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Die Konzeption der geplanten Seilbahnverbindung ist nochmals intensiv überprüft und das Projekt überarbeitet worden. Neu ist eine geänderte Linienführung über das Urdenfürggli vorgesehen. Unter Federführung des Amtes für Raumentwicklung sind in einem Koordinationsprozess die noch offenen Fragen einer Lösung zugeführt worden. Ab Freitag, 19. August werden die angepassten Unterlagen des kantonalen Richtplans, zusammen mit dem regionalen Richtplan Nord- und Mittelbünden und den Nutzungsplanungen der Gemeinden Tschiertschen-Praden und Vaz/Obervaz sowie einem Umweltbericht als Information in einem koordinierten Verfahren öffentlich aufgelegt.

Die Skigebietsverbindung Arosa-Lenzerheide ist seit Jahren in Diskussion. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Arosa haben bereits am 1. Juni 2008 dem Vorhaben zum Bau einer direkten Verbindungsbahn Arosa – Lenzerheide über das Urdental deutlich zugestimmt, in Vaz/Obervaz hingegen wurde die Teilrevision der Ortsplanung damals mit 59 % Nein-Stimmen abgelehnt. Mit den nun vorliegenden, überarbeiteten Entwürfen der Richt- und Nutzungsplanung liegt eine betrieblich optimierte Lösung vor. Die öffentliche Auflage dient der Information und Mitwirkung der Bevölkerung. Im Herbst haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinden Tschiertschen-Praden und Vaz/Obervaz dann die Möglichkeit, über die angepasste Nutzungsplanung abzustimmen. Nach Abschluss dieser raumplanerischen Verfahren kann im nächsten Jahr das seilbahnrechtliche Plangenehmigungs- und Konzessionsverfahren gestartet werden, in dem auch die Umweltverträglichkeitsprüfung durch den Bund erfolgt.

Das Projekt
Die Verbindung ist aus dem Raum Heimberg/Motta mit einer neuen Anlage auf das Urdenfürggli vorgesehen. Vom Urdenfürggli überspannt eine (gegenüber dem früheren Projekt deutlich einfachere) Verbindungsbahn ohne Stützen das innere Urdental bis zur Bergstation Hörnli im Skigebiet Arosa. Das Pistensystem muss lediglich im Raum Urdenfürggli leicht angepasst werden.

Damit erhält das Skigebiet Lenzerheide eine leistungsfähige Ergänzung seiner Wintersportanlagen und gleichzeitig eine direkte Verbindung ins Skigebiet Arosa. Die Station auf dem Urdenfürggli wird zu einer intensiveren Nutzung durch Variantenfahrer nach Tschiertschen führen. Im Urdental sind aber keine baulichen Eingriffe, keine Präparierung und keine Sicherung dieser Freeride-Abfahrt vorgesehen. Zum Schutz der sensiblen Lebensräume des Wildes ist ein Konzept für Wildruhegebiete erarbeitet worden, das in der Nutzungsplanung verankert wird. Die Rückkehr von Tschiertschen nach Parpan ist – wie bereits heute, mit allfälligen punktuellen Verbesserungsmassnahmen – über das Churer Joch möglich (Rundtour).

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Die bahntechnische Verbindung zwischen Arosa und Lenzerheide ist weit mehr als ein Projekt der beiden Bergbahnunternehmen. Der mit Abstand wichtigste Bestimmungsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Winterdestinationen ist die Attraktivität des Skigebietes. Ein grosses und vielfältiges Pistenangebot ist dabei absolut zentral. Arosa mit seinen 60 Pistenkilometern wie auch die Lenzerheide zählen im internationalen Vergleich zu den kleinen Gebieten. Mit der Skigebietsverbindung erweitert sich das Wintersportangebot auf 220 Pistenkilometer. Dies eröffnet abwechslungsreiche und ausgedehnte Abfahrten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und in verschiedenen Geländekammern. Der Zusammenschluss der beiden Schneesportgebiete stärkt somit die Wettbewerbsfähigkeit beider Destinationen im hart umkämpften Tourismusmarkt, verbessert die Volkswirtschaft nachhaltig und sichert langfristig Arbeitsplätze. Tschiertschen wird aufgrund einer Vereinbarung mit den Bergbahnen Arosa und Lenzerheide in das Destinationsangebot eingebunden, so dass die Gäste auch hier profitieren können.

