Die Regierung erneuert den Beitritt zur Charta der öffentlichen Statistik der Schweiz. Zudem genehmigt sie ein Steinschlagschutzprojekt in Chur und zwei Sofortmassnahmen zu Hangsicherungen in Scuol und Zillis-Reischen.
Erneuerung des Beitritts zur Charta der öffentlichen Statistik der Schweiz
Mit der Beitrittserklärung zur vierten, überarbeiteten
Auflage der Charta der öffentlichen Statistik der Schweiz setzt die Bündner
Regierung ein klares Zeichen für eine unabhängige und qualitativ hochwertige
Statistikproduktion im Kanton Graubünden.
Die Charta ist ein berufsethischer Verhaltenskodex,
welcher von der Konferenz der regionalen statistischen Ämter der Schweiz
(KORSTAT) zusammen mit dem Ethikrat der öffentlichen Statistik der Schweiz und
dem Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet und kürzlich aktualisiert wurde.
Sie bildet das Referenzdokument für die Tätigkeit in den Statistikstellen und
Statistikerarbeitenden Dienststellen aller institutionellen Staatsebenen der
Schweiz. Das Dokument leistet einen nachhaltigen Beitrag zur Qualitätssicherung
und beschreibt anhand von ausgewählten Prinzipien die Grundlagen, die
berufsethischen Vorgaben und den Qualitätsrahmen für die Arbeit in den
Statistikstellen.
Ziel der überarbeiteten Charta ist es, das Vertrauen und
die Glaubwürdigkeit in die öffentliche Statistik zu erhalten und gleichzeitig
den steigenden Ansprüchen einer datengetriebenen Welt gerecht zu werden.
Darüber hinaus fördert sie die Transparenz und die Unabhängigkeit der Statistik
gegenüber Interessensvertretungen und schützt sie vor politischer Einflussnahme
– beides essenzielle Voraussetzungen für eine faktenbasierte und unabhängige
Meinungsbildung im direktdemokratischen Prozess.
Auskünfte: Departement für Volkswirtschaft und Soziales
Mit der Beitrittserklärung zur vierten, überarbeiteten Auflage der Charta der öffentlichen Statistik der Schweiz setzt die Bündner Regierung ein klares Zeichen für eine unabhängige und qualitativ hochwertige Statistikproduktion im Kanton Graubünden.
Projekt zum Schutz der Meiersbodenstrasse genehmigt
Die Regierung genehmigt das Projekt «SSV Sand (TBA)» und bewilligt einen Beitrag gemäss der NFA-Programmvereinbarung mit dem
Bund im Bereich «Gravitative Naturgefahren Wald». An die veranschlagten Kosten
von 641 000 Franken spricht sie einen Kantonsbeitrag von maximal 256 400 Franken und verfügt einen Bundesbeitrag von maximal 224 350 Franken. Die
Ausführung der Hauptarbeiten erfolgt in einem Baujahr. Als Projektabschluss ist
das Jahr 2026 vorgesehen.
Das Projektgebiet befindet sich auf dem
Gemeindegebiet der Stadt Chur, zwischen dem Kraftwerk Sand und der
Bushaltestelle Sassal. Die Bahnlinie der Rhätischen Bahn sowie die
Meiersbodenstrasse verlaufen hier eingeengt zwischen bergseitigen Felswänden
und Steilhängen sowie der talseitig angrenzenden Plessur. Die
Meiersbodenstrasse entspricht nicht den Anforderungen an den Regelquerschnitt
für Verbindungsstrassen und soll deshalb in den kommenden Jahren bis zur
Plessurbrücke Sassal auf zwei Fahrspuren ausgebaut werden. Der vorgesehene
Ausbau tangiert eine bergseitige Holzpalisade zum Schutz der Strasse vor
abrollenden Sturzkörpern. Der Streckenabschnitt liegt zudem unterhalb von
zurückversetzten Felswänden, aus denen sich bereits in der Vergangenheit
grössere Sturzereignisse bis auf die Strasse ereignet haben. Im Rahmen des
vorliegenden Projekts soll im Nordwesten eins 45 Meter langes und 3 Meter hohes
Steinschlagnetz erstellt werden. Zudem wird ein zirka 50 Meter langer
Schutzdamm von 1,5 Meter Höhe gebaut. Zur Stabilisierung der Böschung wird eine
rückverankerte Netzabdeckung über rund 350 Quadratmeter erstellt.
© InfraGeo AG
Auskünfte: Departement für Infrastruktur, Energie und
Mobilität
Die Regierung genehmigt das Projekt «SSV Sand (TBA)» und bewilligt einen Beitrag gemäss der NFA-Programmvereinbarung mit dem Bund im Bereich «Gravitative Naturgefahren Wald».
Genehmigung der Sofortmassnahmen zur Sicherung einer Hangrutschung in der Gemeinde Scuol
Die Regierung genehmigt die bereits umgesetzten
«Sofortmassnahmen SSV Mulin da Marugg (TBA)» in der Gemeinde Scuol. Sie spricht
für dieses Projekt einen Beitrag gemäss der NFA-Programmvereinbarung mit dem
Bund im Bereich «Gravitative Naturgefahren Wald». An die berechneten Kosten von
250 000 Franken spricht sie einen Kantonsbeitrag von maximal 100 000 Franken
und verfügt einen Bundesbeitrag von maximal 87 500 Franken.
