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Einmalige Einblicke ins Mittelalter gewährt ein neues Buch über die Burg Marmels bei Marmorera. Der Archäologische Dienst des Kantons Graubünden machte bei mehreren Grabungen seltene, gut erhaltene mittelalterliche Funde. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich wurden diese ausgewertet und die Ergebnisse in Buchform gebracht.

Rund 100 Meter über dem Stausee Marmorera liegen unter einem gewaltigen Felsvorsprung die Ruinen der Burganlage Marmels. Eine umfassende Konservierung der Burgruine in den Jahren 1987 und 1988 gab Anlass zu bauhistorischen Untersuchungen an den erhaltenen Gebäuderesten und zu Ausgrabungen auf dem Gelände durch den Archäologischen Dienst Graubünden. Dass auf einem Burgareal gegraben wird, hat im Kanton Graubünden Seltenheitswert. Doch gerade die Grabungsresultate von Marmels sind für die schweizerische Burgenforschung in verschiedener Hinsicht von Bedeutung. Dank der Lage der Burg unter einem mächtigen Felsvorsprung war ein Grossteil der Anlage stets vor der Witterung geschützt – ein Glücksfall für die Forschung, waren die gemachten Funde doch so über all die Jahrhunderte mehrheitlich im Trockenen. Insbesondere die in mittelalterlichen Ausgrabungen sonst nur marginal vorhandenen organischen Funde waren auf Marmels zahlreich: an die 1000 Hölzer, Lederfragmente und Schuhe, Pergamentreste, zum Teil sogar beschrieben, Tierknochen und Pflanzenreste kamen zutage. 

Untersuchungen auf Papier gebracht
In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich legt der Archäologische Dienst Graubünden nun eine umfassende Auswertung der archäologisch untersuchten Burganlage Marmels vor. Insgesamt zehn Autorinnen und Autoren geben im Buch "Die Burg Marmels. Eine bündnerische Balmburg im Spiegel von Archäologie und Geschichte" Einblicke in das Leben auf einer mittelalterlichen Burg, das Transportwesen über die Alpenpässe und den damit verbundenen Import und Export von Gütern, in das mittelalterliche Erzabbauwesen und die Metallgewinnung im Oberhalbstein sowie nicht zuletzt in die Geschichte der Herren von Marmels. Die Publikation erscheint in der Reihe Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters des Schweizerischen Burgenvereins. 
 
Hinweis:
Zu diesem Thema ist unter www.gr.ch ein Video aufgeschaltet. 
 

Auskunftsperson:
Ursina Jecklin-Tischhauser, Amt für Kultur Kanton Graubünden, Archäologischer Dienst, Tel. 081 257 48 54, E-Mail: ursina.jecklin@adg.gr.ch


Gremium: Archäologischer Dienst Graubünden
Quelle: dt Archäologischer Dienst Graubünden
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