter dem Vorsitz von St. Gallen stand unter dem Motto "Die Alpen: Quelle erneuerbarer Energie". Dazu fand Anfang Mai 2012 in St. Gallen eine Fachtagung statt, an der Gemeinden aus allen Ländern, Regionen und Kantonen der Arge Alp ihre erfolgreichen Wege zur Herstellung und Nutzung erneuerbarer Energien und zu mehr Energieeffizienz auf kommunaler Ebene aufzeigten. Für Graubünden war Landquart an der Tagung vertreten (Mitteilung vom 4. Mai 2012).
In Bad Ragaz geht der Vorsitz der Arge Alp an das österreichische Bundesland Tirol. Im Weiteren werden die Mitglieder wieder die italienische Region Lombardei in ihren Reihen begrüssen können.

Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer im Überblick
Anliegen der Arge Alp ist es, das Bewusstsein um die Verantwortung für den alpinen Lebensraum zu vertiefen und zum Wohle der Einwohner nachhaltig zu entwickeln. Der 1972 in Tirol gegründeten Arbeitsgemeinschaft gehören neun Länder/Regionen/Kantone in vier Staaten an. Mitglieder sind die Kantone Graubünden, St. Gallen und Tessin, die österreichischen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg, der Freistaat Bayern sowie die italienischen Regionen Südtirol und Trient. Der Vorsitzende der Arge Alp wird jeweils für ein Jahr von einem Mitgliedsland gestellt. Sitz der Geschäftsstelle ist Innsbruck. Die Arge-Alp-Region umfasst eine Fläche von 118 504 Quadratkilometern und wird von 16 Millionen Menschen bewohnt. Weitere Informationen unter: www.argealp.org.  


Auskunftsperson:
Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner, Vorsteherin Departement für Finanzen und Gemeinden, Tel. 081 257 32 01


Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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