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Bauherr: Gemeinden Schiers und Grüsch

Ausführung: 2008 – 2011

Baukosten: 2.57 Mio. Franken

Projektbeschrieb

Historische Karten zeigen die Landquart zwischen Schiers und Grüsch in einem überbreiten mehrarmigen Flussbett mit mächtigen Sand- und Kiesbänken, welches einen grossen Teil des Talbodens bedeckt. Der heutige Fluss verläuft überwiegend in einem engen begradigten Kanal. Dieser Kanal stammt aus der Korrektion von 1912 bis 1918 und diente der Landgewinnung und dem Hochwasserschutz. Die Flusskorrektion trug massgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei und war in diesem Sinne ein Erfolg.

In der jüngeren Vergangenheit wurden jedoch auch wasserbauliche und ökologische Nachteile erkannt, die mit der Korrektion zusammenhängen. Im eingeengten und begradigten Flussbett floss das Wasser rascher ab als zuvor, was seine Erosionskraft erhöhte. In der Folge senkte sich die Flusssohle ab und Uferverbauungen wurden streckenweise unterspült. Dies machte den Bau von Schwellen und Abstürzen notwendig, deren Fundamente wiederum der Gefahr von Auswaschungen ausgesetzt waren. Hinzu kommt, dass durch die Einengung und monotone Gestaltung des Flussbettes wertvolle Lebensräume für Fische und andere Wassertiere sowie Auenflächen verloren gingen.

Aus diesen Gründen wurde geplant, dem Fluss einen Teil seines ursprünglich beanspruchten Raumes zurückzugeben. Die vier Teilprojekte „Lössli“, „Partschils“, „Schierser Sand“ und „Grüscher Sand“ bestehen im Wesentlichen aus Flussaufweitungen über eine Länge von jeweils 300 m bis 900 m. Durch einen seitlichen Geländeabtrag wird das bestehende Flussbett auf ungefähr die doppelte Breite vergrössert. Bauliche Eingriffe (Aushub, Verbauungen) wurden zugunsten der Selbstentwicklung des Flusses so gering als möglich gehalten. Sie sollen lediglich die ursprüngliche Eigendynamik des Flusses „anstossen“, lenken und wo nötig begrenzen. Die Aufweitungen werden ferner dazu genutzt, einmündende Nebenbäche besser mit der Landquart zu vernetzen.

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