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Zum ersten Mal halten drei Frauen die höchsten politischen Ämter des Kantons Graubünden und der Eidgenossenschaft inne. Eveline Widmer-Schlumpf ist Bundespräsidentin, Barbara Janom Steiner Regierungspräsidentin und Elita Florin-Caluori wird heute zur Standespräsidentin des Kantons Graubünden gewählt. Vor genau 125 Jahren forderte die Bündnerin Meta von Salis-Marschlins als erste Frau das volle Stimm- und Wahlrecht für Frauen in der Schweiz.

Die historisch einmalige Konstellation ist von hohem symbolischem Wert. Politische Rechte erhielten die Frauen in der Schweiz vor nur gerade 41 Jahren, auf kantonaler Ebene dürfen die Bündnerinnen seit 1972 an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen, nachdem eine erste Vorlage 1968 klar gescheitert war; 13 Bündner Gemeinden führten die politischen Rechte für ihre Mitbürgerinnen gar erst 1983 auf Geheiss des Kantons ein.
Vor genau 125 Jahren erschienen 1887 in der Neujahrsausgabe der demokratischen Tageszeitung „Züricher Post“ die „Ketzerischen Neujahrsgedanken“ aus der Feder der Bündnerin Meta von Salis-Marschlins (1855-1929). Sie schlugen wie eine Bombe ein. Denn zum ersten Mal forderte eine Frau in der Schweiz öffentlich das volle Stimm- und Wahlrecht für Frauen. Ihr Hauptargument: Wenn Frauen Steuern zahlen, dann sollen sie auch über die Verwendung der Steuergelder mitbestimmen dürfen. Und deshalb müssen sie als mündige Bürgerinnen auch in den Behörden vertreten sein.
Der lange und steinige Weg zur politischen Gleichberechtigung gipfelt am heutigen Tag mit der Wahl der neuen Standespräsidentin zu einem ersten Höhepunkt für die Bündnerinnen. Jedoch an der Basis stagniert die Vertretung von Frauen in der Bündner Politik. Seit Jahren verharrt zum Beispiel der Männeranteil im Grossen Rat bei knapp 80 Prozent - auch wegen des geltenden Wahlsystems - und ist damit einer der höchsten im schweizerischen Vergleich der Kantone.

Erstes Bündner Mädchenparlament am 8. November 2012
Die kantonale Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann lädt am Nationalen Zukunftstag 2012 am Donnerstag, 8. November 120 Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren zum 1. Bündner Mädchenparlament in den Grossratssaal in Chur ein. Unter der Leitung von Standespräsidentin Elita Florin-Caluori führen sie eine Debatte über Themen, die sie selber bestimmen können. Zur Seite stehen ihnen erfahrene Politikerinnen und Politiker. Damit sollen bei jungen Frauen Interesse und Begeisterung für die politische Debatte geweckt und Hemmschwellen abgebaut werden. Weitere Informationen zum 1. Bündner Mädchenparlament und das Anmeldungsformular sind im Internet aufgeschaltet unter www.stagl.gr.ch.


Auskunftsperson:
Silvia Hofmann, Leiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann, Tel. 081 257 35 71, E-mail Silvia.Hofmann@stagl.gr.ch 


Gremium: Stabsstelle für Chancengleichheit
Quelle: dt Stabsstelle für Chancengleichheit
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