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Im Jahr 1967 wurde der Archäologische Dienst Graubünden (ADG) gegründet und damit die Basis für eine professionelle Betreuung des archäologischen Kulturgutes geschaffen. Die erste Schreibmaschine und sehr viel später auch der erste Computer wurden von den Mitarbeitenden noch privat gekauft und ins Büro mitgenommen. Vieles hat sich seither gewandelt und die rasanten Veränderungen des 21. Jahrhunderts haben natürlich auch vor der Bündner Archäologie nicht haltgemacht.

Vor allem die Digitalisierung führt derzeit in allen archäologischen Bereichen – Untersuchen, Bewahren, Vermitteln – zu einem tiefgreifenden Wandel. Ausgegraben wird zwar immer noch händisch, mit Kelle, Schaufel und viel Erfahrung, doch helfen bei den archäologischen Grabungen mittlerweile viele digitale Werkzeuge.

Kamera statt Bleistift
Bereits bei der sogenannten Prospektion, das heisst bei der systematischen Suche nach archäologischen Fundstellen, beginnt die Digitalisierung. Sie betrifft aber vor allem die digitale Dokumentation. Während die archäologischen Befunde – also Mauern, Gruben und andere Strukturen – bis vor wenigen Jahren noch detailgetreu mit Papier und Bleistift gezeichnet wurden, können heute in kurzer Zeit und mit herkömmlichen Kameras hochauflösende, digitale 3D-Modelle erstellt werden.

Bessere und schnellere Arbeit
Für grössere Gebiete – beispielsweise eine gesamte Burganlage oder ein ausgedehntes Bergbaugebiet – werden die digitalen Bilder von einer ferngesteuerten Drohne aus gemacht. Eine spezielle Software errechnet im Anschluss die exakten Positionen dieser hunderten Bilder sowie eine digitale "Punktwolke", die im Anschluss mit der "realen" Oberflächentextur des Objekts versehen wird. Die grossartigen Möglichkeiten dieser neuen digitalen Technologien verbessern und beschleunigen die Arbeit des ADG teilweise erheblich. Sie haben aber auch zur Folge, dass neue Mitarbeitende mit Spezialkenntnissen im ADG gefragt sind. Zudem kommen seit einigen Jahren enorme digitale Datenmengen in unterschiedlichen Formaten zusammen, die in eigenen Datenbanksystemen dauerhaft archiviert werden müssen.

Hoch über der Ruine

Ein neues Video der Standeskanzlei zeigt diesen digitalen Fortschritt in der Praxis. Zwei Mitarbeitende des ADG dokumentieren bauliche Veränderungen an der Burgruine Wynegg in Malans. Ausgerüstet mit Drohne und Vermessungsgerät bestreiten sie den Alltag moderner Archäologen.


Auskunftsperson:

Dr. Thomas Reitmaier, Kantonsarchäologe, Leiter Archäologischer Dienst Graubünden, Tel. 081 257 48 60, E-Mail Thomas.Reitmaier@adg.gr.ch


Gremium: Amt für Kultur / Archäologischer Dienst
Quelle: dt Amt für Kultur / Archäologischer Dienst
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