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Im Zuge seines Digitalisierungsprogramms stellt das Staatsarchiv Graubünden neue Ressourcen online bereit. In Kürze: rund 7000 Familienwappen und 4500 Siegel, 160 Jahresberichte der Graubündner Regierung von 1849 bis 2009 sowie rund 15 700 Bündner Luftbilder des damaligen Meliorations- und Vermessungsamtes.

Wer aus einer alteingesessenen Bündner Familie stammt, hat gute Chancen, nun rasch das Wappen seiner Familie zu finden, denn die online zugängliche Wappensammlung des Staatsarchivs ist die grösste ihrer Art und fast vollständig, soweit es nicht um ganz neu geschaffene Wappen geht. Die Siegelsammlung ihrerseits ergänzt die Wappensammlung; auf den Siegeln ist ein Wappen häufig zum ersten Mal bezeugt. Im Übrigen ist die Siegelsammlung vor allem für die historische Forschung relevant: sie kann helfen, bei Urkunden die beteiligten Personen zu identifizieren und die Echtheit der Dokumente zu überprüfen.

Geschichte aus Verwaltungssicht
Die Bündner Regierung verfasst jedes Jahr seit der Schaffung des Kantons anno 1803 einen Rechenschaftsbericht an den Grossen Rat. Vorwiegend in Form von Texten, Tabellen, Statistiken und Grafiken wird über die Tätigkeit von Regierung und Verwaltung berichtet. Bis 1849 liegen die Dokumente in handschriftlicher Form vor, seit 1849 werden sie gedruckt. Nun sind die gedruckten Berichte von 1849 bis 2009 digitalisiert worden und stehen – im Volltext durchsuchbar – im Archivinformationssystem des Staatsarchivs zur Verfügung. Es handelt sich dabei um eine Quelle ersten Ranges zur Bündner Geschichte. Teilweise tauchen schon in den ersten Jahresberichten Themen auf, die uns auch heute beschäftigen, anderes ist uns fern. Im Jahresbericht 1849 wird beispielsweise über die Bewältigung der Flüchtlingswelle nach den deutschen Aufständen des Revolutionsjahrs 1848 berichtet, aber auch über die langwierigen Auseinandersetzungen um die Zusammenlegung der evangelischen und der katholischen Kantonsschule.

Geschichte von «oben»
Aus der Verwaltung stammen rund 15 700 neu online verfügbare Luftbilder, die das Graubünden der 1960er bis 2000er Jahre aus der Vogelperspektive zeigen. Die kantonale Vermessung, welche die Überfliegungen in Auftrag gab, benötigte die Aufnahmen für Parzellarvermessungen, Güterzusammenlegungen, die genaue Ermittlung der «Bodenbedeckung» (Wald, Landwirtschaftsland, Siedlung) und für die Nachführung der Übersichtspläne. Die Luftbilder decken beinahe den ganzen Kanton ab, mit Ausnahme vereinzelter unbewirtschafteter und unbewohnter Abschnitte des Ödlands im Hochgebirge.

Pünktlich zum Jubiläum: 100 Jahre VSA
Der neuste Release von digital verfügbaren Beständen kann auch als Beitrag des Staatsarchivs Graubünden zum diesjährigen 100-Jahre-Jubiläum des Vereins Schweizer Archivarinnen und Archivare gelesen werden. Aus diesem Anlass ist in diesen Tagen eine «reisende Archivschachtel» aus dem Tessin in Graubünden eingetroffen, die in einer Woche bestückt mit (dokumentarischen) Bündner Spezialitäten nach Glarus weitergereicht wird.

Beilagen:

Auskunftspersonen:


zuständig: Amt für Kultur

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