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Das Staatsarchiv Graubünden (Amt für Kultur) und die Schweizerische Rechtsquellenstiftung haben in einem gemeinsamen Projekt die Bundstags- und Beitagsprotokolle der Drei Bünde digitalisiert und verzeichnet. Diese Protokolle sind die zentrale Quelle zur Geschichte des Bündner Freistaats. Nun sind sie für die Forschung und die Öffentlichkeit online zugänglich.

Zusammen mit der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins hat das Staatsarchiv Graubünden 2019 ein Erschliessungs- und Editionsprojekt «Bundstags- und Beitagsprotokolle 1567–1797» lanciert. Diese Bundstags- und Beitagsprotokolle sind die Vorläufer der späteren Protokolle des Grossen Rats und der Regierung und der wichtigste vollständige Quellenbestand zur Bündner Geschichte der frühen Neuzeit. Obwohl schon vorher Bunds- und Beitage stattfanden, setzt die serielle Überlieferung der Protokolle erst 1567 ein.

Der Bundstag war die oberste politische Behörde des Freistaats der Drei Bünde und setzte sich unter dem Vorsitz der drei Häupter der einzelnen Bünde aus den Abgesandten aller Gerichtsgemeinden zusammen. Jede Gerichtsgemeinde entsandte je nach Grösse ein bis zwei Boten. Tagungsorte waren abwechselnd Chur, Ilanz und Davos. Der Bundstag schrieb alle Geschäfte an die Gerichtsgemeinden aus. Erst nach der Auswertung von deren Antworten kamen Beschlüsse zustande. In der Zeit zwischen den Bundstagen traten die Häupter der Drei Bünde, allein oder mit drei bis fünf Boten pro Bund, zur Beratung laufender Geschäfte, zu sogenannten Beitagen und Kongressen, zusammen.

Im Jahr 2024 feiert der Kanton Graubünden den 500. Jahrestag des Zusammenschlusses der Drei Bünde, die 1524 mit der Besiegelung des Bundsbriefs den Grundstein für den heutigen Kanton Graubünden legten. Pünktlich zum Jubiläum ist der erste Meilenstein des Projekts nun erreicht, indem seit kurzem die gesamten Protokolle im Archivinformationssystem des Staatsarchivs Graubünden online zur Verfügung stehen. Zu sämtlichen Sitzungen wurde ein Datensatz mit den Traktanden erstellt. Der Originaltext des jeweiligen Protokolls ist als Digitalisat mit dem Sitzungs-Datensatz verlinkt. Die zweite Etappe des Projekts, die Edition ausgewählter Traktanden durch die Rechtsquellenstiftung wird im Jahr 2026 abgeschlossen. Die Resultate werden in Buchform und online publiziert werden.

Im Rahmen der Feierlichkeiten «500 Jahre Freistaat der Drei Bünde» wird die Online-Version der Bundstagsprotokolle an vier Veranstaltungen in verschiedenen Regionen des Kantons präsentiert. Die erste Präsentation findet am 12. März in Chur statt.

Präsentationen:

  • Dienstag, 12. März 2024, 18:30 Uhr, im Rittersaal des Bischöflichen Schlosses Chur
  • Samstag, 1. Juni 2024, 17:00 Uhr, im Museum Regiunal Surselva Ilanz
  • Donnerstag, 27. Juni 2024, 18:30 Uhr, in Poschiavo
  • Mittwoch, 17. Juli 2024, 18:30 Uhr, im Kulturplatz Davos

Bildbeilage:

Foto

Die Bundstags- und Beitagsprotokolle werden im Staatsarchiv Graubünden aufbewahrt.

Beilagen:

Auskunftspersonen:


zuständig: Amt für Kultur / Staatsarchiv

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