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Alternariatoxine in Tomaten und Paprika
Foto: © denio109 - stock.adobe.com

Tomaten und Paprika sowie daraus hergestellte Erzeugnisse wie Saucen, Pasten und Püree sind fester Bestandteil unserer Nahrung. Werden verschimmelte Tomaten oder Paprika verarbeitet, können daraus hergestellte Produkte Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) enthalten. Allein für Schimmelpilze der Gattung Alternaria (Schwärzepilze) werden mehr als 70 verschiedene Mykotoxine beschrieben.

In einer konzertierten Untersuchungskampagne der Kantonalen Laboratorien der Ostschweiz wurden in den Kantonen AI, AR, GL, GR, SG, SH, TG, ZH und dem Fürstentum Liechtenstein im Herbst 2019 insgesamt 54 Tomaten- und Paprikaerzeugnisse (ganze, geschälte und gehackte Tomaten in Dosen, passierte Tomaten inklusive Saucen, Ketchup, Tomatenkonzentrate, getrocknete Tomaten, Tomatensuppenpulver sowie Paprikapüree und Paprika- und Tomatenmark gemischt) amtlich erhoben und im Kantonalen Laboratorium Thurgau hinsichtlich der gängigsten Alternariatoxine untersucht.

Tenuazonsäure (TEA), das giftigste Alternariatoxin, konnte in 38 Proben nachgewiesen werden. Auch wenn der Gesetzgeber noch keine Höchstwerte für TEA erlassen hat, wurden vorsorglich vier Erzeugnisse aufgrund der auffallend hohen Tenuazonsäuregehalte beanstandet, da die gute Verfahrenspraxis, d. h. das Aussortieren verschimmelter Rohware vor deren Verarbeitung, ganz offensichtlich vernachlässigt wurde. Dies betraf eine Probe gehackter und geschälter Bio-Tomaten mit 0.35 mg/kg TEA sowie drei Paprikapürees mit 1.89, 1.75 und 1.92 mg/kg TEA. Bei den Herstellern resp. Importeuren wurden entsprechende Massnahmen angeordnet.

Alternariatoxine in Lebensmitteln haben für den Gesundheitsschutz eine hohe Relevanz. Für die nächsten Jahre sind aus diesem Grund weitere Untersuchungskampagnen vorgesehen.