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Wie die Resultate der schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen, bezogen 2012 im Kanton Graubünden 2182 Personen Sozialhilfe. Diese verteilen sich auf 1371 Fälle. Das sind unmerklich mehr Personen und Fälle als im Vorjahr. Diese Konstanz spiegelt sich auch in der Sozialhilfequote des Kantons. Wie in den beiden Jahren zuvor liegt sie bei genau 1,1 Prozent. Schweizweit lag die Sozialhilfequote 2011 bei 3,0 Prozent.

Eine der tiefsten Sozialhilfequoten
Mit 1,1 Prozent lag die Sozialhilfequote des Bergkantons 2011 um fast zwei Drittel tiefer als jene der Gesamtschweiz (3,0 %). Die umliegenden Kantone Glarus (2,0 %), Appenzell Ausserrhoden (1,8 %) und St. Gallen (2,1 %) hatten jeweils eine höhere Quote. Schweizweit verfügten nur die Kantone Nidwalden (0,9 %), Obwalden (1,2 %) und Uri (1,1 %) über eine ähnlich tiefe Sozialhilfequote. Um einen Vergleich zwischen Graubünden und der restlichen Schweiz ziehen zu können, mussten aus Gründen der Verfügbarkeit Sozialhilfestatistikdaten aus dem Jahre 2011 hinzugezogen werden.

Bezugsdauer der laufenden und abgeschlossenen Fälle
Die Bezugsdauer der laufenden Fälle liegt 2012 bei 24 Monaten (Median). In den Vorjahren lag sie jeweils bei 20 (2011) und 22 Monaten (2010). Über 30 Prozent der laufenden Fälle beziehen bis zu einem Jahr Sozialhilfeleistungen, gut 18 Prozent sind seit einem bis maximal zwei Jahren auf Sozialhilfe angewiesen. Die Bezugsdauer der abgeschlossenen Fälle liegt bei 11 Monaten. In den beiden Vorjahren betrug sie 13 Monate und ist somit leicht gesunken. Über die Hälfte aller abgeschlossenen Fälle bezog höchstens ein Jahr lang Sozialhilfe. Gut 17 Prozent kommen auf einen Bezug von ein bis zwei Jahren.
Beendigungsgründe
Die Sozialhilfe sichert die Existenz bedürftiger Menschen und fördert deren soziale und berufliche Integration. Ziel ist es, die Bedürftigkeit so rasch als möglich zu beheben und die wirtschaftliche Eigenständigkeit des Individuums nachhaltig wieder herzustellen. Im Kanton Graubünden können fast 40 Prozent aller Fälle kraft einer verbesserten Erwerbssituation aus der Sozialhilfe abgelöst werden. Rund 25 Prozent aller abgeschlossenen Fälle sichern ihre Existenz durch Sozialversicherungsleistungen oder andere bedarfsabhängige Sozialleistungen ab. Und bei gut 35 Prozent wird die Zuständigkeit aufgrund eines Wohnort- oder Sozialdienstwechsels oder aber durch Kontaktabbruch beendet.

Neue und abgeschlossene Fälle
Graubünden verzeichnet im Jahr 2012 434 neue Sozialhilfefälle. 404 Fälle haben die Sozialhilfe im selben Zeitraum verlassen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das sowohl weniger neu eröffnete Fälle als auch weniger abgeschlossene. Den höchsten Anteil an Zu- und Abgängen weisen Ein-Personen-Fälle auf. Am tiefsten liegt dieser Anteil bei Paaren ohne Kinder.

Datacubes
Seit 2013 sind über die Webseite des Bundesamtes für Statistik kantonale und schweizerische Daten zu den bedarfsabhängigen Sozialleistungen abrufbar (gegenwärtig Daten bis 2011). Die kantonalen Resultate des Erhebungsjahres 2012 werden erst zusammen mit den nationalen Ergebnissen im Dezember 2013 in die Datacubes aufgenommen. Anhand des interaktiven Tools der Datacubes können beispielsweise Sozialhilfebeziehende nach einzelnen demografischen Merkmalen wie Nationalität, Geschlecht oder Zivilstand ausgewiesen und grafisch dargestellt werden.

Die Schweizerische Sozialhilfestatistik
Die Daten im Kanton Graubünden werden seit 2004 im Rahmen der vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführten Schweizerischen Sozialhilfestatistik erhoben. Die wichtigste Kennzahl der Sozialhilfestatistik ist die Sozialhilfequote. Sie ist der Indikator für das Risiko, von Sozialhilfeleistungen abhängig zu werden und definiert den Anteil der Sozialhilfeempfänger/innen an der ständigen Wohnbevölkerung gemäss dem jährlichen Bevölkerungsstand (STATPOP des Vorjahres). Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer Form finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Statistik.


Auskunftspersonen:
- Andrea Mauro Ferroni, Leiter Kantonales Sozialamt Graubünden, Tel. 081 257 26 51, E-Mail: andrea.ferroni@soa.gr.ch 
- Franz Bütler, Leiter Sozialdienst, Tel. 081 257 26 68, E-Mail: franz.buetler@soa.gr.ch
- Norbert Riesen, Bundesamt für Statistik, Sektion Sozialhilfe, Tel. 032 713 65 78, E-Mail: norbert.riesen@bfs.admin.ch  
- Simon Dinkel, Fachstelle Sozialhilfestatistik Zürich und Ostschweiz, Tel. 043 259 75 33, E-Mail: simon.dinkel@statistik.ji.zh.ch 


Gremium: Bundesamt für Statistik, Kantonales Sozialamt Graubünden
Quelle: dt Bundesamt für Statistik, Kantonales Sozialamt Graubünden
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