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Das Ergebnis der diesjährigen Hochjagd ist regional unterschiedlich ausgefallen. Der ausserordentlich warme September hat die Hochjagd auf Hirschwild erschwert, dafür für eine gute Gämsjagd gesorgt. Eine Herbstjagd auf Hirschwild findet nur dort statt, wo nach wie vor hohe Hirschbestände eine Reduktion der in den Wintereinstand ziehenden Rudel erfordern. Auf eine Herbstjagd auf Rehwild wird im ganzen Kanton verzichtet.

Die Hochjagd im September war eine Schönwetterjagd bei ausserordentlich warmem und schönem Herbstwetter: gute Voraussetzungen für die Gäms-, eher schlechte für die Hirschjagd. Der Jagderfolg fiel regional sehr unterschiedlich aus. 5'419 Jäger, davon 133 Jägerinnen, haben an der Bündner Hochjagd teilgenommen.

Mässig bis gute Hirschstrecke, grosse regionale Unterschiede
Das Resultat der Hochjagd ist je nach Region sehr unterschiedlich ausgefallen. Das warme Herbstwetter und der späte Brunftbeginn waren insbesondere im Grenzgebiet von Wildschutzgebieten und um den Nationalpark für eine mässige Jagdstrecke verantwortlich. In einigen Regionen (Surses, Avers, Rheinwald, obere Surselva) hat der letzte Winter deutliche Spuren hinterlassen, entsprechend tiefer fielen dort die Jagdstrecken aus. Andererseits gibt es Regionen, die Hochjagdstrecken in der Grössenordnung der Vorjahre verzeichneten (Herrschaft-Seewis, Vorderprättigau, Heinzenberg, Mesolcina). Die gesamte Hirschstrecke ist zwar deutlich tiefer als in den beiden Vorjahren, liegt aber in der Grössenordnung der Jahre 2001, 2004 und 2006.

Rehjagd mässig bis schwach
Die Rehjagd ist im ganzen Kanton als mässig bis schwach zu bezeichnen. Die tiefe Rehstrecke widerspiegelt die auch im Feld festgestellte Abnahme der Rehbestände in fast allen Regionen des Kantons. Zusätzlich war das Angebot an jagdbaren Rehböcken reduziert. Der Jagderfolg ist deutlich tiefer als in den letzten beiden Jahren. Allerdings war schon die Jagddauer von 21 auf 17 Tage verkürzt worden.

Gämsjagd profitiert vom guten Wetter
Das schöne Jagdwetter hat sich positiv auf die Gämsjagd ausgewirkt. Eine gute nach Geschlecht und Altersklassen ausgeglichene Strecke ist die Folge der guten Jagdbedingungen. Die Verkürzung der Jagd auf Gämsgeissen um 4 Tage, hat sich infolge des guten Jagdwetters und des hohen Jagddruckes auf Gämswild wenig auf die Strecke ausgewirkt. Diese Massnahme erwies sich aber gerade bei diesen Jagdbedingungen als sehr wichtig.

  Total  männlich weiblich Geschlechterverhältnis
Hirsch 2'659 (3'200) 1'486 (1’784) 1'173 (1'416) 1 : 0.79 (0.79)
Reh 1'700 (2'906) 1'040 (1'775)   660 (1’131) 1 : 0.63 (0.64)
Gämse 3'086 (3'252) 1'549 (1'658) 1'537 (1‘594) 1 : 0.99 (0.97)
Wildschwein    11 (15)     3 (6)    8 (9)
Total Schalenwild: 7'456 (9’373)
Murmeltier 6'333 (4’273)


Eine reduzierte Herbstjagd auf Hirschwild wird notwendig, allerdings nicht in allen Regionen

Die Herbstjagd hat zum Ziel, die Wildbestände an ihre Wintereinstände anzupassen. Damit wird die wichtigste Hegemassnahme umgesetzt, nämlich die Anpassung der Bestandesgrösse eines Wildbestandes an die Kapazität des Lebensraumes.
Der letzte Winter hat in einigen Regionen deutliche Spuren an den Hirschbeständen hinterlassen. Regional wirkte sich dies sehr unterschiedlich aus, worauf schon bei der Jagdplanung und der Festlegung der Abschusszahlen Rücksicht genommen wurde. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass gesamtkantonal trotz hartem Winter der Hirschbestand im Frühling immer noch auf 13‘000 Hirsche geschätzt wurde. Die nach wie vor guten Hirschbestände in den meisten Regionen, verbunden mit einem eher durchschnittlichen Hochjagdresultat verlangen demzufolge in zahlreichen Regionen die Durchführung einer wenn auch reduzierten Herbstjagd. Die Anzahl der noch zu erlegenden Tiere liegt in den meisten Regionen deutlich tiefer als in den Vorjahren (gesamthaft 619 Tiere). Mit der nachträglichen Korrektur des Abschussplans wird, wie bereits mit der Jagdplanung 2009 angekündigt, Rücksicht auf die veränderte Zusammensetzung des Bestandes genommen. In den vom letzten Winter besonders hart betroffenen Regionen Surses, Avers, Rheinwald und obere Surselva wird keine Herbstjagd durchgeführt.
Auf Rehwild findet im ganzen Kanton keine Herbstjagd statt. In der Mesolcina findet auch eine Herbstjagd auf Wildschweine statt.

Für die Herbstjagd haben sich 2'268 Jägerinnen und Jäger angemeldet. Die an der Herbstjagd teilnehmenden Jägerinnen und Jäger erfüllen mit der Anpassung der Wildbestände an ihre Wintereinstände eine wichtige Aufgabe. Mit einer konsequenten Bejagung werden aber auch Schäden am Wald und an landwirtschaftlichen Kulturen reduziert bzw. verhindert.


Beilagen:
- Plan Herbstjagd Hirsch 2009
- Tabelle Ergebnisse der Hochjagd 2009

Auskunftspersonen:
- Regierungsrat Stefan Engler, Vorsteher BVFD, Tel: 081 257 36 01 (erreichbar ab 15.00 Uhr)
- Dr. Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Tel: 081 257 38 92 (erreichbar ab 15.00 Uhr)

Gremium: Amt für Jagd und Fischerei
Quelle: dt Amt für Jagd und Fischerei 
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