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An der diesjährigen Konferenz der Regierungschefs der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (Arge Alp) steht die Verabschiedung einer Resolution zu einer "Makroregion Alpenraum" im Mittelpunkt. Eine solche Strategie könnte helfen, die Zusammenarbeit im Alpenraum zu verbessern und gemeinsame Lösungen für Probleme zu entwickeln. Die Konferenz unter dem Vorsitz von Salzburg findet am Freitag, 1. Juli 2011, in Zell am See statt.

Die Arge Alp begrüsst die Diskussion um eine "Makroregionale Strategie für den Alpenraum". An der diesjährigen 42. Plenarkonferenz unter dem Vorsitz von Salzburg sollen die Regierungschefs eine entsprechende Resolution verabschieden. Wie es im Entwurf der Resolution heisst, erachtet die Arge Alp es als notwendig, die von der Europäischen Union angestossene Entwicklung von Makroregionen auch für den Alpenraum aufzunehmen und voranzutreiben. Eine Makroregion ist eine territorial und funktional definierte Grossregion, in der eine Gruppe von Mitgliedsstaaten zusammenarbeitet, um bestimmte strategische Ziele zu erreichen.
Nach Meinung der Arge Alp stehen alle Alpenregionen vor zahlreichen gleichartigen oder ähnlichen Herausforderungen, beispielsweise durch die globalisierte Wirtschaft, die demographischen Veränderungen oder den Klimawandel. Es macht daher Sinn, Informationen und gute Praktiken auszutauschen sowie gemeinsame Lösungen für Probleme zu entwickeln. Die Arge Alp ist sich der Verantwortung der regionalen, nationalen und europäischen Ebene für die gemeinsame Gestaltung der territorialen Politik bewusst. Sie sieht in einer makroregionalen Strategie keine neue institutionelle Ebene, sondern eine innovative Methode, mit der sich die Zusammenarbeit im Alpenraum verbessern lässt. Die Arge Alp ersucht daher in ihrer Resolution die nationalen Regierungen, die Entwicklung einer makroregionalen Strategie für den Alpenraum zu unterstützen. Ebenso ist sie selbst bereit, bei diesem Prozess inhaltlich und organisatorisch mitzuwirken.
Die Bündner Regierung erachtet die Idee, ein Gesamtkonzept für die Zukunft des Alpenraums zu erarbeiten, als grosse Chance. Damit lassen sich in einem partnerschaftlichen Prozess die Alpen als gemeinsamen Existenz-, Begegnungs-, Erholungs- und Naturraum weiter entwickeln. Als Direktbetroffene können die Alpenregionen die Herausforderungen und Zukunftsthemen des Alpenraums am besten identifizieren. Graubünden unterstützt die Initiative der Arge Alp und will die Gelegenheit nutzen, eine künftige Alpenstrategie prägend zu gestalten. Als Schweizer Kerngebiet der Alpen und als Schweizer Mitglied der Regierungskonferenz der Gebirgskantone ist Graubünden prädestiniert dafür, sich an der Entwicklung der makroregionalen Alpenstrategie aktiv zu beteiligen.

Zwei Bündner Projekte werden fortgeführt
Zu den laufenden Projekten, welche die Arge Alp in den nächsten Jahren weiterführen will, gehört das von Graubünden lancierte Projekt Arge Alp Sport. Seitdem das Sportprogramm im Jahr 2006 neu konzipiert worden ist, werden wieder erfolgreich Sportwettkämpfe in Form von Winter- und Sommerspielen dezentral in den Mitgliedsländern durchgeführt. Jährlich nehmen durchschnittlich rund 1'600 Jugendliche an den Veranstaltungen teil. Bewährt hat sich auch die Konzentration auf 9 Sportarten wie beispielsweise Ski Alpin, Eishockey, Fussball, Orientierungslauf oder Sportklettern. Das Sportprogramm soll nun bis ins Jahr 2017 fortgeführt und fest in der Arge Alp verankert werden.
Um ein weiteres Jahr verlängert werden soll auch das Projekt "Grossraubtiere in den Alpen". Das ebenfalls von Graubünden eingebrachte Projekt befasst sich mit den einst in den Alpenregionen einheimischen Grossraubtieren wie Bär, Wolf oder Luchs. Es strebt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Sinne eines Erfahrungsaustauschs auf fachlicher Ebene an. In den vergangenen Jahren fanden dazu insgesamt drei Workshops in Zernez, Trentino und in Innsbruck statt.
Abgeschlossen worden ist das von Graubünden betreute Projekt zur Informationsgesellschaft und Infrastrukturpolitik. Im September fand dazu eine Fachtagung an der HTW in Chur statt. Schwerpunkte waren dabei der nachhaltige Ausbau der Infrastrukturen sowie das Fördern innovativer Anwendungen und Lösungen für private Haushalte, Unternehmen und Verwaltungen in den Regionen der Arge Alp.

Verschiedene neue Projekte
Um den Kontakt zwischen den Bürgern zu fördern, lanciert und beteiligt sich die Arge Alp an verschiedenen weiteren länderübergreifenden Projekten. Zuhanden der Regierungschefkonferenz hat der Leitungsausschuss insgesamt sechs neue Projekte eingereicht.
Dazu gehört neben der Verlängerung des Sportprogramms das Projekt "Umsetzungskonzepte zur Stärkung der Nahversorgung in ländlichen Gemeinden", bei dem es darum geht, die charakteristische dörfliche Struktur in den Arge Alp Ländern nachhaltig zu sichern. Gemeinsame Massnahmen zur Förderung des Fahrradtourismus sieht ein weiteres Projekt vor. Ausserdem will die Arge Alp einen "Leitfaden für die Abfallwirtschaft auf Almhütten und Strukturen in Höhenlagen" erarbeiten und ein Projekt zur Pistenrettung im Alpenraum starten. Im Übrigen soll sich die Arge Alp an der Kunstausstellung "Alpenlandschaft – Sehnsuchtsort und Bühne", die vom 15. Juli bis 6. November 2011 in der Residenzgalerie in Salzburg gezeigt wird, beteiligen.

Energiepreis wird vergeben
An der Regierungschefkonferenz werden schliesslich die Gewinner des Arge Alp-Energiepreis für erneuerbare Energien bekannt gegeben. Der Preis richtet sich an Gemeinden, die sich besonders für die Nutzung erneuerbarer Energieträger einsetzen und dementsprechende messbare Erfolge aufweisen können. Vergeben werden drei Preise in der Höhe von insgesamt 20'000 Euro. Mit der Regierungschefkonferenz in Zell am See endet das Vorsitzjahr von Salzburg. Das Präsidium der Arge Alp geht nun für ein Jahr an den Kanton St. Gallen.
Die 1972 gegründete Arge Alp war europaweit der erste vergleichbare Zusammenschluss staatlicher und autonomer Einheiten auf Ebene unterhalb der National- und Bundesstaaten. Sie verfolgt das Ziel, durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit gemeinsame Anliegen der Mitgliedsländer, insbesondere auf kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem und ökologischem Gebiet zu behandeln, das Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für den alpinen Lebensraum zu vertiefen, die Kontakte zwischen Bewohnern des Alpenraums zu fördern, die Stellung der Länder, Regionen, Provinzen und Kantone zu stärken und gemeinsam mit anderen Institutionen einen Beitrag zur Zusammenarbeit in Europa zu leisten.


Weiterführende Informationen: 

Auskunftsperson:
- Regierungspräsident Dr. Martin Schmid, Vorsteher Departement für Finanzen und Gemeinden, Tel. 081 257 32 01


Gremium: Standeskanzlei Graubünden
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden
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