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Vom 17. September 2014 bis 25. Januar 2015 zeigt das Bündner Naturmuseum in Chur eine Sonderausstellung über Fledermäuse. Einen Eindruck der Ausstellung gibt unter www.gr.ch ein neues Video der Standeskanzlei Graubünden.

Die Nacht hat für uns Menschen etwas Unheimliches, aber auch Faszinierendes. Es ist nicht die Zeit, in der wir uns wohlfühlen, denn wir sind (theoretisch) tagaktiv. Die Nacht gehört(e) den Geistern. Und den Fledermäusen. Denn diese sind nachtaktiv. Entsprechend selten treffen sich Mensch und Fledermaus. Und entsprechend gross ist der Raum für Vorurteile und Missverständnisse.

Grosse Vielfalt, klangvolle Namen
Dass es über Fledermäuse viel Wissenswertes zu erzählen gibt, zeigt die Sonderausstellung "Fledermäuse – geheimnisvoll, faszinierend, schützenswert", die vom 17. September 2014 bis zum 25. Januar 2015 im Bündner Naturmuseum zu sehen ist. Erstellt wurde sie vom Naturmuseum Thurgau und der Stiftung Fledermausschutz Schweiz. Da wäre einmal die Vielfalt. 30 Arten wurden bis heute in der Schweiz nachgewiesen, 25 davon in Graubünden. Das sind rund ein Drittel aller Säugetiere der Schweiz. Sie tragen klangvolle Namen wie Hufeisennase, Nymphenfledermaus, Alpenlangohr oder Bulldoggfledermaus, die auf ihr Vorkommen oder ihr Aussehen hinweisen.

Lebensraum und Quartiere
Fledermäuse findet man überall in vielfältigen Landschaften, die reich an Strukturen wie Hecken, Obstgärten, Magerwiesen, Gärten, Parks, Gebäude und Wäldern sind. Die Strukturen benutzen sie als Leitlinien und Orientierungshilfen auf ihren nächtlichen Flügen. In Spalten, Estrichen, Specht- und Felshöhlen verbringen sie den Tag und die kalte Jahreszeit. Die Jungenaufzucht geschieht bei Fledermäusen in sogenannten Wochenstuben. Diese bestehen aus Weibchen mit ihren Jungtieren. Wenn die Mütter nachts im Freien jagen, bleiben die Jungen alleine zurück. Anhand des Geruchs und von Lautäusserungen finden die Weibchen ihre Jungen nach der Rückkehr wieder. Die meisten Fledermausarten bringen nur ein Junges pro Jahr zur Welt. Diese niedrige Fortpflanzungsleistung wird mit einer hohen Lebenserwartung kompensiert – Fledermäuse können bis 20 oder 30 Jahre alt werden.

Mit Echolot und Ultraschall
Das Radar ist keine Erfindung des Menschen. Fledermäuse kennen seit Jahrmillionen nichts anderes. Denn sie orientieren sich im Dunkeln mittels Ultraschallwellen, die von Gegenständen reflektiert und zurückgeworfen werden. Die Echos ermöglichen einer Fledermaus, ihre Umgebung zu erfassen, Hindernisse zu orten und Beutetiere zu finden. Dabei können sie sogar feststellen, mit welcher Geschwindigkeit und Richtung sich dieses bewegt.

Fledermäuse benötigen unsere Hilfe
Wenn Feuchtgebiete, Hecken oder Magerwiesen verschwinden und Estriche und Nischen in Gebäuden verschlossen werden, verlieren Fledermäuse ihren Lebensraum. Denn der Verlust an Strukturen bedeutet fehlende Orientierungsmöglichkeiten, mangelndes Nahrungsangebot und den Verlust an Quartieren. Toxische Substanzen wie Pestizide setzen ihnen zu. Fledermäuse sind also auf unsere Unterstützung für die Erhaltung ihrer Lebensräume angewiesen.

Eine Ausstellung für Jung und Alt
Die Sonderausstellung "Fledermäuse – geheimnisvoll, faszinierend, schützenswert" präsentiert neustes Wissen aus der Welt der Fledermäuse und gibt vertieften Einblick in die faszinierende Lebensweise der Tiere. Mit zahlreichen Präparaten, Modellen, Objekten und vielen Film- und Fotoaufnahmen leistet die Ausstellung einen Beitrag dazu, das Verständnis für die Ansprüche und den Schutz der Fledermäuse zu fördern. Sie zeigt den grossen und kleinen Besuchenden zudem, wie sie ihren Teil zum Schutz und zur Erhaltung der Fledermäuse beitragen können.

Ein attraktives Rahmenprogramm mit öffentlichen Führungen, Vorträgen, Vorführungen und Exkursionen zum Thema begleitet die neue Sonderausstellung.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr, Montag geschlossen

Hinweis:
Das Video zur Ausstellung ist unter www.gr.ch aufgeschaltet.


Auskunftspersonen:
- Ueli Rehsteiner, Direktor Bündner Naturmuseum, Tel. 081 257 28 43
- Flurin Camenisch, Museumspädagoge, Tel. 081 257 28 45


Gremium: Bündner Naturmuseum
Quelle: dt Bündner Naturmuseum
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