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Bestes Tourismusjahr in Graubünden seit 2010

Mit der Publikation der Monatsdaten Dezember und der definitiven Jahresergebnisse 2022 der Beherbergungsstatistik HESTA komplettiert sich die Bilanz zum abgelaufenen Tourismusjahr. Graubünden bricht mit einem Total an 5'566'580 Logiernächten den seit über zehn Jahren bestandhabenden Rekord aus dem Jahr 2010. Obwohl die Schnee- und Witterungsverhältnisse sich zum Beginn der laufenden Wintersaison 2022/23 alles andere als ideal zeigten, konnten im Dezember 2022 weit über eine halbe Million Logiernächte in den Bündner Bergen generiert werden. Trotz dem je nach Destination eingeschränkten Schneesporterlebnis verbrachten zahlreiche Feriengäste die sonnigen Festtage in den Wintersportgebieten. Wenngleich das letztjährige Dezember-Rekordergebnis (über 540'000 Logiernächte) nicht mehr egalisiert werden konnte, geht der Dezember 2022 als drittbester Wintersaisonauftakt der letzten zehn Jahre in die Statistikbücher ein. In der regionalen Analyse und Aufteilung der knapp 511 Tausend Dezemberlogiernächte konnte insbesondere die auf den internationalen Tourismus ausgerichtete Destination Engadin St. Moritz, sowie das Puschlav und Bergell im Vorjahresvergleich zulegen. Im Quervergleich zum Dezember 2021 einen Rückgang, aber im Vergleich zu den Erfahrungswerten immer noch mehrheitlich überdurchschnittlich viele Logiernächte, verbuchten die primär auf Schweizer Gäste ausgerichteten Destinationen. Die Churer Stadthotellerie wies im Berichtsmonat Dezember wiederum ein Plus aus und blickt auf ein gutes und erfolgreiches Adventsgeschäft zurück.

Das Bündner Tourismusjahr 2022 im Rückblick

Der Saisonrückblick auf die Wintersaison 2021/22 lässt sich für die Bündner Hotellerie als äusserst erfreulich einstufen. So wurden im Kanton nur knapp weniger als 3 Mio. Logiernächte generiert. Die Zahl der Schweizer Ski Gäste in den Bündner Bergen konnte im Vorjahresvergleich erneut gesteigert werden. So entfalteten wohl die Anstrengungen der beteiligten Akteure, gepaart mit den äusserst erfreulichen Witterungsbedingungen, ihre volle Wirkung. Die über 2 Mio. Hotelübernachtungen der inländischen Wintergäste liegen 11% über dem soliden Vorjahresergebnis und stattliche 23% höher als diejenigen des 5-Jahresmittels. Fortgesetzt hat sich auch der Trend der allmählichen Rückkehr der Gästegruppen aus dem Ausland. Das grösste Wachstum verzeichneten die Anzahl Ankünfte von Gästen aus den Benelux Staaten; weiter erfreute sich Graubünden bei den Gästen aus den östlichen EU-Staaten einer steigenden Beliebtheit. Überdurchschnittlich entwickelt haben sich ferner die Übernachtungszahlen der Gäste aus den Vereinigten Staaten.
Die zur Sommerhochsaison in den Monaten Juli und August erfassten Tendenzen setzten sich in den Herbstferien verstärkt fort: Die Schweizerinnen und Schweizer verbrachten wieder vermehrt ihre Ferien im Ausland! Die in den beiden Vorjahren über 2 Millionen generierten Logiernächte der Inländerinnen und Inländer in Graubünden wurden folglich im letzten Sommer nicht mehr erreicht. Das Minus von rund 350 Tausend Übernachtungen bei den Schweizer Gästen relativiert sich aber in der Gegenüberstellung zur Zunahme von über 270 Tausend internationalen Logiernächten in Graubünden innert Jahresfrist. Unter dem Strich ergibt sich für den Sommer 2022 somit ein Rückgang um drei Prozent bei den Übernachtungszahlen. Die zurückliegenden Sommermonate, mit über 2,7 Millionen Logiernächten, rangieren in der Summe als die zweitbeste Sommersaison seit 2010. Die europäischen Märkte wiesen dabei ähnlich hohe Frequenzen aus, wie noch vor Ausbruch der Corona Pandemie, dies gilt auch für die transatlantischen Gästeströme. Weiterhin auf Tiefstständen und teilweise weit unter den langjährigen Erfahrungswerten bewegen sich die Nächtigungen der seinerzeit noch von Reisebeschränkungen betroffenen Gäste mit asiatischer Herkunft.
Der innerbündnerische Vergleich unter den Tourismusdestinationen zeigt weiter auf, dass praktisch alle Bündner Ferienorte im Vergleich zur Wintersaison 2020/21 nochmals mehr Übernachtungen verzeichnen konnten. Somit konnte der Bündner Tourismus die guten Vorjahreszahlen in der Summe bestätigen.
Zu unterstreichen ist insbesondere das Wachstum in den Bündner Südtälern, diese konnten dank den immer noch zahlreichen Schweizer Gästen wiederum auf eine sehr gute Sommersaison zurückblicken. Weiter hat sich auch die Churer Stadthotellerie im laufenden Kalenderjahr vollständig von der pandemiebedingten Baisse erholt. Zulegen, innert Jahresfrist, konnten ausserdem auch die tendenziell international ausgerichteten Destinationen im Oberengadin, Davos und Arosa. Ein weniger ausgeprägtes Wachstum als im Vergleich zum Vorjahr verbuchten hauptsächlich die bei den Inländern beliebten Destinationen im Unterengadin, auf der Lenzerheide und in der Surselva.

