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Im Rahmen der Strukturerhebung der eidgenössischen Volkszählung werden unter anderem der Sprachgebrauch, die Religionszugehörigkeit aber auch das Pendlerverhalten der ständigen Wohnbevölkerung ab dem 15. Lebensjahr erhoben. Die Strukturerhebung basiert auf einer Stichprobenerhebung, wobei schweizweit mindestens 200'000 Personen befragt werden. Auf Graubünden heruntergerechnet bedeutet dies eine jährliche Befragung von rund 5'000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Sprache

Die Strukturerhebung gibt Aufschluss über die Verbreitung und den Gebrauch der Sprachen in verschiedenen Umfeldern des täglichen Lebens und nach verschiedenen Charakteristiken der Bevölkerung. Einerseits ist es in der Befragung jeweils möglich mehrere Sprachen anzugeben, was dazu führt, dass die Sprachenanteile in der Summe jeweils weit über 100% liegen. Die Strukturerhebung weist ausserdem auch den Gebrauch der häufigsten nicht Landessprachen explizit aus. Es sind dabei Aussagen zur Verwendung der Sprachen daheim, bei der Arbeit und in der Ausbildung möglich.

Im Untersuchungsjahr 2022 hat in Graubünden die Verwendung der italienischen Sprache im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen. Ausserdem wird auch weniger Portugiesisch gesprochen als beispielsweise noch im letzten Jahr, respektive in den letzten zehn Jahren. Portugiesisch ist nebst den drei Kantonssprachen die am viertmeisten gesprochen und am weitesten verbreitete Fremdsprache in Graubünden. Der Rückgang beim Anteil an Personen, die u.a. auch Romanisch als Sprache im Alltag verwenden, hat sich im Vergleich zum Trend der letzten zehn Jahre wesentlich verlangsamt. Auf der anderen Seite legt der Gebrauch der englischen Sprache schweizweit, aber auch in Graubünden an Bedeutung zu. Die kumulierten Daten für die Jahre 2020-2022 für die Bündner Regionen zeigen auf, dass diese Tendenz vornehmlich in den Regionen Plessur, Maloja und Prättigau/Davos von Relevanz ist.

Aufgeschlüsselt auf die verschiedenen Bereiche des täglichen Lebens zeigen sich leichte Unterschiede im alltäglichen Sprachgebrauch. 70% der Bündnerinnen und Bündner geben an daheim unter anderem auch Schweizerdeutsch zu sprechen, 15 % Romanisch und 10% Italienisch. Gesprochen wird in den eigenen vier Wänden ausserdem bei rund 11% der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren auch Hochdeutsch, sowie bei weiteren 5% der Bevölkerung Bündner-italienischer Dialekt. Drei Prozent der in Graubünden wohnhaften Jugendlichen und Erwachsenen sprechen daheim u.a. auch Englisch.

Auf die Erwerbstätigen und die Verständigung am Arbeitsplatz bezogen, ist der Sprachgebrauch vielfältiger als in den eigenen vier Wänden. Fast 4 von 5 erwerbstätigen Bündnerinnen und Bündner sprechen bei der Arbeit u.a. Schweizerdeutsch, knapp die Hälfte von Ihnen greift auch auf Hochdeutsch zurück. 20% der Erwerbstätigen in Graubünden sprechen bei der Arbeit weiter vollumfänglich oder teilweise Italienisch, 11% Romanisch und 14% aller Erwerbstätigen im Kanton nutzen auch die englische Sprache für die professionelle Kommunikation.

Religion

Erstmals erreicht der Anteil der Personen in Graubünden, welche keine Religionszugehörigkeit haben mehr als einen Viertel. 28,5% der Bündnerinnen und Bündner gehören im 2022 der evangelisch-reformierten Kirche an, 38,9% sind römisch-katholisch. Zum Vergleich: vor zehn Jahren gaben noch 34,4% der Bevölkerung an evangelisch-reformierter Konfession zu sein und 43,8% gehörten der römisch-katholischen Kirche an. Lediglich 14% der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in Graubünden hatten damals keine Religionszugehörigkeit.

Der höchste Anteil an Personen ohne Religionszugehörigkeit weist die Kohorte der 25-44-Jährigen aus. Ausserdem gibt es in Graubünden mehr Männer ohne Religionszugehörigkeit als Frauen und mit tieferem Bildungsniveau ist die Religionszugehörigkeit ausgeprägter als bei Personen mit höherem Bildungsniveau.

Pendlermobilität

In Graubünden pendeln über 87'000 Personen zu Arbeitszwecken innerhalb der Gemeinde, des Kantons und in weitere Teile der Schweiz. Rund 20'000 Erwerbstätige sind Nichtpendler, Arbeiten und Wohnen also im gleichen Gebäude, respektive verfügen über keinen fixen Arbeitsort. Die meisten der Arbeitspendler, nämlich über 45'000 benutzen den motorisierten Individualverkehr als Hauptverkehrsmittel zur Arbeitsstätte. Knapp 25'000 gehören in die Kategorie der Nutzenden des Langsamverkehrs, sprich sie nehmen den Arbeitsweg zu Fuss, mit dem Velo oder dem e-Bike in Angriff. Weniger als ein Fünftel benutzen den öffentlichen Verkehr als Hauptverkehrsmittel für ihren Arbeitsweg.

Weitere Daten:

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