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Der Wald-Wild-Bericht ist das wichtigste kantonale Instrument, um die anspruchsvolle Wald-Wild-Thematik regional zu beurteilen, Massnahmen zu treffen und zu kommunizieren. Mit dem Wald-Wild-Bericht Surselva 2018 wird der Bericht aus dem Jahr 2003 revidiert. Der Einfluss des Wildes auf den Jungwald ist spürbar, hat aber in den letzten Jahren insgesamt nicht zugenommen.

Ein gesunder und gut strukturierter Schutzwald gibt der Bündner Bevölkerung nachhaltig Sicherheit. Dieser Wald ist gleichzeitig auch der Lebensraum vieler Wildtiere, welche natürlicherweise Spuren hinterlassen. Gestützt auf die entsprechenden bundesrechtlichen Grundlagen erstellen die kantonalen Wald- und Jagdverwaltungen für den ganzen Kanton Wald-Wild-Berichte, unter Einbezug der Gemeinden als Waldbesitzer. Damit werden Konzepte zur Verhütung übermässiger Schäden dargestellt, welche forstliche und jagdliche Massnahmen, Vorkehrungen zur Verbesserung und Beruhigung der Lebensräume sowie eine Erfolgskontrolle umfassen.

Wald-Wild-Berichte sind Wildschaden-Verhütungs-Konzepte
Der Wald-Wild-Bericht Surselva besteht aus der Synthese, dem Teilbericht Wild, dem Teilbericht Wald und dem Massnahmenteil. Der Bericht ist mit entsprechenden Kartengrundlagen dokumentiert. Der Teilbericht Wild erläutert die Populationsentwicklungen der Schalenwildarten (Hirsch, Reh, Gams und Steinbock) der letzten Jahre in der Surselva und die darauf basierende Jagdplanung. Neu im Vergleich zum revidierten Wald-Wild-Bericht aus dem Jahre 2003 ist die zunehmende Präsenz der Grossraubtiere. Im Teilbericht Wald ist die Waldentwicklung und die Entwicklungen der wichtigsten Baumarten beschrieben. Es werden Problemflächen und Beobachtungsflächen definiert, in denen der Wildeinfluss für eine natürliche und nachhaltige Waldverjüngung mit standortgerechten Baumarten als zu gross und kritisch beurteilt wird. Auf diesen Flächen werden forstliche und jagdliche Massnahmen geplant.

Aktuell gibt es auf 12 Prozent der Waldfläche in der Surselva Verjüngungsprobleme, die auf den zu hohen Wildeinfluss zurückzuführen sind. Im Jahre 2003 waren es 15 Prozent. Auf weiteren 11 Prozent der Waldfläche wird der Einfluss des Schalenwildes als sehr hoch eingestuft, die Waldentwicklung wird in den nächsten Jahren aber noch genauer beobachtet. Diese Beobachtungsflächen haben seit 2003 um 10 Prozent zugenommen.

Wald für die Zukunft
Nur mit einem artenreichen und strukturierten Waldaufbau kann der Wald für die zukünftige Klimaveränderung gerüstet sein. Wichtige verbissempfindliche Baumarten wie Weisstanne, Traubeneiche, Bergahorn, Esche oder Linde haben in einem naturnahen Waldbau eine grosse Bedeutung und müssen erhalten werden. Die Anpassung der Schalenwildbestände auf die Lebensraumkapazität im Wald ist deshalb eine wichtige Massnahme. Das Zweistufenkonzept mit Hoch- und Sonderjagd ist das wirkungsvollste Mittel zur Regulierung der Geweihträger Hirsch und Reh. Die Bewirtschaftung von Wildschutzgebieten und die Ausscheidung von Wildruhezonen helfen, den Jagderfolg zu verbessern. Die Jagdorgane und der Forstdienst arbeiten diesbezüglich eng zusammen. Falls trotz Regulierung des Wildbestandes die Baumarten nicht genügend aufwachsen können, sind auch weitere Wildschadenverhütungsmassnahmen geplant. In der Surselva ist insbesondere die Weisstanne vom Wildeinfluss betroffen.

Wald- und Biotophege

Die Pflege des Lebensraumes ist für den Wald und das Wild von grosser Bedeutung. Mit Hilfe von Holzschlägen im Schutzwald oder Massnahmen im Projekt Waldbiodiversität werden Wälder verjüngt, gepflegt und besondere Arten und Lebensräume erhalten und gefördert. Zusammen mit dem Einsatz der Jägerschaft im Rahmen von Hegekonzepten kann die Lebensraumqualität für das Wild verbessert werden, beispielsweise durch das Pflegen von Freihalteflächen.

Zusammenarbeit entscheidend
Obwohl sich die Ansprüche von Forst und Jagd manchenorts durchaus unterscheiden können, ist eine konstruktive und respektvolle Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten in der Surselva, wie im übrigen Kanton, unumgänglich. Nur so können die gemeinsamen Ziele erreicht werden. Ein gesunder Wald mit guten Wildbeständen ist ein solches Ziel, ganz im Sinne der Allgemeinheit.


Auskunftspersonen:

- Reto Hefti, Kantonsförster, Amt für Wald und Naturgefahren, Tel. 081 257 38 51, E-Mail Reto.Hefti@awn.gr.ch   
- Adrian Arquint, Leiter Amt für Jagd und Fischerei, Tel. 081 257 38 91, E-Mail Adrian.Arquint@ajf.gr.ch


Gremium: Amt für Wald und Naturgefahren
Quelle: dt Amt für Wald und Naturgefahren
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