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In diesem Frühjahr kam Bewegung in das erste Schweizer Wolfsrudel am Calanda. Mindestens vier der fünf genetisch individuell nachgewiesenen Wolfsjährlinge sind abgewandert. Teile dieser natürlichen Wanderungen konnten dokumentiert werden. Ein Wolf ist wieder in das elterliche Territorium zurückgekehrt. Derweil hat die Wildhut Hinweise registriert, die auf eine erneute Fortpflanzung des Wolfsrudels am Calanda hindeuten.

Das Weibchen F07 und das Männchen M30 sind die Gründertiere des ersten schweizerischen Wolfsrudels in der Schweiz. Fünf der beobachteten Tiere konnten mittlerweile genetisch als männliche Jungwölfe nachgewiesen werden (M33, M34, M36, M37 und M38). Der männliche Jungwolf M38 wurde dabei am entferntesten vom elterlichen Territorium nachgewiesen. Er wurde am 23. April bei Disentis und elf Tage später am 4. Mai in Biel im Goms nachgewiesen. Er kehrte offensichtlich in die Surselva zurück, wo er am 17. Mai in Disentis mit einem Fahrzeug kollidierte und dabei verletzt wurde. Eine von der Bündner Wildhut durchgeführte Nachsuche blieb erfolglos. Nach neusten Beobachtungen ist es nicht ausgeschlossen, dass dieser Wolf den Unfall überlebt haben könnte.

Ein weiterer Jungwolf, M34, wurde im Januar im Calandagebiet genetisch nachgewiesen. M34 ist ebenfalls in Richtung Goms abgewandert, wo er am 2. und 7. Juni genetisch nachgewiesen wurde. Die Achse Goms - Furka - Oberalp - Surselva scheint eine wichtige Wanderstrecke für Wölfe zu sein.

Der männliche Jungwolf M36 ist innerhalb von vier Tagen von Flims in Richtung Hinterrhein abgewandert. Von diesem Wolf gibt es zur Zeit keine aktuellen Nachweise.

Nach einem ersten kurzen Abstecher in die obere Surselva (Schlans), kehrte der männliche Jungwolf M33 wieder in das elterliche Calandaterritorium zurück, wo er am 18. Juni zusammen mit dem Weibchen F07 genetisch nachgewiesen wurde. Vom fünften männlichen Jungwolf, M37, gibt es nur einen einzigen genetischen Nachweis aus dem Calandagebiet. Er stammt vom 6. Januar dieses Jahres. Es ist nicht bekannt, ob M37 abgewandert ist oder sich noch im elterlichen Territorium aufhält. 

Erneuter Nachwuchs beim Calandarudel 
Die Wildhut des Kantons Graubünden hat Hinweise registriert, die auf eine erneute Fortpflanzung des Wolfsrudels am Calanda hindeuten. Vorläufig können noch keine Angaben über eine mögliche Anzahl von Welpen gemacht werden, noch konnten einzelne Welpen fotografiert werden. Bewusst wird auf eine Angabe des Standortes des Wolfsrudels verzichtet. 

Abwanderung und erneute Reproduktion bestätigen, was von der Biologie des Wolfes erwartet werden kann. Wölfe wandern im Alter von 10 bis 22 Monaten, manchmal auch später aus dem elterlichen Territorium ab. Das quantitative Nahrungsangebot bestimmt die Anzahl Wölfe. Sobald die Elterntiere wieder Nachwuchs haben, sind die jungen Wölfe zur Abwanderung gezwungen. 
 

Auskunftspersonen: 
Kanton Graubünden: Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei, 079 407 56 53
Kanton Wallis: Urs Zimmermann, Wildhüter & Biologe, 079 355 39 33
KORA: Ralph Manz, Wolfsmonitoring Schweiz, 077 487 30 33


Gremium: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
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