Die Richtplanung gewährleistet die Einbettung der Seilbahnverbindung in ein Gesamtkonzept
Der Richtplan bettet die geplante Seilbahnverbindung in ein Gesamtkonzept ein. Das zukünftige Haupt-Einstiegsportal für den Tagesgast ist Churwalden. Damit die Skifahrer abends wieder zum Ausgangspunkt in Churwalden gelangen können, werden die Verbindungen Ost-West innerhalb des Skigebietes Lenzerheide verbessert. Bestandteil des Gesamtkonzepts sind auch die zu erwartenden Verkehrsumlagerungen mit entsprechenden Massnahmen zugunsten des öffentlichen Verkehrs sowie die 2009/10 bereits realisierte Parkplatzbewirtschaftung in Churwalden, Parpan und Lenzerheide.

Freihaltung von Ausgleichsräumen für Wild und naturnahe Erholung
Richt- und Nutzungsplanung stellen auch den Schutz von nicht erschlossenen und naturnahen Landschaftskammern und von sensiblen Wildgebieten sicher. Das innere Urdental wird vollständig einer Landschaftsschutzzone zugeteilt, Sanaspans wird definitiv zum Landschaftsschutzgebiet. Für das Farurtal wird ein Moratorium festgelegt. Dadurch entstehen im Norden und im Süden der beiden Skigebiete grosse Ausgleichsräume für die Natur und die naturnahe Erholung. Zur weiteren Optimierung und räumlichen Gesamtabstimmung wird im Richtplan festgelegt, dass die notwendigen Ersatzmassnahmen für die einzelnen Projekte als Gesamtkonzept realisiert werden sollen.


Ergänzende Informationen
  • Portal Churwalden, Verkehr und Parkierung
    Aufgrund der Skigebietsverbindung wird auf der Achse Chur - Churwalden mit einer Verkehrszunahme im Winter im Durchschnitt von ca. 0.7% - 5.4% (je nach Teilstrecke) und an Spitzentagen von 1.5% - 8.8% für den Autoverkehr und 26% für den öffentlichen Verkehr gerechnet. Die Einführung eines Shuttlebusbetriebs im Halbstunden-Takt zwischen dem Bahnhof Chur und dem Portal Churwalden in Ergänzung zu den Postautokursen dient dazu, zumindest einen Teil des Mehrverkehrs auf den öffentlichen Verkehr umzulagern.
    Die Seilbahn Churwalden - Wasserböden wird ersetzt werden. Um den Übergang zwischen den Teilgebieten West und Ost auf der Lenzerheide zu verbessern wird im Raum Parpanerhöhi (Obertor) eine skitaugliche Verbindung realisiert.
    Ein erweitertes Parkplatzangebot im Bereich Churwalden gewährleistet, dass der Tagesverkehr möglichst rasch von der Strasse genommen wird. Damit der Gast sein Auto in der Destination nicht braucht, ist zudem vorgesehen den Ortsbusbetrieb bedarfsgerecht auszubauen.
  • Schutz der sensiblen Lebensräume des Wildes
    Es ist ein Konzept für Wildruhegebiete mit Begleitmassnahmen erarbeitet worden, das eine bessere Lenkung der Variantenskifahrer bezweckt, hingegen die bestehenden Skitourenrouten offen lässt. Die bereits bestehenden Wildschutzzonen und Abfahrtsregelungen werden ergänzt: zusätzliche Wildruhezonen im Farurtal auf der Ostseite des Tales bis zum Grat/Farurfürggli, geänderte Führung der Carmenna-Abfahrt, Optimierung der Wildruhezone im Raum Parpan. Die Wildruhezonen werden in der Nutzungsplanung verbindlich festgelegt. Dadurch ist ein Nebeneinander von Tourismus und Schutz von Wildlebensräumen möglich. 

Hinweis auf weitere Unterlagen:
Die Dokumente zur öffentlichen Auflage der Richtplananpassung sind ab Donnerstagmittag auf der Internetseite www.are.gr.ch sowie ab Freitag, 19. August an den Auflageorten einsehbar. Die Auflage der Nutzungsplanungen erfolgt in den Gemeinden Vaz/Obervaz und Tschiertschen-Praden. Während der 30-tägigen Auflagefrist kann jedermann schriftlich Einwendungen und Anregungen einbringen.


Beilagen:
- PDF1Skigebietsverbindung Arosa-Lenzerheide: Bestandteile Gesamtkonzept
- PDF2Verbindungsbahn Urdenfürggli-Hörnli und neue Sesselbahnen Heimberg-Motta und Motta-Urdenfürggli
- PDF3Wildruhezonen


Auskunftsperson:
Cla Semadeni, Kantonsplaner, Amt für Raumentwicklung GR, Mobiltelefon: 079 309 58 65


Gremium: Amt für Raumentwicklung Graubünden
Quelle: dt Amt für Raumentwicklung Graubünden
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