Graubünden im Vergleich der Schweizer Tourismusregionen

Die durch die Covid-19 Pandemie kurzfristig als Gewinner hervorgegangenen Schweizer Tourismusregionen Graubünden und Tessin waren im 2022 erwartungsgemäss mit der Konsolidierung der guten Vorjahresergebnisse gefordert. Das wiederum zunehmende internationale Feriengeschäft beeinflusste die Logiernächtezahlen. Einerseits reisten wieder mehr Schweizerinnen und Schweizer ins Ausland, was für Graubünden sowohl im Sommer als auch im Herbst einen spürbaren Rückgang der Übernachtungen ergab. Andererseits besuchten wieder mehr ausländische Gäste die Schweizer Tourismusregionen. Die von den veränderten Rahmenbedingungen positiv beeinflussten Kantone Tessin und Graubünden mussten unter dem Strich während dem Sommer also wieder einen Rückgang verbuchen. Dabei konnte Graubünden dank dem sehr guten Winterergebnis 2021/22 im Jahresvergleich nochmals leicht zulegen. Die von den Einschränkungen der Pandemie im internationalen Reisendenverkehr am meisten betroffenen Stadttourismusregionen, sowie auf Fernmärkte ausgerichteten Tourismushotspot in der Innerschweiz, am Genfersee und im Berner Oberland konnten dank der allmählichen Rückkehr zur Normalität wieder mehr Gäste empfangen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Ausblick auf das 2023

Die steigende Inflation, die Turbulenzen auf den Energiemärkten und die sicherheitspolitisch fragile Situation in Osteuropa prägen die weiteren Aussichten auf das angebrochene Jahr in der Wirtschaft und dem Tourismus. Das noch moderate Wachstum von rund 0.2 Prozent für die Bündner Wirtschaft aus den Herbstprognosen 2022 wird möglicherweise analog der Schweizer Prognosen auch noch nach unten korrigiert werden müssen. Zu erwarten ist also auch ein gebremstes Wachstum bei der Beschäftigungsentwicklung in praktisch allen Branchen. Der sich seit geraumer Zeit zuspitzende Arbeitskräftemangel und die rekordtiefe Arbeitslosenquoten könnten kurzfristig eine Entspannung erfahren. Nichtsdestotrotz ist der demografische Wandel in vollem Gange und mit der angelaufenen Pensionierungswelle der Baby-Boomer Generation akzentuiert sich in der mittelfristigen Perspektive dieser strukturelle Prozess in Graubünden wohl noch. Offen bleibt, ob und in welchem Masse es gelingt künftig das Arbeitsangebot mittels Zuwanderung und Ausschöpfung des vorhandenen Potentials stabil zu halten, respektive auszubauen.

Weitere Daten: Beherbergungsstatistik (gr.ch)

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