Navigation

Inhaltsbereich

Tiefkühlbeeren lieber durchkochen
Foto: © Maksim Shebeko - stock.adobe.com

 

Publizierte Daten vergangener Jahre machen deutlich, dass Noroviren auf tiefgefrorenen Beeren vorkommen und Krankheitsausbrüche auslösen können. In einer koordinierten Untersuchungskampagne der Ostschweizer Kantonslabore wurden Anfang 2022 vorverpackte Tiefkühlbeeren des Detailhandels im AVSV St. Gallen untersucht.

Beeren können an verschiedenen Stellen ihrer Produktion mit Noroviren in Kontakt kommen, beispielsweise durch unsachgemässe Bewässerung oder Düngung. Weiterhin können mit Noroviren infizierte Personen das Virus während der Ernte oder Verpackung auf die Beeren übertragen. Bei tiefgefrorenen Beeren können darüber hinaus Noroviren über verunreinigtes Wasser, das während des Gefrierprozesses zugegeben wird, in die Beeren gelangen.

Noroviren verursachen bei Menschen aller Altersgruppen akut beginnende Brechdurchfälle, die zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können. Bei Säuglingen, Kleinkindern sowie alten und kranken Menschen können die Erkrankungen auch schwer verlaufen und vereinzelt tödlich enden.

Nach derzeitiger Kenntnis ist davon auszugehen, dass nicht nur von rohen, sondern auch von bloss kurzzeitig oder ungleichmässig erhitzen Speisen mit Tiefkühlbeeren ein hohes Infektionsrisiko ausgeht, wenn diese mit Noroviren kontaminiert sind. Ein Erhitzen auf Kerntemperaturen von über 90 °C scheint hingegen geeignet, möglicherweise vorhandene Viren vollständig zu inaktivieren [Quelle: BfR 05/2013, 13.03.2013].

Anfang 2022 wurden in den Kantonen AI, AR, GR, SG, SH, TG und ZH insgesamt 21 Tiefkühlerzeugnisse mit Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren oder Beerenmischungen im AVSV St. Gallen hinsichtlich Noroviren untersucht. Erfreulicherweise konnten keine Noroviren nachgewiesen werden.