Im März 2024 ereignete sich auf der rechten Talseite der
Val Tasna, oberhalb der Engadinerstrasse, eine spontane Rutschung. Die
Ablagerungen kamen zunächst oberhalb der Strasse zum Stillstand, wurden jedoch wenige
Wochen später, im April 2024, aufgrund erneut starker Niederschläge
remobilisiert und verschütteten die bergseitige Fahrspur der Engadinerstrasse.
Nach der Räumung traten weitere kleinere Rutschungen auf. Das wiederholt auf
die Strasse gelangte Material musste laufend entfernt werden und gefährdete die
Verkehrsteilnehmenden. Um eine weitere Schadenausweitung zu verhindern, mussten
die erforderlichen Massnahmen unverzüglich ergriffen werden. Zur Eindämmung der
Gefährdung wurde eine 3 Meter hohe und 35 Meter lange Steinschlagschutzbarriere
erstellt. Zum Schutz vor weiteren Rutschungen und Erosion wurde auf der
freiliegenden Rutschfläche das übrige aufgestaute Rutschmaterial bis auf einen
natürlichen Böschungswinkel abgetragen und die neue, kahle Fläche mit einem einfachen
Schwellenverbau geschützt.
Auskünfte: Departement für Infrastruktur, Energie und
Mobilität
Die Regierung genehmigt die bereits umgesetzten «Sofortmassnahmen SSV Mulin da Marugg (TBA)» in der Gemeinde Scuol.
Genehmigung der Sofortmassnahmen zur Hangsicherung der Rutschung Rania
Die Regierung genehmigt die bereits umgesetzten «Sofortmassnahmen
Hangsicherung Rutschung Rania (TBA)» in der Gemeinde Zillis-Reischen. Sie
spricht für dieses Projekt einen Beitrag gemäss der NFA-Programmvereinbarung
mit dem Bund im Bereich «Gravitative Naturgefahren Wald». An die berechneten
Kosten von 723 000 Franken spricht sie einen Kantonsbeitrag von maximal 289 200 Franken und verfügt einen Bundesbeitrag von maximal 253 050 Franken.
Zwischen der Viamala und Rania führt die H13 Italienische
Strasse über weite Strecken durch eine enge Schlucht, gesäumt von bewaldeten
Steilhängen. Diese Hänge sind von Felsbändern durchzogen, die ständig der
Erosion ausgesetzt sind und immer wieder Stein- und Blockschläge sowie
Rutschungen bis auf die Strasse verursachen. Rund 200 Meter südlich der Grossen
Viamalabrücke auf der Nationalstrasse A13 ereignete sich im Dezember 2023 eine
bis zu 25 Meter breite spontane Rutschung aus dem linksseitigen Steilhang.
Obwohl die Rutschmasse grösstenteils im Gelände zum vorläufigen Stillstand
gekommen ist, wurde die Kantonsstrasse auf einer Länge von rund 10 Metern durch
Erd- und Geröllmassen verschüttet. Um eine weitere Schadenausweitung zu
verhindern, mussten die erforderlichen Massnahmen unverzüglich ergriffen
werden. Zur Sicherung der betroffenen Hangpartie musste unter anderem die
gesamte Rutschmasse von rund 1500 Kubikmeter vollständig abgetragen werden.
Damit konnte die bergseitige Strassenböschung entlastet und wieder in einen
stabilen Zustand versetzt werden. Um Erosion und neue Rutschungen zu
verhindern, wurden ausserdem rückverankerte Holzschwellen und querliegende
Baumstämme installiert. Mit der Umsetzung des vorliegenden Projekts konnten die
infolge der Hangrutschung entstandenen Risiken erheblich reduziert und das
ursprüngliche Sicherheitsniveau wiederhergestellt werden.
Auskünfte: Departement für Infrastruktur, Energie und
Mobilität
Die Regierung genehmigt die bereits umgesetzten «Sofortmassnahmen Hangsicherung Rutschung Rania (TBA)» in der Gemeinde Zillis-Reischen.
Erfolgreiches Förderprogramm für Hausärztinnen und Hausärzte
Der Kanton Graubünden hat sein Förderprogramm
für junge Hausärztinnen und Hausärzte ausgebaut. Für die Jahre 2025 bis 2028
werden über eine Leistungsvereinbarung vom Kantonspital Graubünden KSGR in
Zusammenarbeit mit Hausarztpraxen jährlich zehn Vollzeit-Ausbildungsplätze zur
Verfügung gestellt; acht Praktikumsplätze zu je sechs Monaten für die
Hausarztmedizin und zwei Praktikumsplätze zu je sechs Monaten für die
Pädiatrie. Das Weiterbildungscurriculum zur Hausärztin bzw. zum Hausarzt
richtet sich an Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, die den Facharzttitel
Allgemeine Innere Medizin erlangen möchten, um anschliessend als
Grundversorgerin oder Grundversorger im Kanton Graubünden tätig zu sein.
Aufgrund der Nachfrage konnte die Zahl der Ausbildungsplätze seit 2022
verdoppelt werden.
Auskünfte: Departement für Justiz, Sicherheit und
Gesundheit
Der Kanton Graubünden hat sein Förderprogramm für junge Hausärztinnen und Hausärzte ausgebaut.