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Gute Hygienepraxis bei der Herstellung von Käse
Foto: © ALT - Alpkäserei

 

Käsereien haben die Herstellungsprozesse im Rahmen der Selbstkontrolle zu überwachen. Dazu gehören unter anderem mikrobiologische Untersuchungen an Käse. Dies zu überprüfen, war Gegenstand einer kantonalen Untersuchungskampagne von Januar bis August 2023.

Insgesamt 41 Proben wurden von der amtlichen Lebensmittelkontrolle vor dem Einbringen der Käse ins Salzbad entnommen, davon 21 in Tal- und 20 in Alpkäsereien. Drei Proben stammten aus dem Kanton Glarus und je 19 Proben aus Tal- und Alpsennereien Graubündens. Die Proben wurden im Mikrobiologielabor des Amtes für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit untersucht.

Die in den Tal- und Alpbetrieben erhobenen Proben waren bis auf eine einzige mikrobiologisch in Ordnung. Da bei dieser Probe der Höchstwert für koagulasepositive Staphylokokken überschritten war, wurde der Alpkäse umgehend gesperrt und auf Staphylokokken-Enterotoxine untersucht. Das sind bakterielle Giftstoffe, die zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können. Zwar konnte für diesen Käse Entwarnung gegeben werden, dennoch wurde der betroffene Alpverantwortliche angewiesen, vorsichtshalber auch die Produktionen der letzten zwei Monate auf Enterotoxine untersuchen zu lassen. Da sich auch diese frei von Toxinen erwiesen, konnte die temporäre Verkaufssperre wieder aufgehoben werden.

Nachweislich treten koagulasepositive Staphylokokken gegen Ende des Alpsommers vermehrt auf, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass sich mehr altmelke Kühe auf der Alp befinden, die weniger Milch geben, sodass oft nur noch jeden zweiten Tag gekäst werden kann. Zudem steht nur noch beschränkt kaltes Wasser zur Milchkühlung zur Verfügung. Auch wenn die Käseherstellung auf der Alp sehr herausfordernd ist, zeigen die sehr erfreulichen Untersuchungsresultate, dass sich die Mühe lohnt.