Navigation

Inhaltsbereich

Mutterkornalkaloide und andere Schimmelpilzgifte
Foto: © emer - Fotolia.com

Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) schätzt, dass ca. 25 % der Welt-Nahrungsproduktion Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) enthalten. Aus diesem Grund werden Lebensmittel auch regelmässig entsprechenden amtlichen Untersuchungen unterzogen. Lebensmittel, die die gesetzlichen Höchstwerte für Mykotoxine überschreiten, gelten als nicht sicher und sind aus dem Verkehr zu ziehen.

Mykotoxine sind giftige Naturstoffe, die als Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen gebildet werden. Befallen sie Getreide wie Weizen oder Roggen, können sie im Lebensmittel bereits in sehr niedrigen Konzentrationen zumeist chronische Gesundheitsschädigungen hervorrufen. Zu den Mykotoxinen gehören auch die sogenannten Ergotalkaloide, welche Inhaltsstoffe des Mutterkorns sind. Das Mutterkorn ist eine längliche, kornähnliche Dauerform (Sklerotium) des Mutterkornpilzes Claviceps purpurea. In Mitteleuropa sind Mutterkörner vor allem auf Roggen zu finden (siehe Foto). Ergotalkaloide sind bereits in geringen Dosen sehr giftig.

Zu Beginn des Jahres 2017 wurden im Rahmen einer Ostschweizer Untersuchungskampagne 55 Weizen- und Roggenprodukte, davon zwölf aus Graubünden, im Kantonalen Laboratorium Thurgau auf verschiedene Schimmelpilzgifte getestet. Erfreulicherweise musste keine Probe beanstandet werden, da die nachgewiesenen Stoffkonzentrationen an Mykotoxinen inklusive Ergotalkaloiden unter den gesetzlichen Höchstwerten lagen. Dennoch gilt es, wachsam zu sein, da die gesundheitlichen Risiken, die von Mykotoxinen ausgehen, nicht zu unterschätzen sind.