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Bereits am 6. April 2016 haben die Regione Lombardia und der Kanton Graubünden eine allgemeine Absichtserklärung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unterschrieben. Mit dieser Absichtserklärung wurde das Ziel verfolgt, die wirtschaftliche Entwicklung des gemeinsamen Grenzraums zu fördern und gemeinsame Herausforderungen in Themenbereichen von gemeinsamen Interessen anzugehen. Zu den anvisierten Themenbereichen zählt auch der öffentliche Verkehr.

Im Rahmen der Interreg-Projekte, die in den vergangenen Jahren zum Zweck der besseren Systemkoordination des öffentlichen Verkehrs auf beiden Seiten der Grenze abgewickelt wurden, hat sich bereits eine faktische Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Fachgremien etabliert. Nach Vollendung einiger Projekte auf informeller Basis wurde es als zweckmässig und sinnvoll erachtet, diese Zusammenarbeit auf eine gefestigte und institutionalisierte Grundlage zu stellen. Es wurde ein Vorschlag für eine gemeinsame "Absichtserklärung zur Entwicklung des regionalen und grenzüberschreitenden Personenverkehrs einschliesslich seiner touristischen Komponente" erarbeitet ("Intesa concernente lo sviluppo del traffico pubblico regionale e transfrontaliero e della sua componente turistica", nachfolgend "Intesa" genannt).

Die Vertragsparteien möchten damit eine breite Zusammenarbeit in der zukünftigen Planung der öffentlichen Verkehrsnetze auf Schiene und Strasse zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Verbindungen zwischen den beiden Staatsgebieten anstossen, insbesondere:

  • ein integriertes Mobilitätssystem in den entsprechenden Regionen planen und organisieren, das den freien Personenverkehr in den Grenzgebieten (Kanton Graubünden und Province di Sondrio, Brescia, Lecco, Como, Monza und Milano) verbessert und zudem nicht nur auf die systematische Mobilität (Pendlerverkehr) beschränkt wird, sondern auch der nicht systematischen Mobilität als Element zur Inwertsetzung der Gebiete mit hohem touristischem Charakter dient;
  • dank eines effizienten, zuverlässigen und leicht zugänglichen Verkehrsnetzes einen Beitrag zur Begrenzung schädlicher Emissionen und einer damit angestrebten Reduktion des motorisierten Individualverkehrs leisten;
  • die Inwertsetzung der betroffenen Gebiete durch höhere volkswirtschaftliche Einkommen insbesondere in den Sektoren Hotellerie und Handel steigern.

Die Vertragsparteien setzen sich mit der "Intesa" dafür ein, die zugunsten des regionalen und grenzüberschreitenden Personenverkehrs vereinbarten verkehrspolitischen Massnahmen Schritt für Schritt zu verwirklichen. Sie richten sich dabei nach ihren zeitlichen und jeweils verfügbaren finanziellen Ressourcen und nehmen Rücksicht auf die erforderlichen Koordinationsabläufe mit den Leistungserbringern im regionalen und grenzüberschreitenden Personenverkehr.

Die "Intesa" wurde am 16. März 2017 in Tirano durch die Vertreter der Regione Lombardia (on. Maroni), der Provincia di Sondrio (on. Della Bitta) und des Kantons Graubünden (RR Cavigelli) feierlich unterschrieben.