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In den letzten acht Jahren haben insgesamt acht Bären auf ihren Wanderzügen Graubünden aufgesucht. Die verantwortlichen Behörden und Personen konnten dabei wichtige Erfahrungen im Umgang mit diesem Grossraubtier sammeln. In diesem Frühjahr hat der Kanton Graubünden eine Standortbestimmung vorgenommen und die nächsten Schritte bei der Umsetzung des Konzeptes "Bär Schweiz" in einem internen Bericht festgelegt. Die Handlungsfelder wurden auf kantonaler und kommunaler, aber auch auf nationaler bzw. internationaler Ebene definiert. 
 
Forderungen an den Bund
In einer schriftlichen Eingabe hat die Bündner Regierung das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ersucht, möglichst rasch bei den italienischen Behörden einen pragmatischen Umgang mit Problembären zu erwirken. Diese Bären belasten die Akzeptanz dieses Grossraubtieres bei der einheimischen Bevölkerung erheblich. Daher soll die Entnahme von Problembären bereits in einem frühen Stadium in ihrem ursprünglichen Territorium erfolgen können. Die gegenwärtig florierende Bären-Population im Trentino lässt solche Massnahmen durchaus zu. Weiter ersucht die Regierung das UVEK, die Vollzugsproblematik im Zusammenhang mit Abschussbewilligungen für Grossraubtiere (Bär, Wolf, Luchs) zu klären. Der Vollzug der entsprechenden Konzepte des Bundes soll künftig nicht durch willkürliche Ergreifung von Rechtsmitteln behindert werden. Schliesslich fordert die Regierung gegenüber dem Bund, dass der Mehraufwand für die Landwirtschaft bei der Präsenz von Grossraubtieren besser entschädigt wird. Gleiches gilt auch für den zusätzlichen Aufwand der zuständigen kantonalen Dienststellen im Zusammenhang mit dem Management bei Anwesenheit von Grossraubtieren. 

Thema Bär im Internet
Die Erfahrung zeigt, dass das Thema Bär vor allem dann interessiert, wenn ein solches Grossraubtier eine Region aufsucht. Ohne direkte Bärenpräsenz fehlt hingegen in der Regel das Interesse für Informationen sowohl bei den potentiell betroffenen Kreisen als auch bei der breiten Bevölkerung. Daher sind – neben regelmässigen Grundlageninformationen – auch Vorkehrungen im Hinblick auf das plötzliche Auftreten von Bären zu treffen. Beim erstmaligen Auftreten eines Bären in einer Region besteht ein hoher Informations- und Betreuungsbedarf. Die gewünschten Informationen müssen dann umgehend abrufbar sein. Um dies zu gewährleisten, sind neue Internet-Zugangsadressen geschaffen worden: Mit den Links www.baer.gr.ch sowie www.orso.gr.ch und www.urs.gr.ch hat neuerdings jedermann Zugang zu spezifischen Informationen im Umgang mit Bären. 

Prävention und Information
Präventionsmassnahmen sind wichtig, um Bären möglichst von Siedlungen fernzuhalten und Schäden zu vermeiden. Diese Massnahmen müssen als Verbundaufgabe auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Einerseits sind fachspezifische Massnahmen wie Herdenschutz oder Bienenschutz in der Landwirtschaft notwendig. Anderseits hat der Kanton entlang den Kantonsstrassen eine bärensichere Abfallentsorgung sicherzustellen. Gleiches gilt für die Gemeinden im Siedlungsgebiet. Aber auch Privatpersonen haben mit geeigneten Massnahmen dafür zu sorgen, dass Bären weder an Lebensmittel noch an verwertbare Abfälle gelangen können.

Das Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement hat mit der Standortbestimmung "Bär Graubünden" zahlreiche Massnahmen definiert, die zur Verbesserung der Prävention, der Information und der Beratung der Bevölkerung sowie zu einer besseren Überwachung einwandernder Bären beitragen. Diese Massnahmen werden laufend umgesetzt.


Hinweis:
Zu diesem Thema ist unter www.gr.ch ein Video aufgeschaltet.
 

Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli, Vorsteher Bau-, Verkehrs- und Forstdepartement, Tel. 081 257 36 01, E-Mail: mario.cavigelli@bvfd.gr.ch  
- Dr. Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei, Tel. 081 257 38 91, E-Mail: georg.brosi@ajf.gr.ch  
  

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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