Das Tiefbauamt Graubünden setzt die Verbesserungen bei der Signalisation und Kommunikation von Verkehrsbehinderungen im Oberengadin und dem Bergell fort. Kommt es zu Sperrungen, werden im kommenden Winter versuchsweise Verkehrslenkungsmassnahmen und kurzfristige Parkmöglichkeiten eingesetzt. Die Werkstattgespräche in den Regionen Maloja und Bernina haben sich bewährt.
In St. Moritz fand am Donnerstag, 11. September 2025, ein weiteres Treffen zwischen dem Tiefbauamt und Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Politik, Gesundheitswesen und öffentlichem Verkehr statt. Dabei handelte es sich um das dritte Werkstattgespräch, bei dem weitere Verbesserungen rund um Verkehrsbehinderungen und deren Kommunikation in den Regionen Maloja und Bernina erläutert wurden. Die im vergangenen Winter neu eingesetzte LED-Signalisation hat sich bewährt: Die Verkehrsteilnehmenden sind sehr zufrieden und sehen darin eine deutliche Verbesserung für den Verkehrsfluss. Die neu lancierte Internetplattform strassen.gr.ch verzeichnete zudem zwischen November 2024 und April 2025 rund eine Million Zugriffe über den ganzen Kanton und setzte 1280 Strassenzustandsmeldungen an abonnierte Nutzerinnen und Nutzer in der Region ab.
Aufgrund des vergleichsweise milden Winters mit geringen Schneemengen und wenigen Schneetagen kam es zwischen Sils und Maloja lediglich Ende Januar 2025 zu einer einmaligen Sperrung, die auf ein Naturereignis zurückzuführen war. Die Möglichkeiten der neuen LED-Signalisation konnten somit noch nicht vollumfänglich genutzt werden. Die Stausituationen im Oberengadin zwischen Celerina und Silvaplana sind auf Verkehrsüberlastung zurückzuführen.
Versuchsweise Verkehrslenkungsmassnahmen
«Im kommenden Winter werden bei Sperrungen versuchsweise punktuell Verkehrslenkungsmassnahmen eingeführt und die bestehende LED-Signalisation erweitert», erklärte Kantonsingenieur Reto Knuchel. So werden an mehreren Kreiseln ankommende Fahrzeuge in eine andere Richtung oder auf temporäre Parkplätze umgeleitet. Dadurch soll verhindert werden, dass Fahrzeuge vor einer Absperrung auf der Fahrbahn stehenbleiben, sich weit zurückstauen und zu zusätzlichen Behinderungen des Verkehrs führen. Diese Behinderungen könnten so weit gehen, dass selbst Blaulichtorganisationen, Schneeräumungsfahrzeuge und Linienbusse nicht mehr verkehren können.
Das Tiefbauamt hat vorübergehende Parkmöglichkeiten im Raum Sils lokalisiert und deren Nutzungspotenzial geprüft. Auf diesen können Fahrzeuge geparkt werden, um das Ende einer Sperrung beispielsweise bei Lawinengefahr, abzuwarten. Bewährt sich die Massnahme und besteht zusätzlich Bedarf, könnten zwischen St. Moritz-Bad und Sils weitere Parkplätze in Betracht gezogen werden.
Olympische Spiele in Norditalien
Im Februar 2026 finden in Milano/Cortina die Olympischen Winterspiele statt. Wettkämpfe in Ski Alpin und Freestyle werden in Livigno und Bormio ausgetragen. Der Besucherverkehr wird deshalb auch in Graubünden spürbar sein. Zurzeit erarbeitet eine Arbeitsgruppe ein Verkehrskonzept für die Olympischen Spiele 2026. Die Arbeitsgruppe steht auch in Kontakt mit den zuständigen Stellen im benachbarten Norditalien. Geplant ist, die auf den Winter 2025/26 neu aufgestellte LED-Strassensignalisierung vorübergehend zur Lenkung der Besucherströme aus der Schweiz und Norditalien zu nutzen.
Erfolgreiche Werkstattgespräche
Nach drei erfolgreichen Werkstattgesprächen verfolgt das Tiefbauamt weiterhin das Ziel, die Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft, Politik, Gesundheitswesen und öffentlichem Verkehr in die Weiterentwicklung der Signalisation, der Kommunikation zum Strassenzustand und des Verkehrsmanagements einzubeziehen.
Fotobeilage:
Auskunftspersonen:
- Reto Knuchel, Kantonsingenieur, Tiefbauamt, Tel. +41 81 257 37 01 (erreichbar von 9.00 bis 11.00 Uhr), E‑Mail Reto.Knuchel@tba.gr.ch
- Gion Hagmann, Leiter Technische Dienste, Tiefbauamt, Tel. +41 81 257 37 35, E‑Mail Gion.Hagmann@tba.gr.ch
zuständig: Tiefbauamt