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Der Grosse Rat entscheidet in der Dezembersession über drei weitere Gemeindezusammenschlüsse im Kanton. Die Regierung hat die Botschaften zu den Gemeindefusionen von Calanca, Scuol und Zernez verabschiedet. Die neuen Gemeinden sollen auf Anfang 2015 entstehen. 

Neue Gemeinde Calanca
Im Calancatal fusionieren vier von acht Gemeinden: Die Gemeinden Arvigo, Braggio, Cauco und Selma befürworteten den Zusammenschluss zur neuen Gemeinde Calanca im Juli 2014 einstimmig. Damit ist aus Sicht der Regierung ein bedeutender Schritt hin zu einer Talfusion gemacht, die weiterhin das Ziel sein soll. Bemühungen zu einer Talfusion bestehen schon seit 2001, bislang blieben sie allerdings ohne Erfolg. Ein Zusammenschluss mit den verbleibenden Gemeinden Buseno, Castaneda, Rossa und Sta. Maria i.C. würde eine notwendige Bündelung der finanziellen und personellen Ressourcen im Calancatal bedeuten. Die Gemeindefusion von Arvigo, Braggio, Cauco und Selma wird vom Kanton mit insgesamt 1,2 Millionen Franken gefördert.

Die neue Gemeinde Calanca verfügt über eine Fläche von 37,7 Quadratkilometern und zählt 205 Einwohnerinnen und Einwohner. Die vier Gemeinden arbeiten seit Jahren in einigen Bereichen zusammen. Seit 1988 führen sie eine gemeinsame Verwaltung in Arvigo. Die meisten kommunalen Aufgaben werden jedoch im Verbund mit den anderen Calancataler Gemeinden oder gar überregional wahrgenommen. Die Primarschule wird gemeinsam in Castaneda geführt. Amts- und Schulsprache im ganzen Calancatal ist Italienisch. 

Neue Gemeinden Scuol und Zernez
Im mittleren und oberen Unterengadin werden zwei Gemeindefusionen gleichzeitig umgesetzt. Die Gemeinden Ardez, Ftan, Guarda, Scuol, Sent und Tarasp schliessen sich per 1. Januar 2015 zur neuen Gemeinde Scuol, die Gemeinden Lavin, Susch und Zernez zur neuen Gemeinde Zernez zusammen. Mit den beiden Fusionen wird die kommunale Struktur im Unterengadin bereinigt. Die mehrheitlich rätoromanische Talschaft verfügt künftig über die vier Gemeinden Zernez, Scuol, Valsot (2013 aus Ramosch und Tschlin entstanden) und die deutschsprachige Gemeinde Samnaun. In Scuol und Zernez ist es dank den Fusionen möglich, zahlreiche Verbände, insbesondere im Schul- und Forstbereich, aufzulösen.

Die neue Gemeinde Scuol wird mit einer Fläche von 438,77 Quadratkilometern die grösste Gemeinde der Schweiz. Die Einwohnerzahl beträgt 4725. Die Stimmberechtigten von Ardez, Ftan, Guarda, Scuol, Sent und Tarasp befürworteten den Zusammenschluss Ende März 2014 mit insgesamt 78,9 Prozent Ja-Stimmen. Der kantonale Förderbeitrag beträgt insgesamt zehn Millionen Franken. Die neue Gemeinde Scuol wird dem Kreis Suot Tasna angehören. Die sechs fusionierenden Gemeinden sind im Regionalverband Pro Engiadina Bassa sowie im Bezirk Inn eingeteilt. Mit der Umsetzung der Gebietsreform wird Scuol Teil der Region Engiadina Bassa / Val Müstair. Die Schule wird gemäss Fusionsvereinbarung dezentral geführt, Oberstufen bestehen in Scuol und Sent. Das Hochalpine Institut Ftan ist die regionale Mittelschule des Unterengadins.

Die neue Gemeinde Zernez weist eine Fläche von 344 Quadratkilometern und eine Einwohnerzahl von 1597 auf. Die Gemeindefusion wurde von den Stimmberechtigten im April 2014 mit 79,8 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen. Der Zusammenschluss wird vom Kanton insgesamt mit drei Millionen Franken unterstützt. Lavin, Susch und Zernez grenzen aneinander und gehören dem gleichen Kreis Sur Tasna an. Mit der Umsetzung der Gebietsreform wird die neue Gemeinde Zernez ebenfalls der Region Engiadina Bassa / Val Müstair angehören.
Zernez mit seiner regionalen Zentrumsfunktion verfügt nebst einem breiten Dienstleistungsangebot auch über eine Schulinfrastruktur für die ganze obligatorische Schulzeit. Zernez ist heute schon eine der flächengrössten und waldreichsten Gemeinden der Schweiz. Mehr als zwei Drittel der Fläche des 1914 gegründeten Nationalparks liegen auf dem Territorium von Zernez. Auf Suscher und teilweise auf Laviner Gemeindegebiet steht der RhB-Verladebahnhof Sagliains, welcher 1999 mit der Vereinalinie eröffnet wurde.

Der Grosse Rat wird in der Dezembersession 2014 über die Gemeindefusionen von Calanca, Scuol und Zernez befinden. Sofern das Parlament den Zusammenschlüssen zustimmt, reduziert sich die Anzahl der Gemeinden im Kanton von derzeit 146 auf noch 125 per 1. Januar 2015. 
 

Auskunftsperson:
Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Vorsteherin Departement für Finanzen und Gemeinden, Tel. 081 257 32 01, E-Mail: barbara.janom@dfg.gr.ch 
 

Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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