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Bauherr: Gemeinden Igis (heute: Landquart), Malans, Maienfeld

Ausführung: 2008 – 2011

Baukosten: 3.3 Mio. Franken

Projektbeschrieb

Die Landquart verläuft heute von der Klus-Schlucht in einem begradigten Kanal bis zum Rhein. Diese Flusskorrektion wurde von 1912 bis 1918 erstellt und in den folgenden Jahrzehnten durch Schwellen und Abstürze aus Beton ergänzt. Auf dem rund 4.5 km langen Flussabschnitt wurden 13 solche Querwerke eingebaut. Sie verhinderten eine übermässige Eintiefung der Flusssohle und gewährleisteten den Hochwasserschutz für die umliegenden Siedlungsgebiete und Infrastrukturen. Die einzelnen Querwerke waren zwischen 0.7 m und 2.8  m hoch, gesamthaft überwanden sie eine Höhendifferenz von rund 21 Meter, d. h. ungefähr 45% des Talgefälles.

Die Schwellen und Abstürze haben lange Zeit ihren Dienst erfüllt, mittel- bis langfristig bedurften sie jedoch einer Sanierung. Ihre Fundamente wurden örtlich ausgewaschen (Kolke), die Uferverbauungen streckenweise unterspült. Neben diesen wasserbaulichen Problemen wiesen die Bauwerke auch ökologische Defizite auf. Sie verwehrten den Fischen die Wanderung stromaufwärts und gefährden damit deren Überleben im Gewässersystem (z. B. Bodensee-Seeforelle).

Aus diesen Gründen wurde entschieden, die Schwellen und Abstürze umzubauen. Die Kronen der Schwellen und Abstürze wurden teilweise abgebrochen, die Ausspülungen unterhalb der Bauwerke aufgefüllt. Damit konnten lokale Steilstrecken (Rampen) geschaffen werden, die ein Gefälle von 1.2% bis 2% aufwiesen. Diese Steilstrecken wurden anschliessend mit Steinblöcken (3 bis 6 Tonnen) beschwert, damit der kiesige Flussgrund bei Hochwasser stabil bleibt. Die Steinblöcke mussten einzeln in die Flusssohle eingebaut werden. Das Ergebnis war eine Serie von „aufgelösten Blockrampen“.

Mit dieser Massnahme wurden die ursprünglichen 13 Schwellen und Abstürze im Unterlauf der Landquart saniert. Der Hochwasserschutz blieb erhalten und die Fische haben erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder die Möglichkeit, vom Rhein stromaufwärts in die Landquart zu wandern.

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