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Das Tiefbauamt Graubünden (TBA) rechnet während der Wintersaison 2022/23 insbesondere an den Festtagen (Weihnachten und Neujahr) sowie in der Ferienzeit von Mitte Januar bis Mitte März mit einem erhöhten touristischen Verkehrsaufkommen entlang der Strassen in den Tourismusregionen. Ein Pilotversuch, ähnlich demjenigen im Sommer 2022 entlang der Nationalstrasse A13, soll Besserung bringen.

Am stärksten vom touristischen Winterverkehr betroffen sind voraussichtlich der untere Abschnitt der Nationalstrasse A28 mit den Gemeinden Schiers, Grüsch, Jenaz und Landquart sowie die Gemeinde Zizers und die Stadt Chur. Die aus dem Pilotversuch im Sommer 2022 gewonnenen Erkenntnisse (Medienmitteilung vom 3. Oktober 2022) fliessen in die Planung der Massnahmen für die Wintersaison 2022/23 ein.

Rückstau am Verkehrsknoten Landquart erwartet
Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen ist vor allem an den Festtagen (Weihnachten und Neujahr) sowie an sechs bis sieben Wochenenden im Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte März zu erwarten. Dieses hängt allerdings stark vom Wetter ab, weshalb exakte Prognosen zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwierig sind. Das Hauptproblem besteht vor allem am Sonntagabend, wenn viele Freizeitreisende gleichzeitig die Rückfahrt aus den Skigebieten antreten. Das TBA geht davon aus, dass die Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotens Landquart (Zusammenschluss A13 und A28) in Fahrtrichtung Nord am Sonntagabend nicht ausreichen wird. In der Folge werden Rückstaus auf der A13 bis Chur sowie auf der A28 bis Jenaz erwartet.

Sperrung von Ausfahrten als erste Massnahme
Um diese Rückstaus zu minimieren, hat das TBA gemeinsam mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) und der Kantonspolizei Graubünden im Dialog mit den betroffenen Gemeinden ein Konzept erarbeitet, dass auf unterschiedlichen Szenarien aufbaut. Die entsprechenden Massnahmen sollen situationsgerecht ausgelöst werden.
Die erste Phase ist für den Jahreswechsel 2022/23 vorgesehen und startet an den Festtagen (Weihnachten und Neujahr). Dabei sind vor allem das vordere Prättigau und die Sperrung diverser Ausfahrten wie Jenaz, Schiers, Seewis, Ganda und Landquart im Fokus. Möglich werden diese Sperrungen durch den Umstand, dass diese Gemeinden über mehrere Ausfahrten verfügen und so die Zufahrt für die lokale Bevölkerung noch immer gewährleistet ist. Zusätzlich sind an der Ausfahrt Rappagugg bei Zizers und in der Stadt Chur Massnahmen vorgesehen, um den Schleichverkehr durch die Gemeinden Zizers und Landquart zu minimieren.

Siedlungsräume vom Durchgangsverkehr freihalten
Ziel der Massnahmen entlang der A28 und der A13 ist in erster Linie die Freihaltung der Siedlungsräume vom Durchgangsverkehr. Gleichzeitig soll der Verkehrsfluss entlang der A13 und der A28 sichergestellt werden (kein stehender Verkehr). Um dies gewährleisten zu können, ist ein homogener Fluss mit möglichst wenigen Störungen sicherzustellen. Herausfordernd sind dabei unter anderen die vielen Aus- und Einfahrten. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Fahrplanstabilität des öffentlichen Verkehrs. Das TBA überwacht die Massnahmen analog zum Sommer, um weitere Erkenntnisse für künftige Umsetzungsschritte zu gewinnen. Ausserdem ist eine Sensibilisierungskampagne für Tagesgäste angedacht.

Auskunftspersonen:

 

zuständig: Tiefbauamt

Hintergrundinformationen: Wie entsteht Stau?

Das Hauptproblem von Staus ist ein Sättigungsproblem. Auf einem Kilometer Strasse ist ein begrenzter Raum vorhanden, der den Autos zur Verfügung steht. Die Kapazität einer Strasse liegt bei 1500 bis 1800 Fahrzeugen pro Stunde und Spur, wenn sich die Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von 80 bis 100 Kilometer pro Stunde bewegen. Schnelleres und langsameres Fahren verringert diese Kapazität. Das Sättigungsproblem beginnt dann, wenn die Nachfrage nach diesem Raum grösser ist als das Raumangebot. Die Hälfte der Staus ist von den Fahrzeuglenkern selbst gemacht: Je dichter der Verkehr auf den Strassen, desto häufiger stoppen die Autos. Jede kleinste Komplikation kann zum Stillstand führen. Also zum Beispiel bei zu dichten Auffahren auf ein Auto. Das nachfolgende Auto muss ebenfalls bremsen, und zwar stärker, als es beim eingehaltenen Abstand nötig wäre. Auch das dritte Auto bremst ab, um einen Auffahrunfall zu vermeiden. Die Fahrgeschwindigkeit wird dadurch stark reduziert und nimmt stetig weiter ab. Die Stauwelle ist entstanden, ohne dass es ein wirkliches Hindernis oder einen Unfall gab. Jeder trägt mit seinem persönlichen Mobilitätsverhalten zur regionalen Verkehrssituation bei – sei es durch den Entscheid der Mobilitätsart, dem Zeitpunkt der Nachfrage oder dem Verhalten auf dem Weg.

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