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Mit der Publikation der Monatsdaten April 2023 der Beherbergungsstatistik (Hesta) geht die statistische Wintersaison zu Ende. Die zurückliegende Schneesportsaison war geprägt von «Tiefs» und «Hochs» in verschiedenem Sinne. Meteorlogisch bleibt wohl die teilweise ausgeprägte Schneemangellage im Gedächtnis zurück, andererseits waren die Witterungsbedingungen zu den Festtagen und zur Sportferienzeit von zahlreichen Sonnenstunden geprägt und machten Lust auf Tage in den Bündner Bergen. Kantonsweit resultiert ein äusserst erfreuliches Ergebnis, mit fast 2,9 Millionen Logiernächten im Zeitraum vom November 2022 bis und mit April 2023, ergibt dies das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Lediglich in der vorhergehenden Rekordsaison wurden 80'000 Logiernächte mehr gezählt. 

Fortgesetzt hat sich über die Wintermonate auch die allmähliche Rückkehr zur Situation vor Ausbruch der Corona Pandemie. Einerseits wurden die Schweiz und ihre alpinen Tourismusregionen wieder vermehrt von Gästen aus dem Ausland besucht. Aufgeholt haben sowohl die Feriengäste aus den Fernmärkten, als auch diejenigen aus einigen Herkunftsländern auf dem europäischen Kontinent. Diese Entwicklungen bescherten den Tourismusregionen der Westschweiz ein Plus im Vorjahresvergleich. Die für Graubünden weniger matchentscheidenden Fernreisenden fielen bei der lokalen Analyse weniger stark ins Gewicht. Äusserst erfreulich ist jedoch die anhaltend hohe Nachfrage der Schweizer Gäste nach Bergferien in Graubünden, sowie die positive Entwicklung der Übernachtungszahlen im Bündner Rheintal. 

Beherbergungsstatistik April 2023 

Im April konnten insbesondere die Städte und urbanen Gebiete von einem höheren Reiseaufkommen profitieren. Nach den überdurchschnittlich hohen Temperaturen der Vorwochen stellten zahlreiche Bergbahnen, insbesondere in den tiefer gelegenen Regionen ihren Betrieb bereits vor Ostern ein. Wo Schneesport noch möglich war, zog es speziell zu den sonnigen Ostertagen noch einmal schneesportbegeisterte Kurzurlauber und Tagesgäste in die Skigebiete. In der Bilanz resultierte in den Berggebieten Graubündens praktisch flächendeckend ein Rückgang bei den Logiernächten. Lediglich das Oberengadin konnte im Vorjahresvergleich zulegen und von der steigenden Anzahl der internationalen Gäste profitieren. Markante Zunahmen konnten im April ausserdem die Churer Stadthotellerie und die Tourismusdestination Valposchiavo verzeichnen. 

Im Vergleich der Herkunftsmärkte sind nebst dem Rückgang bei den inländischen Logiernächten im April auch weniger Logiernächte aus den Benelux Staaten, Italien und Deutschland verzeichnet worden. Ein grösseres Plus wurde hingegen bei den Gästen aus den Vereinigten Staaten, den nordeuropäischen Ländern (insb. Finnland und Norwegen) und bei den Ankünften aus dem asiatischen Raum verzeichnet. Im Vergleich der Schweizer Tourismusregionen konnten im April 2023 die grossen Städte teilweise stark zulegen und deutlich mehr Gäste als noch im Vorjahr beherbergen. Sowohl die Geschäftsreisenden, als auch die internationalen Gäste besuchten im Berichtsmonat also mit Vorliebe die urbanen Zentren der Schweiz. 

Prognosen für den Tourismus 

Verschiedene übergeordnete Themen tangieren auch die mittelfristige Entwicklung im Bündner Tourismus. Auf der einen Seite setzt sich der strukturelle Wandel bei der Altersstruktur der europäischen Gäste fort. Die Gäste aus den traditionellen Herkunftsmärkten des Bündner Tourismus werden älter; die Herausforderung besteht darin die jungen Europäerinnen und Europäer aus den Nachbarländern für Ferien in Graubünden zu begeistern. Der gesamtschweizerische Markt entwickelt sich gemäss den Prognosewerten welche BAK Economics im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) erstellt, verhalten positiv. Nebst der anhaltenden Nachfrage der Schweizer Gäste über dem Durchschnitt der langjährigen Erfahrungswerte, prognostiziert man eine Zunahme bei den Übernachtungszahlen aus den Fernmärkten. Die Logiernächte der europäischen Gäste nehmen im gleichen Prognosezeitraum leicht ab. 

Die makroökonomischen Rahmenbedingungen beeinflussen ausserdem den weiteren Geschäftsgang entscheidend. Auf der einen Seite sind die Ersparnisse und die Konsumfreude der Gäste weiterhin hoch. Die im Vergleich zum Ausland moderatere Inflationsrate in der Schweiz federt zudem das tiefere Wechselkursniveau des Euro und US-Dollars teilweise ab. Gleichzeitig bildet die Inflation, trotz dem moderaten Niveau im Inland, auch ein Expansionshemmnis. Die Ferien in der Schweiz werden teurer, dies gilt sowohl für die ausländischen als auch für die inländischen Gäste. Die konjunkturellen Aussichten kühlen sich ebenfalls ab, was sich letztendlich auch in der Entwicklung der Gästezahlen des Bündner Tourismus bemerkbar machen wird. 

Datenblatt Beherbergungsstatistik: Monatsdaten April und Wintersaison 

Weitere Daten: Beherbergungsstatistik (gr.ch) 

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