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Auch wenn Wölfe ständig in einem Gebiet leben, werden sie nur selten beobachtet. Deshalb sind indirekte Nachweise wichtig. Dank dem technischen Fortschritt liefern diese sehr wichtige Informationen, beispielsweise zur Herkunft der Calanda-Wölfe.

Wölfe leben recht heimlich und werden meist nur zufällig beobachtet und fotografiert. Um sich trotzdem ein Bild über das Vorkommen und die Bestandsentwicklung machen zu können, kommen auch indirekte Nachweismethoden zur Anwendung. Die kantonalen Wildhüter, Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei, betreuen Fotofallen, untersuchen Wild- und Haustierrisse, machen Spurentaxationen im frischen Schnee und sammeln Kot, Urin, Speichelspuren und Haare. In den Körperausscheidungen und in den Haarwurzeln sind Körperzellen mit genetischen Informationen (DNA, RNA) vorhanden. An der Universität Lausanne (Laboratoire de Biologie de la Conservation) werden diese analysiert. Damit kann die Tierart und - wenn die Qualität ausreicht - auch das Geschlecht und das Individuum bestimmt werden. So ist es gelungen die am Calanda lebende Wölfin F07 und den Wolf M30 - die wahrscheinlichen Eltern des ersten gesicherten Wolfsnachwuchses der Schweiz - zu identifizieren. Beide wurden zuvor im Jahre 2011 im Wallis nachgewiesen.

Fotofallen werden auch von Privaten aufgestellt. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn dadurch Spaziergänger nicht gestört werden. Auf keinen Fall darf es aber sein, dass an Fotofallen Köder und Lockmittel ausgelegt werden. Dadurch würde bei den jungen Wölfen der Zusammenhang zwischen menschlichem Geruch und attraktiver Nahrungsquelle festgeschrieben, was sich vor allem im Winter als gefährlicher Bumerang erweisen könnte. Wölfe, die sich an Menschen gewöhnen, sind unberechenbar und nicht das Ziel des bündnerischen Wolfsmanagements.

Das Amt für Jagd und Fischerei ruft die Bevölkerung auf, jegliche Fütterung zu unterlassen und alle direkten und indirekten Beobachtungen zu melden. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass die Naturforschende Gesellschaft Graubünden am Dienstag, 20.11.2012, in Chur ein Referat zum Thema Grossraubtiere mit Dr. Urs Breitenmoser, Projektleiter der KORA (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz) organisiert. Die Veranstaltung findet im Haus Brandis, mit Beginn 20.15 Uhr, statt. 
 

Hinweis:
Zu diesem Thema ist unter www.gr.ch ein Video aufgeschaltet. 


Auskunftspersonen:
- Dr. Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Tel. 081 257 38 92
- Hannes Jenny, Wildbiologe Amt für Jagd und Fischerei, Tel. 081 257 38 93 


Gremium: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
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